Thursday 9 January 2014

Der Bundestrainer schreibt auf team.dfb.de, 10.08.2011

Liebe Zuschauer,

für unsere Nationalmannschaft beginnt die neue Saison gleich mit einem äußerst interessanten Länderspiel. Der fünfmalige Weltmeister ist zu Gast im neuen Stuttgarter Stadion – der Start in die EM-Saison und die internationale Premiere der modernisierten Mercedes-Benz Arena können eigentlich nicht attraktiver sein.

Natürlich freuen wir uns alle sehr auf diese Begegnung. Die Brasilianer sind von jeher der Inbegriff der Spielkultur, selbst wenn ihr letzter WM-Titelgewinn nunmehr schon neun Jahre zurückliegt. Ich erinnere mich noch sehr gut an diesen Abend, als die damals von Teamchef Rudi Völler betreute DFB-Auswahl in Yokohama nach einer starken Leistung unglücklich0:2 verlor. Danach sind die Brasilianer bei der WM 2006 und 2010 jeweils im Viertelfinale ausgeschieden, aber an ihrem guten Ruf in der Fußball-Welt hat das nichts geändert.

Deshalb wird unser Team sicher mit großem Ehrgeiz in die Partie gehen. Es ist zugleich der letzte Test vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich am 2.September in Gelsenkirchen, wo wir mit einem Sieg die letzten fehlenden Punkte holen wollen, um das Ticket für das Turnier im kommenden Sommer in Polen und der Ukraine zu sichern.

Ob Trainer, Manager oder Spieler – alle schauen bei uns optimistisch den kommenden Monaten entgegen. Die positive Entwicklung der Mannschaft ist unverkennbar, doch das wird uns nicht zur Überheblichkeit verleiten. Wir wollen unseren Weg konsequent weitergehen, ohne uns selbst zu überschätzen, und wissen, dass wir beiden Aufeinandertreffen mit den Topteams nur dann eine Chance haben, wenn wir unsere optimale Leistung abrufen. Ob es gegen Welt- und Europameister Spanien geht, der im internationalen Fußball derzeit das Maß aller Dinge ist, oder eben heute gegen Brasilien.

Das große Saisonziel ist klar: Wir wollen attraktiven Fußball spielen und erstmals seit 1996 bei der EM wieder einen Titel gewinnen. Das ist unser Anspruch und sicher auch die Erwartung unserer Fans, jedoch wahrlich kein Selbstläufer. Denn wie bei jedem Turnier gibt es etwa ein halbes Dutzend Mannschaften, die den Favoritenkreis bilden, von denen jeder am Ende auf dem Siegertreppchen stehen kann.

Vor uns liegen daher ereignisreiche und spannende Wochen mit viel Arbeit, um dann in Polen und der Ukraine den spektakulären Coup realisieren zu können.

Herzlichst

Joachim Löw

10 August 2011
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