Monday, 24 February 2014

Löw: "Ich finde es gut, wenn wir auf Schwierigkeiten stoßen", 07.09.2011

Das 2:2 im Länderspiel in Danzig gegen Gastgeber Polen lieferte Joachim Löw weitere wichtige Erkenntnisse auf dem Weg zur EURO 2012 in Polen und der Ukraine. Im Gespräch nach dem Spiel gab der Bundestrainer Einblick in seine Bilanz und die war insgesamt durchaus positiv.

Frage: Herr Löw, nach der Gala gegen Österreich tat sich Ihre Mannschaft gegen Polen äußerst schwer. Wie erklären Sie den enormen Leistungsunterschied innerhalb weniger Tage?

Joachim Löw: Es war gegen Polen für die Mannschaft nicht so einfach. Insgesamt gab es zur Startformation von Freitag sieben Veränderungen. Ich habe bewusst einige Veränderungen vorgenommen, was sich natürlich auf den Spielfluss ausgewirkt hat. Die Abwehr war auch neu formiert. Deshalb war der Spielfluss nicht so wie gegen Österreich, die Automatismen haben nicht so funktioniert.

Frage: Dennoch ist es doch Ihr Bestreben, dass alle Positionen doppelt und gleichwertig besetzt sind. Auch der zweite Anzug soll passen.

Löw: Zunächst einmal bin ich absolut dankbar für solche Spiele wie heute. Denn es war ein guter Test für uns, der uns in unseren Erkenntnissen weiterbringt. Ich bin auch dankbar, dass wir nicht alle Spiele so bestreiten wie gegen Österreich. Denn ich finde es gut, wenn wir wie gegen Polen auf Schwierigkeiten stoßen. Daraus kann unsere junge Mannschaft viel lernen. Dann werden wir auch darauf vorbereitet sein, wenn es bei einem Turnier mal welche gibt.

Frage: Was waren Ihre Erkenntnisse?

Löw: Man hat gesehen, dass Deutschland nach den zuletzt guten Ergebnissen wieder gejagt wird. Polen wurde einerseits enorm von seinen Fans unterstützt, zudem ist die Mannschaft sehr engagiert und teilweise auch sehr rustikal aufgetreten. Aber auch da müssen wir lernen, solche Widerstände zu brechen. Es ist aber klar, dass es nicht immer so glatt laufen kann wie gegen Österreich.

Frage: Was muss sich spielerisch konkret noch verbessern?

Löw: Das Spiel ohne Ball. Die, die nicht in Ballbesitz sind, müssen sich mehr am Spielaufbau beteiligen, das ist enorm wichtig. Denn dann kann man offensiv spielen und bekommt relativ wenig Konter. In manchen Spielen machen wir das noch nicht so gut, aber in vielen Spielen machen wir es gut. Wir machen noch einige kleinere Fehler, die den Unterschied ausmachen können. Daran müssen wir arbeiten.

Frage: Die Abwehr wirkte wie schon gegen Österreich nicht sattelfest. Ist die Defensive Ihre größte Baustelle auf dem Weg zur EM?

Löw: Das sehe ich nicht so. In der Qualifikation haben wir die wenigsten Gegentore überhaupt, was ja für unsere Abwehr spricht. Und die Gegentore gegen Polen laste ich nicht der Abwehr an, die Fehler sind woanders gemacht worden. Sicher haben unsere Innenverteidiger auch den einen oder anderen Fehler gemacht, aber grundsätzlich mache ich mir da keine Sorgen.

Frage: Steht Ihr grober EM-Kader schon fest, oder kann man noch mit einigen Überraschungen rechnen?

Löw: Ich sehe ich nicht viele Spieler, die wir nicht auf unserem Zettel haben. Es sind noch einige Junge da, die mir gefallen. Aber die müssen sich erst mal in der Bundesliga durchsetzen. Ansonsten haben wir alle auf dem Zettel, die schon mal dabei waren.

7 September 2011
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