Thursday, 17 October 2013

Joachim Löw: "Werden die richtigen Schlüsse ziehen", 16.10.2013

Die deutsche Nationalmannschaft hat die WM-Qualifikation ohne eine einzige Niederlage beendet. Das 5:3 in Schweden war der neunte Sieg im zehnten Spiel auf dem Weg zur Endrunde in Brasilien im kommenden Jahr. Allein beim 4:4 in Berlin gegen die Schweden ließ das Team von Bundestrainer Joachim Löw Punkte liegen.

Und auch in Stockholm bekamen die Fans ein Torfestival zu sehen, Zuschauer und Protagonisten wurden zwischenzeitlich an das legendäre Unentschieden im Herbst 2012 erinnert. Löw spricht im Interview nach der Partie über die Baustellen in der deutschen Mannschaft, "Dreierpacker" André Schürrle und Rückkehrer Mario Götze.

Frage: Herr Löw, nach dem 4:4 gegen Schweden nun ein 5:3 gegen Stockholm. Was überwiegt: Die Freude über den Sieg oder der Ärger über die vielen Gegentore?

Joachim Löw: Das war ein relativ spektakuläres Spiel, zum wiederholten Male gegen Schweden. Insgesamt muss ich der Mannschaft schon ein großes Lob aussprechen. Ich habe schon in der Halbzeit das Gefühl gehabt, dass die Moral da war. Die Mannschaft hat gewonnen, weil sie den Willen hatte.

Frage: Macht Ihnen die Defensive nun wieder vermehrt Sorgen?

Löw: Wir werden schon die richtigen Schlüsse aus diesem Spiel ziehen. Dass wir uns defensiv mit Blick auf die WM unbedingt verbessern wollen, ist klar. Das ist nicht erst seit diesem Spiel so. Auch offensiv müssen wir im letzten Drittel noch zwingender werden.

Frage: André Schürrle hat drei Tore erzielt, nachdem er schon am Freitag gegen Irland erfolgreich war. Hat der Wechsel zum FC Chelsea ihm nochmal einen Schub gegeben?

Löw: Ich glaube schon. Er wollte den Wechsel ja unbedingt. Das zeugt auch von Selbstbewusstsein. Ich habe ihm zuletzt gesagt, dass ich im letzten Jahr nicht so zufrieden war mit seiner Entwicklung. Seit einigen Spielen bei uns und in England zeigt er jetzt wieder, was er kann. Er ist dynamisch, arbeitet gut nach hinten und hat einen starken Abschluss. Ein Thema war auch immer die körperliche Robustheit, da hat er gut gearbeitet. Wenn er so weiterspielt, geht an ihm bei der WM sicherlich kein Weg vorbei.

Frage: Auch Mario Götze hat nach seiner Einwechslung viel bewirkt, obwohl er noch nicht richtig fit sein kann...

Löw: Er hat seine Sache sehr gut gemacht. Ich habe schon im Training gespürt, dass er unheimlich motiviert hierhergekommen ist. Er hat sehr gut trainiert, hat drei oder vier Einheiten zusätzlich absolviert, auch am freien Wochenende.

16 October 2013
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Monday, 14 October 2013

Joachim Löw: Our impressive record, 13.10.2013

Germany booked their ticket to Brazil 2014 thanks to Friday's 3-0 victory over Ireland. Joachim Löw took to the podium for the obligatory post-match press conference and answered questions about the comfortable victory. The coach also looked ahead to Tuesday's final qualifying fixture away to Sweden (live on ZDF from 20.45 CET). DFB.de and DFB-TV bring you the best of the question and answer session.

Question: Your team has qualified for the 2014 World Cup finals in Brazil with a match to spare. What’s your overall assessment of the campaign?

Joachim Löw: It's been a very good qualifying campaign, and the team has done exactly what had to be done. Right from the start, we led our group from the front. Eight victories and one draw from nine matches is an impressive record, especially when you consider we had the ninth game in the bag as well.

Question: But it was still dour and tough against Ireland for long spells...

Löw: We wanted to wrap it up against Ireland, and we gave a performance to match. We had the game under control and the victory was fully merited. Yet again, we showed that we set the standards in this group. But obviously, it's difficult against a team that basically pulls ten men back to the edge of their own penalty area. However, we were patient and we found good solutions.

Question: Prior to the final group match against Sweden, a game where you have said there's a score to settle, why have you given your squad the weekend off?

Löw: The players deserve a break after the convincing display against the Irish and our overall extremely comfortable qualifying success. We're also well aware of the heavy burden on the players at their clubs at this stage of the season, especially in European competition.

Question: Is the match in Stockholm now no more than a warm-up for the World Cup? Löw: No, because the qualifying campaign isn’t over yet. A ticket to Brazil is no longer at stake when we play Sweden, but we'll be taking the match completely seriously. Our target was and still is not to lose any group matches. And after the 4-4 draw in the reverse fixture, we definitely have a score to settle, given that Sweden scored four goals in the second half.

Question: Will you still be experimenting in a couple of positions in Stockholm?

Löw: I'll wait for the start of the new week and then decide whether to make a few changes from the Ireland match. We have complete faith in all our players, and we know they’ll go into the final match as motivated as ever.

Question: Could Mesut Özil play as the lone striker in Stockholm, like he did against the Irish?

Löw: It's possible, because he did a good job. His instructions were to keep dropping deep and create space for Thomas Müller, Toni Kroos or André Schürrle. It worked out very well, but we have other options too.

Question: Despite qualifying comfortably for the World Cup, it's not all been sweetness and light with your team over the last few months. Where do you want to see improvement in the build-up to the World Cup?

Löw: Obviously, a few things still need to happen. We need to improve in defence for example, although once again, we didn’t concede a goal against Ireland. And overall, we can still improve in certain match situations, especially in the final third. We need to be more focused.

13 October 2013
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Saturday, 12 October 2013

Joachim Löw: "Eine imposante Bilanz", 12.10.2013

Die WM-Tickets sind sicher, Deutschland fährt 2014 nach Brasilien. Nach dem 3:0 gegen Irland stand die obligatorsiche Pressekonferenz für Bundestrainer Joachim Löw auf dem Programm. Dort beantwortete der Bundestrainer Fragen zum Sieg und auf das bevorstehende abschließende Qualifikationsspiel gegen Schweden am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF). DFB.de und DFB-TV mit den wichtigsten Fragen und Antworten.

Frage: Wie lautet Ihr Fazit nach der vorzeitigen Qualifikation Ihrer Mannschaft für die WM-Endrunde 2014 in Brasilien?

Joachim Löw: Wir haben eine sehr gute Qualifikation gespielt, die Mannschaft hat ihre Pflicht erfüllt. Wir sind von Beginn an in unserer Gruppe vorneweg marschiert. Acht Siege und ein Unentschieden in neun Spielen ist eine imposante Bilanz, vor allem, wenn man bedenkt, dass wir das neunte Spiel ja eigentlich auch gewonnen haben.

Frage: Dennoch war es gegen Irland über weite Strecken eine zähe Angelegenheit...

Löw: Wir wollten gegen Irland alles klar machen und so ist die Mannschaft auch aufgetreten. Wir hatten das Spiel gut im Griff, der Sieg war hochverdient. Wir haben zum wiederholten Male gezeigt, dass wir in unserer Gruppe das Maß aller Dinge sind. Aber natürlich ist es schwer, gegen eine Mannschaft zu spielen, die sich überwiegend am eigenen Sechzehner verschanzt. Wir haben aber Geduld bewiesen und die Situation gut gelöst.

Frage: Warum haben Sie Ihrer Mannschaft vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Schweden, wo nach Ihren Worten noch eine Rechnung beglichen werden soll, das komplette Wochenende frei gegeben?

Löw: Mit dem überzeugenden Spiel gegen die Iren und mit einer insgesamt sehr souveränen Qualifikation haben sich die Spieler diese Pause verdient. Außerdem wissen wir um die hohe Belastung in den Klubs in dieser Phase der Saison, gerade auf internationalem Parkett.

Frage: Ist das Spiel in Stockholm nun nur noch ein WM-Testspiel für Sie?

Löw: Nein, denn die Qualifikationsrunde ist noch nicht vorüber. Auch wenn es im Spiel gegen Schweden nicht mehr um das Ticket für Brasilien geht, werden wir diesen Spiel mit voller Seriosität angehen. Unser Ziel war und ist, kein Gruppenspiel zu verlieren. Und in der Tat haben wir nach dem 4:4 im Hinspiel noch eine Rechnung offen, nachdem Schweden in der zweiten Hälfte vier Tore geschossen hat.

Frage: Werden Sie in Stockholm dennoch das ein oder andere ausprobieren?

Löw: Ich werde erst einmal bis Wochenbeginn abwarten und dann sehen, ob wir die ein oder andere personelle Änderung gegenüber dem Irland-Spiel vornehmen. Wir haben volles Vertrauen in all unsere Spieler und wissen, dass sie auch das letzte Spiel hoch motiviert angehen werden.

Frage: Könnte Mesut Özil wie gegen die Iren auch in Stockholm als einzige Spitze agieren?

Löw: Das ist möglich, denn er hat seine Sache gut gemacht. Er sollte sich immer wieder fallen lassen, und so Räume für Thomas Müller, Toni Kroos oder André Schürrle schaffen. Das hat ganz gut geklappt, aber wir haben auch andere Möglichkeiten.

Frage: Trotz der souveränen Qualifikation gab es in den vergangenen Monaten bei Ihrem Team nicht nur Licht, sondern auch Schatten. Wo müssen Sie mit Blick auf die WM noch den Hebel ansetzen?

Löw: Natürlich muss noch etwas passieren, zum Beispiel müssen wir noch die Defensive verbessern, auch wenn gegen Irland wieder kein Gegentor gefallen ist. Auch insgesamt können wir uns in manchen Spielsituationen noch steigern, vor allem im letzten Drittel. Da müssen wir noch konzentrierter agieren.

12 October 2013
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Wednesday, 9 October 2013

Löw: "WM-Qualifikation in Köln perfekt machen", 09.10.2013

Summary of Press Conference, Düsseldorf, 9 October 2013

Der dritte Tag der Nationalmannschaft in Düsseldorf. Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Irland am Freitag (ab 20.45 Uhr, live im ARD) in Köln spricht Bundestrainer Joachim Löw über den Zustand der DFB-Auswahl, Gegner Irland und die Rolle von Kapitän Phlipp Lahm. DFB.de fasst die wichtigsten Aussagen zusammen.

JOACHIM LÖW ÜBER ...

... seine Erwartungshaltung vor dem Spiel

"Wir sind gierig, wollen das Spiel natürlich gewinnen und dann vor heimischer Kulisse die Qualifikation perfekt machen. Ich habe unglaublich gute und schöne Erinnerungen an das Stadion in Köln. Wir wollen uns ohne Frage und ohne Diskussion als Gruppenerster qualifizieren. Ich habe ein gutes Gefühl für das Spiel am Freitag."

... die Rolle von Kapitän Philipp Lahm

"Ich glaube, Philipp Lahm ist der einzige Spieler in Deutschland, der auf nahezu jeder Position spielen kann. Momentan spielt er in München im defensiven Mittelfeld und erfüllt seine Rolle dort sehr gut, aber ich plane mit ihm auf unserer rechten Abwehrseite."

... den Zustand in der Mannschaft

"Alle Spieler sind an Bord und voll einsatzfähig´. Auch André Schürrle, der ja zuletzt kürzer treten musste, ist wieder dabei und konnte trainieren."

... den Gegner Irland

"Die Iren werden defensiv kompakt stehen und mit maximalem Körpereinsatz spielen. Das liegt in ihrer Natur, sie können wahnsinnig gut verteidigen und hinten gut stehen. Sie versuchen, den Ball schnell nach vorne zu tragen und dann zum Abschluss zu kommen. Es ist egal, welcher Trainer auf der Bank sitzt und welche Spieler auf dem Platz stehen - Aufgeben kennen die Iren nicht. Es wird also wahrlich kein Selbstläufer, Irland ist immer schwer zu spielen."

... die Gewinner der USA-Reise

"Max Kruse und Sidney Sam haben ihre Chancen bei der USA-Reise gut genutzt und durch gute Leistungen überzeugt. Kruse ist ein Spieler, der nicht nur vorne im Strafraum steht, sondern sich auch mal fallen lässt und in die Zwischenräume geht. Ich bin froh, dass wir einen solchen Spielertypen haben. Und auch Sam hat sich in den Vordergrund gespielt, nimmt auch beim Verein eine andere Rolle ein. Seine Entwicklung ist gut, und ich hoffe, dass er seine Form hält. Er macht auch bei uns einen guten Eindruck und ist in der Offensive eine starke Kraft geworden."

... über Thomas Müller, Mesut Özil und Mario Götze

"Ich kann mir Thomas Müller auch im Sturmzentrum vorstellen, aber nur, wenn ich keine Alternative habe. Rechts im Mittelfeld finde ich ihn sehr gut, dort ist er wichtig für unsere Mannschaft. Mesut Özil passt mit seiner Spielweise hervorragend zum FC Arsenal, er ist dort vom ersten Tag an aufgenommen und akzeptiert worden. Er übernimmt Verantwortung und ist dort der Denker und Lenker im Offensivspiel. Mario Götze wollte ich einfach einladen, weil er ein unglaublich wichtiger Spieler ist, der immer etwas bewegen kann. Auch in Hinsicht auf die WM im nächsten Jahr ist es wichtig, dass er vielleicht ein wenig Spielpraxis bekommt."

9 October 2013
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