Monday 8 May 2017

Joachim Löw: "Sind sehr zufrieden, dass wir das Spiel hat gewonnen", 05.09.2006

Nach dem 1:0 der deutschen Nationalmannschaft zum Auftakt der EM-Qualifikation gegen Irland zeigte sich Joachim Löw zufrieden mit der Leistung des Teams: "Der Sieg war am Ende hochverdient", freute sich der Bundestrainer im Interview.

Frage: Wie zufrieden sind Sie mit dem Start in die EM-Qualifikation?

Joachim Löw Wir sind sehr zufrieden, dass wir das Spiel gewonnen haben. Ich hatte der Mannschaft vorher gesagt, dass es ein ähnliches Spiel wie bei der WM gegen Polen geben kann und wir möglicherweise etwas länger brauchen, um den Gegner zu knacken. In den ersten Minuten waren wir nicht so gut im Spiel, dann wurde es aber immer besser. Die Abwehr hat die Feuertaufe bestanden. Das war nicht einfach, aber sie hat ihre Aufgabe klasse gelöst. Aufgrund unserer Chancen war der Sieg am Ende aber hochverdient. Manchmal gibt auch eine schwere Geburt ein schönes Kind.

Frage: Ist Ihnen nach Ihrem ersten Pflichtspiel als Bundestrainer denn beim Abpfiff kein Stein vom Herzen gefallen?

Löw: Nein. Natürlich herrschte Erleichterung, denn ein erfolgreicher Start in die Qualifikation war sehr wichtig. Aber ich hatte volles Vertrauen in diese Mannschaft. Ich wusste, dass sie die Klasse hat, dieses Spiel zu gewinnen. Jetzt wollen wir in San Marino nachlegen.

Frage: Mit der Chancenverwertung Ihrer Mannschaft können Sie aber nicht zufrieden sein...

Löw: Grundsätzlich bin ich zufrieden, wenn wir viele Chancen herausspielen, und das haben wir teilweise auf eine sehr gute Art und Weise gemacht. Ich war mir immer sicher, dass wir das Tor noch machen. Deshalb gibt es in dieser Beziehung von mir auch keine Kritik.

Frage: Wie hat Ihnen die neue Innenverteidigung mit dem doppelten Friedrich gefallen?

Löw: Es hat mich persönlich sehr gefreut, dass wir zu Null gespielt haben. Daran hatten Arne und Manuel maßgeblichen Anteil. Sie haben sehr gut harmoniert und ihre Aufgabe sehr gut gelöst. Die Arbeit der vergangenen Tage hat sich ausgezahlt.

Frage: Lukas Podolski sitzt bei den Bayern auf der Bank, für die Nationalelf schießt er wichtige Tore. Wie bewerten Sie seine Leistung?

Löw: Es freut mich für ihn, dass er das Tor erzielt hat. Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht, sich viel bewegt und auch schon vor der Pause die ein oder andere gute Chance gehabt. Das wird ihm weiter Auftrieb geben.

Frage: Von Kapitän Michael Ballack war dagegen weniger zu sehen...

Löw: Ich will keine Einzelkritik betreiben. Alle, die auf dem Platz standen, haben von Anfang bis Ende sehr viel investiert. Die Mannschaft hat sich insgesamt diesen Sieg verdient, weil sie gut gestanden und sehr gut gekämpft hat.

5 September 2006
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Wednesday 5 October 2016

Joachim Löw: "Haben auf allen positionen einen wettbewerb", 14.10.2007

Unmittelbar nach der Qualifikation zur Europameisterschaft 2008 richtet Joachim Löw seinen Blick im aktuellen Interview bereits auf die Titelkämpfe in Österreich und der Schweiz.

Frage: So früh wie diesmal hat sich noch nie eine deutsche Nationalmannschaft für ein großes Turnier qualifiziert. Wie lautet ihre Fazit nach der erfolgreichen EM-Qualifikation?

Joachim Löw: Für uns hat sich heute der Kreis geschlossen. Wir haben gegen Irland das erste Qualifikations-Spiel gewonnen und uns nun gegen Irland für die EM qualifiziert. Kompliment an die Mannschaft, wie sie die Qualifikation durchgezogen hat. Wir haben uns nicht nur frühzeitig qualifiziert, sondern auch eine hervorragende Punkteausbeute und eine tolle Tordifferenz.

Frage: Gegen die Iren mussten Sie aber bis zum Schluss zittern...

Löw: Wir wussten, dass sie aufsässig werden können. Sicherlich haben wir schon bessere Spiele gemacht, aber unter dem Strich bin ich sehr zufrieden. Man hat heute mal gemerkt, dass viele gefehlt haben, zudem Bastian Schweinsteiger früh ausgefallen ist. Kämpferisch und von der Einstellung hat meine Mannschaft alles gegeben. Diese Tugenden waren gegen die Iren gefragt.

Frage: Wie erklären Sie sich, dass Ihre Mannschaft so glatt durch die Qualifikation gekommen ist?

Löw: Wir haben es geschafft, nach der WM die Spannung hochzuhalten und uns immer wieder neue Ziele gesetzt. Das Team hat nie nachgelassen, sich immer wieder neu motiviert und entsprechendes Selbstbewusstsein an den Tag gelegt. Zudem hat die Mannschaft unsere Philosophie weiter verinnerlicht.

Frage: Was bedeutet es für Sie, dass Deutschland bereits vier Spieltage vor Qualifikations-Schluss die Fahrkarte für Österreich und die Schweiz gelöst hat?

Löw: Jetzt haben wir Planungssicherheit, das ist sehr gut. Wir können in aller Ruhe vorausdenken, in den Planungen für das Trainingslager und hinsichtlich weiterer Freundschaftsspiele. Für die Mannschaft ist gut, dass der Druck weg ist und nicht bis zum letzten Spiel der Nervenkitzel da ist, wie es in der Vergangenheit oft genug der Fall war.

Frage: Wie sehr schmerzt Sie die zweite Gelbe Karte für Jens Lehmann, der nun am Mittwoch gegen Tschechien fehlt, und wie bewerten Sie seine Leistung?

Löw: Diese Gelbe Karte kann man in unserer Situation verschmerzen. Es war besser, dass er den Ball so weit vor dem Tor an der Seitenlinie noch einmal festgehalten hat, als dass die Iren durch einen schnell ausgeführten Einwurf zu einer Chance kommen. Ansonsten hat Jens eine tadellose Leistung gezeigt. Es zeichnet ihn ja aus, dass er sich gerade auch in schwierigen Situationen auf den Punkt konzentrieren kann. Er war sowohl in der Strafraumbeherrschung als auch auf der Linie sehr stark, ein guter Rückhalt für uns mit einer sehr guten Ausstrahlung.

Frage: Gegen die Iren fehlte einmal mehr rund ein halbes Dutzend Leistungsträger. Was machen sie, wenn Ballack, Lahm, Klose und andere wieder zurückkommen?

Löw: Gute Frage. Ich habe der Mannschaft bereits Anfang der Woche gesagt, dass der Konkurrenzkampf größer geworden ist. Der Wettbewerb auf allen Positionen ist nun endgültig entbrannt und wird sich noch mehr zuspitzen. Die EM-Kandidaten müssen mir in der Bundesliga und in den internationalen Wettbewerben Zeichen geben, dass sie in die Nationalmannschaft gehören. Die größte Gefahr ist, wenn einige meinen, sie könnten nun nach der souveränen Qualifikation ein bisschen nachlassen. Wir gehören noch nicht zu den absolut Besten in Europa. Wir müssen noch hart arbeiten für das Ziel Europameisterschaft. Vieles hat bislang schon gut geklappt. Wir müssen aber optimieren und dürfen nicht stagnieren.

Frage: Gegen Tschechien sowie im November gegen Zypern und Wales können sie theoretisch experimentieren. Wie sind Ihre Pläne?

Löw: Zunächst mal wollen wir in München gegen Tschechien ein gutes Spiel machen und gewinnen, denn das ist ein kleines Highlight in der EM-Qualifikation. Sicherlich wird in München Lukas Podolski von Beginn an spielen, der nach seiner Einwechslung viele gute Szenen hatte. Im November werde ich sicherlich den ein oder anderen testen, der zuletzt wegen Verletzungen nicht bei der Nationalmannschaft war, aber im Verein schon wieder spielt.

Ein ausführliches Video-Interview mit Joachim Löw finden Sie hier.

14 October 2007
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Wednesday 17 August 2016

Joachim Löw: "Wir wollen Europameister werden", 13 July 2006

Joachim Löw hat beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) einen Vertrag als Bundestrainer bis zum Ende der EM 2008 in Österreich und der Schweiz unterschrieben. Im aktuellen Interview spricht der Nachfolger von Jürgen Klinsmann über seine Ziele und Aussichten mit der Nationalmannschaft. Frage: Herr Löw, Sie sind nach dem Abschied von Jürgen Klinsmann vom Assistenten zum neuen Bundestrainer befördert worden. Mit welchen Gefühlen gehen Sie die neue Aufgabe an?

Joachim Löw: Ich freue mich natürlich sehr über die neue Herausforderung. Zunächst einmal möchte ich mich aber bei Jürgen bedanken - auch im Namen der gesamten Mannschaft und des Teams hinter dem Team. Jürgen und ich haben in den vergangenen zwei Jahren menschlich mit vollstem Vertrauen, einer uneingeschränkten Loyalität und einer großen Zuneigung zusammen gearbeitet. Seinen Entschluss, nicht weiter zu machen, sollte jeder absolut respektieren.

Frage: Ihr Vertrag gilt zunächst für die nächsten zwei Jahre. Welche Ziele haben Sie sich für diese Zeit gesteckt?

Löw: Der Jürgen hat vor zwei Jahren erklärt, wir wollen Weltmeister werden. Ich sage jetzt ganz klar: Wir wollen 2008 Europameister werden.

Frage: Wie wollen Sie das Ziel erreichen?

Löw: Wir alle wollen den eingeschlagenen Weg weiter führen. Es ist deshalb auch wichtig, dass wir mit dem bisherigen Stab weiter arbeiten können. Zudem wollen wir neue Impulse schaffen und Ideen weiter entwickeln. Nur so können wir uns dauerhaft wieder in der Weltspitze etablieren.

Frage: Und der Weg mit jungen Spielern soll fortgesetzt werden?

Löw: Natürlich. Wir haben ein Ensemble von hochqualifizierten jungen Spielern. Einerseits wird es wichtig sein, den Spielern, die uns bei der WM auf Platz drei geführt haben, zu helfen, damit sie nicht in ein Loch fallen. Andererseits gibt es viele Talente, die in den nächsten Jahren an die A-Nationalmannschaft herangeführt werden müssen.

Frage: Sie rücken nun in die vorderste Linie. Glauben Sie, dass sie mit dem Druck umgehen können, und wer wird Sie als neuer Assistenztrainer unterstützen?

Löw: Es ist ja so, dass ich schon viele Jahre lang zum Beispiel beim VfB Stuttgart oder auch bei Fenerbahce Istanbul als Cheftrainer in der Verantwortung gestanden habe und den Druck deshalb gewohnt bin. Vielleicht kann ich ja den Jürgen in neuer Funktion als Assistent gewinnen. Nein, im Ernst: Ich werde jetzt ein paar Tage lang Kraft tanken, und dann wird es eine meiner ersten Amtshandlungen sein, mich um einen Assistenztrainer zu bemühen.

Frage: Gibt es dafür schon einen Kandidaten, zum Beispiel Jürgen Klopp oder Dieter Eilts?

Löw: Jürgen Klopp steht als Trainer beim FSV Mainz 05 unter Vertrag und deshalb nicht zur Diskussion. Dieter Eilts wird weiter als Trainer der U 21-Nationalmannschaft arbeiten. Eine Lösung gibt es zurzeit noch nicht.

18 July 2006
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Friday 4 December 2015

Joachim Löw: "Vom Duell Spanien-Deutschland Verabschieden", 12.10.2011

Deutschland und Spanien sind ohne Punktverlust durch die Qualifikation zur Europameisterschaft in Polen und der Ukraine 2012 marschiert. Im Gespräch nach dem abschließenden 3:1-Heimsieg im letzten Gruppenspiel gegen Belgien blickt Bundestrainer Joachim Löw auf die EM-Qualifikation zurück und verabschiedet sich von einem deutsch-spanischen Duell.

Frage: "Die deutsche Mannschaft hat durch das 3:1 gegen Belgien den zehnten Sieg im zehnten EM-Qualifikationsspiel geschafft und damit einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt. Was bedeutet Ihnen diese Bestmarke?"

Joachim Löw: "Zehn Spiele, zehn Siege - was will man mehr? Das ist nach einer schweren WM in den vergangenen 14 Monaten eine tolle Leistung der Mannschaft gewesen. Der Rekord war lange keine Thema für uns, aber vor dem Spiel gegen Belgien habe ich ihn thematisiert. Denn die Namen der aktuellen Spieler werden immer mit diesem Rekord verbunden bleiben."

Frage: "Hat diese Bestmarke auch noch andere Auswirkungen?"

Löw: "Ja, denn mit jedem Sieg verdient man sich weiteren Respekt. Und das merkt man auch in den Spielen. Es ist ein Vorteil für jede Mannschaft, wenn der Gegner einem gehörigen Respekt entgegenbringt. Gerade auch bei einem Turnier ist das wichtig."

Frage: "Was hat Ihnen zum Qualifikationsabschluss besonders an Ihrer Mannschaft gefallen?"

Löw: "Man hat gesehen, dass die Mannschaft nach wie vor hungrig ist. Sie will jedes Spiel gewinnen. Dafür gebührt ihr ein Riesenkompliment. Zudem spürt man bei den Spielern, dass sie nie nachlassen und sich immer weiter verbessern wollen."

Frage: "Können Sie beschreiben, in welchen Bereichen sich Ihre Mannschaft nach der WM in Südafrika weiterentwickelt hat?"

Löw: "Das sind ja oft nur Nuancen. Die Automatismen funktionieren besser, das Spiel ohne Ball hat sich weiter verbessert. Unsere Systematik und das Niveau sind sehr gut beziehungsweise hoch. Wir haben uns zudem nach dem Turnier unglaublich stabil gezeigt. Wir spielen schnell, sicher und zielstrebig und wir finden heute bessere Lösungen als noch im Sommer 2010."

Frage: "Wie groß ist der Kreis Ihrer EM-Kandidaten für Polen und die Ukraine?"

Löw: "25, 30 Spieler, es ist immer schwierig, sich da auf eine genaue Zahl festzulegen. Ich weiß nur, dass die Nominierung im nächsten Jahr relativ einfach für mich wird, sofern die Spieler ihre Form halten. Ich habe mich vor den letzten Turnieren schwerer getan, weil ich mir über manche Qualitäten nicht so sicher war. Sicher wird es aber auch vor dieser EM einige Härtefälle geben. Mal sehen, was bis zur Nominierung noch alles passiert. Mein Gefühl, alle Positionen doppelt zu besetzen, ist aber gut, denn wir haben Alternativen geschaffen. Dass junge Spieler auf die ein bisschen älteren Jungen Druck machen, ist aber weiterhin das Ziel."

Frage: "Was erwarten Sie von Ihren Kandidaten in den kommenden Monaten?"

Löw: "Ich erwarte, dass alle die Konzentration hochhalten und in ihren Vereinen weiter seriös arbeiten. Gerade wenn man nicht mehr so viele Länderspiele bis zum Turnierstart hat, muss entsprechend im Verein gerabeitet werden. Man kann nicht in eine gute EM-Form kommen, wenn man erst im April anfängt."

Frage: "Deutschland zählt nach seinen starken Vorstellungen in der Qualifikation zu den Topfavoriten bei der EM. Wie schätzen Sie Ihre Mannschaft im Vergleich zu Welt- und Europameister Spanien ein?"

Löw: "Nachdem ich mich in dieser Woche schon von dem Begriff Stammspieler verabschiedet habe, verabschiede ich mich auch von dem Duell Deutschland-Spanien. Dieses Spiel muss es bei dem Turnier ja gar nicht geben, auch wenn alle nur von diesem Duell reden. Die Niederlande, England, Portugal, Frankreich, das sind alles Mannschaften, die zum Favoritenkreis zählen. Spanien und wir werden nicht alleine die Hauptrollen bei der EM spielen. Wir müssen auch einige andere Hürden überspringen und nicht nur Spanien."

12 OCtober 2011
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Sieger-Pulli von Joachim Löw kommt ins DFB-Fussballmuseum, 10.10.2011

Der bei der WM 2010 in Südafrika als Glücksbringer berühmt gewordene blaue Kaschmir-Pullover von Bundestrainer Joachim Löw wird seine Heimat im DFB-Fußballmuseum finden. Nach der Weltmeisterschaft hatte die GALERIA Kaufhof GmbH das Kleidungsstück mit Symbolcharakter für 1 Mio. Euro zugunsten der Hilfsorganisation "Ein Herz für Kinder" ersteigert.

Einen Tag vor dem EM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Belgien überreichte Lovro Mandac, Vorsitzender der Geschäftsführung des Warenhausunternehmens, den WM-Siegerpulli Manuel Neukirchner für das entstehende DFB-Fußballmuseum.

Lovro Mandac sagte bei der Übergabe in Anwesenheit von Bundestrainer Joachim Löw in Düsseldorf: "Obwohl mit der Europameisterschaft 2012 schon wieder das nächste wichtige Ereignis bevorsteht, erinnern sich die Fans noch gerne an die spannenden Spiele während der WM 2010. Der blaue Pullover hat als wichtiger Talisman ein Stück Fußball-Geschichte geschrieben. Deshalb kommt er nach Hause – ins DFB-Fußballmuseum nach Dortmund. Wir haben uns dafür entschieden, den Glücksbringer als Dauerleihgabe dem neuen Museum zur Verfügung zu stellen, denn auf diese Weise kann jeder Fußball-Fan noch einmal in WM-Euphorie schwelgen und sich auf die nächsten wichtigen Turniere einstellen."

"Mit dem blauen Pullover des Bundestrainers erhält das DFB-Museum ein tolles Exponat", freut sich Manuel Neukirchner, Geschäftsführer der Stiftung DFB Fußballmuseum: "Der Pulli erzählt einen Teil der Geschichte rund um die begeisternden Spiele unserer Mannschaft bei der WM in Südafrika. Das gute Stück wird daher in unserer multimedialen und erlebnisorientierten Ausstellungsdramaturgie sofort Erinnerungen wecken und die WM 2010 lebendig werden lassen."

Joachim Löw trug den Pullover in Südafrika bei den erfolgreichen WM-Vorrundenspielen gegen Australien und Ghana sowie bei den begeisternden Begegnungen gegen England (Achtelfinale) und Argentinien (Viertelfinale) und wurde zum Talisman für die deutsche Nationalelf. Einzig bei der Niederlage im Vorrundenspiel gegen Serbien hatte Löw statt des Pullis eine Strickjacke getragen, bei der Halbfinal-Niederlage gegen Spanien endete die Siegesserie mit dem blauen Pullover, der Kultstatus erlangte. "Ich wünsche mir, dass der Pullover im Museum einen würdigen Platz findet und gut behütet wird. Vielleicht kann ich bei den nächsten Turnieren dann nochmal auf ihn als Glücksbringer zurückgreifen", sagte Bundestrainer Joachim Löw mit einem Schmunzeln.

Zu sehen ist der Löw-Pulli voraussichtlich ab 2014. Der Spatenstich für den Neubau des DFB-Fußballmuseums auf der rund 6.000 Quadratmeter großen Grundstücksfläche soll nach der Planungs- und Genehmigungsphase im Jahr 2012 erfolgen. Für die Gebäudefertigstellung sind bei optimalem Bauverlauf 24 Monate vorgesehen.

10 October 2011
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Sunday 26 July 2015

Joachim Löw: "Ein super Abschluss der beiden Landerspiele", 07.09.2006

Nach dem EM-Qualifikationsspiel in San Marino hat sich Bundestrainer Joachim Löw im Interview zum 13:0 (6:0)-Sieg der deutschen Nationalmannschaft geäußert.

Frage: Joachim Löw, mit dem 13:0 gegen San Marino haben Sie mit Ihrem Team den höchsten Sieg der Nachkriegsgeschichte und zudem einen perfekten Start in die EM-Qualifikation gefeiert. Wie lautet Ihr Fazit?

Joachim Löw: Wer jetzt nicht zufrieden ist, der ist selber schuld. Ob 11, 12, oder 13:0, das spielte am Ende keine Rolle mehr. Man hat gespürt, dass die Spieler mit sehr viel Spaß und Freude bei der Nationalmannschaft sind. Das 13:0 gegen San Marino war nach dem Erfolg gegen Irland ein super Abschluss der beiden Länderspiele.

Frage: Wie haben Sie Ihre Mannschaft auf dieses besondere Spiel vorbereitet? Oftmals unterschätzt man als Favorit ja die so genannten Fußball-Zwerge...

Löw: Wenn man diese Partien nicht voll konzentriert angeht, dann sind diese vermeintlich leichten Spiele manchmal mitunter auch die schwierigsten. Es ist schwer, in so einem Ambiente einen emotionalen Höhepunkt abzurufen. Die Mannschaft hat das aber klasse umgesetzt.

Frage: Lukas Podolski hat vier Treffer beigesteuert und scheint auch ansonsten auf dem Weg zu alter Stärke. Wie beurteilen Sie die Leistung Ihres Angreifers?

Löw: Wenn ein Spieler wie Lukas Podolski vier Tore schießt, dann ist so ein Spiel natürlich besonders wertvoll. Das war gut für sein Selbstvertrauen. Vor allem für die Spieler, die in ihren Vereinen zuletzt im zweiten Glied standen, war das eine wichtige Partie. Auch für Thomas Hitzlsperger ist es toll, in nur 30 Minuten zwei Tore zu machen. So etwas bringt die Spieler ein Stück weit voran.

Frage: Michael Ballack fehlt dagegen noch ein Stück zur alten Stärke. Warum haben Sie ihn bereits nach 45 Minuten ausgewechselt?

Löw: Ballack hatte leichte Probleme im Oberschenkel. Kurz vor der Pause hat der Muskel zugemacht, da war es besser ihn rauszunehmen, denn wir wollten kein Risiko eingehen. Miro Klose haben wir auch ganz bewusst rausgenommen. Er hat vor, während und nach der WM unheimlich viele Spiele gemacht und ein unglaubliches Pensum absolviert. Leider konnte man heute nur drei Spieler rausnehmen, sonst hätte ich noch mehr getauscht.

Frage: Mit dem Sieg gegen San Marino haben Sie die Tabellenführung in Ihrer EM-Qualifikationsgruppe erobert. Nach dem Test gegen Georgien in Rostock wartet dann die Slowakei auf die deutsche Nationalmannschaft...

Löw: Die Slowakei ist natürlich ein ganz anderer Prüfstein. Aber ehrlich gesagt, habe ich mir noch kein genaues Bild über die anderen Gruppengegner gemacht. Aber dass die Slowaken so deutlich gegen die Tschechen verloren haben, überrascht mich schon. Denn sie haben sehr gute Einzelspieler. Man darf sie trotz dieser Niederlage auf keinen Fall unterschätzen.

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Friday 3 July 2015

Löw: "Qualität zählt mehr als Erfahrung", 05.04.2011

Bundestrainer Joachim Löw spricht im Interview der Woche mit Eurosport über den Verlauf der EM-Qualifikation, Schönspielerei und einen Titel mit der Nationalelf. Zudem verrät der 51-Jährige, was Teams wie Borussia Dortmund auszeichnet und warum Vereine nicht immer den Trainer wechseln sollten.

Das Interview führte Hans Finger

Die EM-Qualifikation ist für die deutsche Nationalmannschaft bisher perfekt gelaufen. Fünf Siege, 15 Punkte - haben Sie das so erwartet?

Joachim Löw: Es war sicherlich eingeplant, dass wir die Spiele gegen Kasachstan und Aserbaidschan gewinnen. Am Anfang der Qualifikation war ich schon positiv angetan, weil wir eine lange WM hatten. Die Spieler waren bis zum Schluss dabei und hatten eine ziemlich kurze Pause und eine ganz kurze Vorbereitungszeit. Dann haben wir in Belgien gespielt und dann gegen die Türkei - das waren schon Spiele, wo ich mir gedacht habe: Vielleicht erreichen wir einmal nicht unseren Standard. Aber dann hat die Mannschaft das klasse gemacht und überzeugende Siege errungen. Diese Konstanz hat mich überrascht.

Apropos Konstanz, Sie haben jüngst Ihren Vertrag als Bundestrainer bis 2014 verlängert. Ist das eine Bestätigung für das Potenzial, das Sie im deutschen Fußball mittelfristig sehen?

Löw: Auf dem Weg, den wir seit einigen Jahren gemacht haben, vor allem 2009 und 2010 mit der WM, habe ich große Entwicklungssprünge gesehen. Das ist für mich als Trainer eine Befriedigung und Bestätigung für unsere Arbeit. Ich denke, dass wir mit unserer jungen Mannschaft die nächsten zwei, drei Jahre große Möglichkeiten haben. Die Perspektiven sind sehr gut. Wir können uns noch weiterentwickeln - diesen Weg möchte ich gerne begleiten.

Inwiefern sind Sie bestrebt, Spiele nicht nur zu gewinnen, sondern dabei auch noch schön zu spielen?

Löw: Die wichtigste Maxime für mich als Trainer war besser zu spielen als der Gegner. Und Punkt zwei: natürlich zu gewinnen. Ich möchte keine Mannschaft haben, die nur auf Teufel komm raus Spiele gewinnt, aber bei der Spielstil und Spielkultur nicht stimmen. Ich möchte eine Mannschaft, die dominant ist und besser Fußball spielen kann als der Gegner. Darauf arbeiten wir hin. Natürlich sind auch Ergebnisse wichtig, daran wird man gemessen. Aber ich möchte auch eine Mannschaft, die gut spielt.

Die Nationalmannschaft wird immer jünger. Ist die Erfahrung mittlerweile nicht mehr so wichtig?

Löw: Zuerst ist es keine Frage des Alters, sondern der Qualität. Als Trainer wird man die Mannschaft immer so zusammensetzen, dass man das Gefühl hat: Diese Spieler passen am besten zusammen. In den letzten Jahren habe ich aber auch die Erfahrung gemacht, dass die Qualität über der Erfahrung steht. Das hat man bei der WM 2010 gesehen. Müller, Khedira, Neuer, Özil - die hatten überhaupt keine Turniererfahrung und alle wenig Länderspiele - aber sie haben trotzdem überragend gespielt.

Dann dürfte es Sie freuen, dass die Trainer in der Bundesliga vermehrt auf junge Kräfte setzen.

Löw: Ja, das sehe ich positiv. Nehmen wir einfach mal den Dortmunder Jürgen Klopp, der fünf, sechs, sieben, acht junge Spieler einbaut, sie ins kalte Wasser schmeißt, ihnen auch das Vertrauen gibt. Das brauchen die.

Ist die Bundesliga dabei, England und Spanien den Rang abzulaufen?

Löw: Wir sind schon noch ein Stück hinterher, das muss man so deutlich sagen. In diesem Jahr hat mit Schalke nur eine deutsche Mannschaft das Viertelfinale in einem europäischen Wettbewerb erreicht - England und Spanien schicken mehrere Teams ins Rennen. Das spricht jetzt nicht für die Bundesliga.

Sie sprechen Dortmund an. Die Mannschaft führt souverän die Tabelle der Bundesliga an. Was ist ihr größter Pluspunkt?

Löw: In erster Linie der Trainer, er hat die Mannschaft ja zusammengestellt und geformt. Bei Dortmund sehe ich eine sich wiederholende Spielweise, eine klare Handschrift. Ich weiß, wie Dortmund spielt und ich sehe, dass sich Dinge wiederholen, Automatismen vorhanden sind - das macht diese Mannschaft so stark. Darüber hinaus sind die Spieler körperlich in einer sehr guten Verfassung. Sie können jedes Spiel 90 Minuten hohes Tempo gehen und richtig Druck machen.

90 Minuten hohes Tempo, Druck machen - Sie leben mit der Nationalelf gewissermaßen das vor, was in vielen Bundesliga-Mannschaften praktiziert wird.

Löw: Gewisse Dinge, die wir mit der WM 2006 begonnen haben, zum Beispiel Fitnesscoaches und Sportpsychologen einzusetzen, die im individuellen Bereich mit den Spielern arbeiten, haben sich in den Vereinen festgesetzt, da gab es ja große Widerstände. Wir sehen, dass das der richtige Weg ist. Mit der WM 2010 ist die Denkweise gefestigt worden, eigene, junge Spieler einzubauen und diese Plätze nicht durch mittelmäßige und durchschnittliche Ausländer zu besetzen.

In den vergangenen Wochen haben andere Schlagzeilen die Bundesliga bestimmt. Wie beurteilen Sie die ganzen Trainerwechsel?

Löw: Die Bundesliga hat sicherlich kein positives Bild abgegeben. Was da passiert ist, war schon kurios. Da sorgt auch in den Vereinen und vor allem bei den Spielern für viel Unruhe und manchmal Nervosität. Einige Nationalspieler sind ja auch betroffen. Man muss das zwar von Fall zu Fall betrachten, aber Konstanz und Kontinuität bei Trainern in Vereinen mit einer klaren Philosophie ist auf Dauer immer erfolgreicher als ständige Wechsel.

Ist dann für Sie der große Titel in der Nationalmannschaft nicht bald mal fällig?

Löw: Sagen wir es so: Wir sind titelreifer als 2006 oder 2008. Das ist aber eine Momentaufnahme. Vielleicht sieht in eineinhalb Jahren vieles anders aus. Das hängt immer davon ab, wie sich Spieler entwickeln oder ob sich wichtige Spieler verletzen. Bei einem Turnier weiß man natürlich auch, dass unvorhersehbare Dinge passieren können, zum Beispiel ein Elfmeterschießen. Da geht es knapp zu, das haben wir alles selber erlebt. Wir sind auf einem guten Weg und gehören zu den Nationen, die einen modernen Fußball spielen, der vertikal ist, der schnell ist und der Fußballkultur beinhaltet. Das Maß aller Dinge ist allerdings Spanien.

5 April 2011
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