Löw über das Länderspiel gegen Paraguay
Die WM steht vor der Tür. Die letzte Etappe beginnt. Wir gehen mit großer Hoffnung und Vorfreude in die Saison. Für mich ist Paraguay keine Aufwärmübung. Aber mit diesem Spiel beginnt gewissermaßen das Vorglühen auf die WM in Südamerika. Wir sind Erster unserer WM-Qualifikationsgruppe und damit im Landeanflug auf Brasilien. Wir wollen die Gruppe ohne Niederlage überstehen. Am Mittwoch in Kaiserslautern wollen wir uns für die bevorstehenden Aufgaben in der Qualifikation einspielen.
…über die Arbeit mit der Mannschaft
Wir müssen versuchen, unsere Automatismen weiter zu schärfen. Wir hatten nicht in jedem Spiel defensiv die richtige Stabilität. Das ist sicher keine exklusive Aufgabe für die Verteidiger. An der Defensivarbeit müssen sich auch die Angreifer und offensiven Mittelfeldspieler aggressiv beteiligen, denn wir müssen den Gegner schon im Spielaufbau stören und stoppen. Das Verhalten im Ballbesitz, die Raumaufteilung und das schnelle Passspiel - das alles gehört zu unseren großen Stärken. Wenn wir diese Qualitäten im Spiel in die Waagschale werfen, sind wir schwer zu schlagen.
…über das Fehlen von Bastian Schweinsteiger im Paraguay-Aufgebot
Wir haben uns am Mittwoch in München mit Pep Guardiola getroffen und dabei auch über Bastian Schweinsteiger gesprochen. Bastian ist nach seiner Verletzung erst vor zwei Wochen wieder ins Training der Bayern eingestiegen. Jetzt soll er in München bleiben und dort unter der Woche die eine oder andere Einheit mehr mitmachen. Bastian Schweinsteiger wird uns dann bei den Qualifikationsspielen im September im Vollbesitz seiner Kräfte wieder zur Verfügung stehen.
…über das Fehlen von Toni Kroos
Tonis Frau ist hochschwanger, er will bei ihr sein, das respektiere ich absolut. Er wird deshalb beim Spiel gegen Paraguay nicht dabei sein.
…über die WM 2014 in Brasilien
Wir waren während des Confed Cups in Brasilien und konnten in dieser Woche wahnsinnig viele Eindrücke sammeln. Wir können nicht davon ausgehen, dass wir unsere Ideen und Vorstellungen alle umsetzen werden. Eine WM in Brasilien heißt auch Anpassung. Es wird darauf ankommen, dass wir uns in der Situation zurechtfinden, wenn ich etwa an die klimatischen Bedingungen und die Reisestrapazen denke, die wir vor Ort erlebt haben. Brasilien hat sich mit seinen vielen Individualisten als Mannschaft gefunden. Trotz der äußeren Bedingungen waren die Spiele auf hohem Niveau, das Tempo war beachtlich. Eine Entscheidung, wo wir unser WM-Quartier aufschlagen werden, ist noch nicht gefallen. Ich gehe davon aus, dass wir noch einmal vor Ort Trainingsmöglichkeiten und Hotels inspizieren werden. Wir haben eine sehr junge und gleichzeitig sehr turniererfahrene Mannschaft. Wir blicken der WM sehr positiv entgegen und gehen als Mitfavorit in das Turnier. Aber andere Mannschaften haben eine vergleichbare Qualität.
…über die laufende Doping-Debatte
Unsere Nationalspieler werden immer wieder unangemeldet getestet. Oft werden sie um sechs Uhr oder um halb sieben Uhr aus den Betten gescheucht. Ich bin für diese Konsequenz bei den Dopingtests. Dafür stehen wir beim DFB, und dafür stehe ich auch als Trainer, denn wir alle wollen einen fairen und sauberen Fußball.
…über die Möglichkeit, dass Hansi Flick neuer DFB-Sportdirektor wird
Hansi Flick hat absolut diese Qualität. Wir warten jetzt erst mal die Qualifikation ab und nehmen dann die Gespräche wieder auf. Gleichzeitig möchte ich ihn aber auch bis zur WM 2014 in meinem Team behalten. Wenn er sich aber für die Aufgabe als Sportdirektor entscheiden sollte, würde ich ihm keine Steine in den Weg legen. Es ist undenkbar, beide Aufgaben - als Assistenztrainer und Sportdirektor - auszufüllen, denn beide Ämter brauchen die hundertprozentige Aufmerksamkeit.
…über seine eigene Vertragsverlängerung
Wir setzen uns zusammen, wenn wir uns qualifiziert haben. Ich bin seit neun Jahren beim DFB, und es herrscht ein großes Vertrauen, gerade zu Präsident Wolfgang Niersbach. Ginge ich ohne Vertrag ins WM-Turnier, würde das auch kein Störfeuer für die WM bedeuten. Das hat uns 2010 nicht gestört - die Spieler nicht und mich auch nicht.
…über die U 21, die am Dienstag gegen Frankreich spielt
Die U 21-Nationalmannschaft ist ein wichtiger Unterbau für unsere A-Mannschaft. Für die Europameister von 2009 bedeutete der damalige U 21-Titelgewinn einen unglaublichen Sprung in ihrer Entwicklung. Es gibt aber auch Spieler in unserem Team, die zwar heute noch für die U 21 spielen könnten, die aber inzwischen fest zur A-Mannschaft gehören, wie Mario Götze und Ilkay Gündogan. Beide Spieler sind wichtige Bausteine für die WM 2014, aber auch für die kommenden Jahre, und werden deshalb bei der A-Mannschaft bleiben.
8 August 2013
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