Frage: Joachim Löw, mit dem 13:0 gegen San Marino haben Sie mit Ihrem Team den höchsten Sieg der Nachkriegsgeschichte und zudem einen perfekten Start in die EM-Qualifikation gefeiert. Wie lautet Ihr Fazit?
Joachim Löw: Wer jetzt nicht zufrieden ist, der ist selber schuld. Ob 11, 12, oder 13:0, das spielte am Ende keine Rolle mehr. Man hat gespürt, dass die Spieler mit sehr viel Spaß und Freude bei der Nationalmannschaft sind. Das 13:0 gegen San Marino war nach dem Erfolg gegen Irland ein super Abschluss der beiden Länderspiele.
Frage: Wie haben Sie Ihre Mannschaft auf dieses besondere Spiel vorbereitet? Oftmals unterschätzt man als Favorit ja die so genannten Fußball-Zwerge...
Löw: Wenn man diese Partien nicht voll konzentriert angeht, dann sind diese vermeintlich leichten Spiele manchmal mitunter auch die schwierigsten. Es ist schwer, in so einem Ambiente einen emotionalen Höhepunkt abzurufen. Die Mannschaft hat das aber klasse umgesetzt.
Frage: Lukas Podolski hat vier Treffer beigesteuert und scheint auch ansonsten auf dem Weg zu alter Stärke. Wie beurteilen Sie die Leistung Ihres Angreifers?
Löw: Wenn ein Spieler wie Lukas Podolski vier Tore schießt, dann ist so ein Spiel natürlich besonders wertvoll. Das war gut für sein Selbstvertrauen. Vor allem für die Spieler, die in ihren Vereinen zuletzt im zweiten Glied standen, war das eine wichtige Partie. Auch für Thomas Hitzlsperger ist es toll, in nur 30 Minuten zwei Tore zu machen. So etwas bringt die Spieler ein Stück weit voran.
Frage: Michael Ballack fehlt dagegen noch ein Stück zur alten Stärke. Warum haben Sie ihn bereits nach 45 Minuten ausgewechselt?
Löw: Ballack hatte leichte Probleme im Oberschenkel. Kurz vor der Pause hat der Muskel zugemacht, da war es besser ihn rauszunehmen, denn wir wollten kein Risiko eingehen. Miro Klose haben wir auch ganz bewusst rausgenommen. Er hat vor, während und nach der WM unheimlich viele Spiele gemacht und ein unglaubliches Pensum absolviert. Leider konnte man heute nur drei Spieler rausnehmen, sonst hätte ich noch mehr getauscht.
Frage: Mit dem Sieg gegen San Marino haben Sie die Tabellenführung in Ihrer EM-Qualifikationsgruppe erobert. Nach dem Test gegen Georgien in Rostock wartet dann die Slowakei auf die deutsche Nationalmannschaft...
Löw: Die Slowakei ist natürlich ein ganz anderer Prüfstein. Aber ehrlich gesagt, habe ich mir noch kein genaues Bild über die anderen Gruppengegner gemacht. Aber dass die Slowaken so deutlich gegen die Tschechen verloren haben, überrascht mich schon. Denn sie haben sehr gute Einzelspieler. Man darf sie trotz dieser Niederlage auf keinen Fall unterschätzen.
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