tag:blogger.com,1999:blog-57083397078959872092024-03-08T02:18:44.946-08:00A Whole Lotta Loew - Interview Archivewholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.comBlogger45125tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-16150716959986416972017-05-08T01:38:00.000-07:002017-05-08T01:38:13.956-07:00Joachim Löw: "Sind sehr zufrieden, dass wir das Spiel hat gewonnen", 05.09.2006Nach dem 1:0 der deutschen Nationalmannschaft zum Auftakt der EM-Qualifikation gegen Irland zeigte sich Joachim Löw zufrieden mit der Leistung des Teams: "Der Sieg war am Ende hochverdient", freute sich der Bundestrainer im Interview.
<p>
<i>Frage:</i> Wie zufrieden sind Sie mit dem Start in die EM-Qualifikation?
<p>
<i>Joachim Löw</i> Wir sind sehr zufrieden, dass wir das Spiel gewonnen haben. Ich hatte der Mannschaft vorher gesagt, dass es ein ähnliches Spiel wie bei der WM gegen Polen geben kann und wir möglicherweise etwas länger brauchen, um den Gegner zu knacken. In den ersten Minuten waren wir nicht so gut im Spiel, dann wurde es aber immer besser. Die Abwehr hat die Feuertaufe bestanden. Das war nicht einfach, aber sie hat ihre Aufgabe klasse gelöst. Aufgrund unserer Chancen war der Sieg am Ende aber hochverdient. Manchmal gibt auch eine schwere Geburt ein schönes Kind.
<p>
<i>Frage:</i> Ist Ihnen nach Ihrem ersten Pflichtspiel als Bundestrainer denn beim Abpfiff kein Stein vom Herzen gefallen?
<p>
<i>Löw:</i> Nein. Natürlich herrschte Erleichterung, denn ein erfolgreicher Start in die Qualifikation war sehr wichtig. Aber ich hatte volles Vertrauen in diese Mannschaft. Ich wusste, dass sie die Klasse hat, dieses Spiel zu gewinnen. Jetzt wollen wir in San Marino nachlegen.
<p>
<i>Frage:</i> Mit der Chancenverwertung Ihrer Mannschaft können Sie aber nicht zufrieden sein...
<p>
<i>Löw:</i> Grundsätzlich bin ich zufrieden, wenn wir viele Chancen herausspielen, und das haben wir teilweise auf eine sehr gute Art und Weise gemacht. Ich war mir immer sicher, dass wir das Tor noch machen. Deshalb gibt es in dieser Beziehung von mir auch keine Kritik.
<p>
<i>Frage:</i> Wie hat Ihnen die neue Innenverteidigung mit dem doppelten Friedrich gefallen?
<p>
<i>Löw:</i> Es hat mich persönlich sehr gefreut, dass wir zu Null gespielt haben. Daran hatten Arne und Manuel maßgeblichen Anteil. Sie haben sehr gut harmoniert und ihre Aufgabe sehr gut gelöst. Die Arbeit der vergangenen Tage hat sich ausgezahlt.
<p>
<i>Frage:</i> Lukas Podolski sitzt bei den Bayern auf der Bank, für die Nationalelf schießt er wichtige Tore. Wie bewerten Sie seine Leistung?
<p>
<i>Löw:</i> Es freut mich für ihn, dass er das Tor erzielt hat. Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht, sich viel bewegt und auch schon vor der Pause die ein oder andere gute Chance gehabt. Das wird ihm weiter Auftrieb geben.
<p>
<i>Frage:</i> Von Kapitän Michael Ballack war dagegen weniger zu sehen...
<p>
<i>Löw:</i> Ich will keine Einzelkritik betreiben. Alle, die auf dem Platz standen, haben von Anfang bis Ende sehr viel investiert. Die Mannschaft hat sich insgesamt diesen Sieg verdient, weil sie gut gestanden und sehr gut gekämpft hat.
<p>
<I>5 September 2006<br>
Originally on <a href="http://www.dfb.de/news/detail/joachim-loew-sind-sehr-zufrieden-dass-wir-das-spiel-gewonnen-haben-8411/" target="_blank">dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once moved on or removed from that site.</I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-50461566749019736952016-10-05T12:42:00.002-07:002016-10-05T12:42:28.734-07:00Joachim Löw: "Haben auf allen positionen einen wettbewerb", 14.10.2007Unmittelbar nach der Qualifikation zur Europameisterschaft 2008 richtet Joachim Löw seinen Blick im aktuellen Interview bereits auf die Titelkämpfe in Österreich und der Schweiz.
<p>
<i>Frage:</i> So früh wie diesmal hat sich noch nie eine deutsche Nationalmannschaft für ein großes Turnier qualifiziert. Wie lautet ihre Fazit nach der erfolgreichen EM-Qualifikation?
<p>
<i>Joachim Löw:</i> Für uns hat sich heute der Kreis geschlossen. Wir haben gegen Irland das erste Qualifikations-Spiel gewonnen und uns nun gegen Irland für die EM qualifiziert. Kompliment an die Mannschaft, wie sie die Qualifikation durchgezogen hat. Wir haben uns nicht nur frühzeitig qualifiziert, sondern auch eine hervorragende Punkteausbeute und eine tolle Tordifferenz.
<p>
<i>Frage:</i> Gegen die Iren mussten Sie aber bis zum Schluss zittern...
<p>
<i>Löw:</i> Wir wussten, dass sie aufsässig werden können. Sicherlich haben wir schon bessere Spiele gemacht, aber unter dem Strich bin ich sehr zufrieden. Man hat heute mal gemerkt, dass viele gefehlt haben, zudem Bastian Schweinsteiger früh ausgefallen ist. Kämpferisch und von der Einstellung hat meine Mannschaft alles gegeben. Diese Tugenden waren gegen die Iren gefragt.
<p>
<i>Frage:</i> Wie erklären Sie sich, dass Ihre Mannschaft so glatt durch die Qualifikation gekommen ist?
<p>
<i>Löw:</i> Wir haben es geschafft, nach der WM die Spannung hochzuhalten und uns immer wieder neue Ziele gesetzt. Das Team hat nie nachgelassen, sich immer wieder neu motiviert und entsprechendes Selbstbewusstsein an den Tag gelegt. Zudem hat die Mannschaft unsere Philosophie weiter verinnerlicht.
<p>
<i>Frage:</i> Was bedeutet es für Sie, dass Deutschland bereits vier Spieltage vor Qualifikations-Schluss die Fahrkarte für Österreich und die Schweiz gelöst hat?
<p>
<i>Löw:</i> Jetzt haben wir Planungssicherheit, das ist sehr gut. Wir können in aller Ruhe vorausdenken, in den Planungen für das Trainingslager und hinsichtlich weiterer Freundschaftsspiele. Für die Mannschaft ist gut, dass der Druck weg ist und nicht bis zum letzten Spiel der Nervenkitzel da ist, wie es in der Vergangenheit oft genug der Fall war.
<p>
<i>Frage:</i> Wie sehr schmerzt Sie die zweite Gelbe Karte für Jens Lehmann, der nun am Mittwoch gegen Tschechien fehlt, und wie bewerten Sie seine Leistung?
<p>
<i>Löw:</i> Diese Gelbe Karte kann man in unserer Situation verschmerzen. Es war besser, dass er den Ball so weit vor dem Tor an der Seitenlinie noch einmal festgehalten hat, als dass die Iren durch einen schnell ausgeführten Einwurf zu einer Chance kommen. Ansonsten hat Jens eine tadellose Leistung gezeigt. Es zeichnet ihn ja aus, dass er sich gerade auch in schwierigen Situationen auf den Punkt konzentrieren kann. Er war sowohl in der Strafraumbeherrschung als auch auf der Linie sehr stark, ein guter Rückhalt für uns mit einer sehr guten Ausstrahlung.
<p>
<i>Frage:</i> Gegen die Iren fehlte einmal mehr rund ein halbes Dutzend Leistungsträger. Was machen sie, wenn Ballack, Lahm, Klose und andere wieder zurückkommen?
<p>
<i>Löw:</i> Gute Frage. Ich habe der Mannschaft bereits Anfang der Woche gesagt, dass der Konkurrenzkampf größer geworden ist. Der Wettbewerb auf allen Positionen ist nun endgültig entbrannt und wird sich noch mehr zuspitzen. Die EM-Kandidaten müssen mir in der Bundesliga und in den internationalen Wettbewerben Zeichen geben, dass sie in die Nationalmannschaft gehören. Die größte Gefahr ist, wenn einige meinen, sie könnten nun nach der souveränen Qualifikation ein bisschen nachlassen. Wir gehören noch nicht zu den absolut Besten in Europa. Wir müssen noch hart arbeiten für das Ziel Europameisterschaft. Vieles hat bislang schon gut geklappt. Wir müssen aber optimieren und dürfen nicht stagnieren.
<p>
<i>Frage:</i> Gegen Tschechien sowie im November gegen Zypern und Wales können sie theoretisch experimentieren. Wie sind Ihre Pläne?
<p>
<i>Löw:</i> Zunächst mal wollen wir in München gegen Tschechien ein gutes Spiel machen und gewinnen, denn das ist ein kleines Highlight in der EM-Qualifikation. Sicherlich wird in München Lukas Podolski von Beginn an spielen, der nach seiner Einwechslung viele gute Szenen hatte. Im November werde ich sicherlich den ein oder anderen testen, der zuletzt wegen Verletzungen nicht bei der Nationalmannschaft war, aber im Verein schon wieder spielt.
<p>
Ein ausführliches Video-Interview mit Joachim Löw finden Sie hier.
<p>
<I>14 October 2007<br>
Originally on <a href="http://www.dfb.de/news/detail/joachim-loew-haben-auf-allen-positionen-einen-wettbewerb-12459/" target="_blank">dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once moved on or removed from that site.
</I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-61991676729734556222016-08-17T02:59:00.000-07:002016-08-17T02:59:42.925-07:00Joachim Löw: "Wir wollen Europameister werden", 13 July 2006Joachim Löw hat beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) einen Vertrag als Bundestrainer bis zum Ende der EM 2008 in Österreich und der Schweiz unterschrieben. Im aktuellen Interview spricht der Nachfolger von Jürgen Klinsmann über seine Ziele und Aussichten mit der Nationalmannschaft.
Frage: Herr Löw, Sie sind nach dem Abschied von Jürgen Klinsmann vom Assistenten zum neuen Bundestrainer befördert worden. Mit welchen Gefühlen gehen Sie die neue Aufgabe an?
<p>
<i>Joachim Löw:</i> Ich freue mich natürlich sehr über die neue Herausforderung. Zunächst einmal möchte ich mich aber bei Jürgen bedanken - auch im Namen der gesamten Mannschaft und des Teams hinter dem Team. Jürgen und ich haben in den vergangenen zwei Jahren menschlich mit vollstem Vertrauen, einer uneingeschränkten Loyalität und einer großen Zuneigung zusammen gearbeitet. Seinen Entschluss, nicht weiter zu machen, sollte jeder absolut respektieren.
<i><p>
Frage:</i> Ihr Vertrag gilt zunächst für die nächsten zwei Jahre. Welche Ziele haben Sie sich für diese Zeit gesteckt?
<p>
<i>Löw:</i> Der Jürgen hat vor zwei Jahren erklärt, wir wollen Weltmeister werden. Ich sage jetzt ganz klar: Wir wollen 2008 Europameister werden.
<p>
Frage: Wie wollen Sie das Ziel erreichen?
<p>
Löw: Wir alle wollen den eingeschlagenen Weg weiter führen. Es ist deshalb auch wichtig, dass wir mit dem bisherigen Stab weiter arbeiten können. Zudem wollen wir neue Impulse schaffen und Ideen weiter entwickeln. Nur so können wir uns dauerhaft wieder in der Weltspitze etablieren.
<p>
Frage: Und der Weg mit jungen Spielern soll fortgesetzt werden?
<p>
Löw: Natürlich. Wir haben ein Ensemble von hochqualifizierten jungen Spielern. Einerseits wird es wichtig sein, den Spielern, die uns bei der WM auf Platz drei geführt haben, zu helfen, damit sie nicht in ein Loch fallen. Andererseits gibt es viele Talente, die in den nächsten Jahren an die A-Nationalmannschaft herangeführt werden müssen.
<p>
Frage: Sie rücken nun in die vorderste Linie. Glauben Sie, dass sie mit dem Druck umgehen können, und wer wird Sie als neuer Assistenztrainer unterstützen?
<p>
Löw: Es ist ja so, dass ich schon viele Jahre lang zum Beispiel beim VfB Stuttgart oder auch bei Fenerbahce Istanbul als Cheftrainer in der Verantwortung gestanden habe und den Druck deshalb gewohnt bin. Vielleicht kann ich ja den Jürgen in neuer Funktion als Assistent gewinnen. Nein, im Ernst: Ich werde jetzt ein paar Tage lang Kraft tanken, und dann wird es eine meiner ersten Amtshandlungen sein, mich um einen Assistenztrainer zu bemühen.
<p>
Frage: Gibt es dafür schon einen Kandidaten, zum Beispiel Jürgen Klopp oder Dieter Eilts?
<p>
Löw: Jürgen Klopp steht als Trainer beim FSV Mainz 05 unter Vertrag und deshalb nicht zur Diskussion. Dieter Eilts wird weiter als Trainer der U 21-Nationalmannschaft arbeiten. Eine Lösung gibt es zurzeit noch nicht.
<p>
<I>18 July 2006<br>
Originally on <a href="http://www.dfb.de/news/detail/joachim-loew-wir-wollen-europameister-werden-8205/" target="_blank">dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once removed from or moved on that site.wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-59724106104425043102015-12-04T06:59:00.001-08:002015-12-04T07:01:05.844-08:00Joachim Löw: "Vom Duell Spanien-Deutschland Verabschieden", 12.10.2011Deutschland und Spanien sind ohne Punktverlust durch die Qualifikation zur Europameisterschaft in Polen und der Ukraine 2012 marschiert. Im Gespräch nach dem abschließenden 3:1-Heimsieg im letzten Gruppenspiel gegen Belgien blickt Bundestrainer Joachim Löw auf die EM-Qualifikation zurück und verabschiedet sich von einem deutsch-spanischen Duell.
<p>
<i>Frage:</i> "Die deutsche Mannschaft hat durch das 3:1 gegen Belgien den zehnten Sieg im zehnten EM-Qualifikationsspiel geschafft und damit einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt. Was bedeutet Ihnen diese Bestmarke?"
<p>
<i>Joachim Löw:</i> "Zehn Spiele, zehn Siege - was will man mehr? Das ist nach einer schweren WM in den vergangenen 14 Monaten eine tolle Leistung der Mannschaft gewesen. Der Rekord war lange keine Thema für uns, aber vor dem Spiel gegen Belgien habe ich ihn thematisiert. Denn die Namen der aktuellen Spieler werden immer mit diesem Rekord verbunden bleiben."
<p>
<i>Frage:</i> "Hat diese Bestmarke auch noch andere Auswirkungen?"
<p>
<i>Löw:</i> "Ja, denn mit jedem Sieg verdient man sich weiteren Respekt. Und das merkt man auch in den Spielen. Es ist ein Vorteil für jede Mannschaft, wenn der Gegner einem gehörigen Respekt entgegenbringt. Gerade auch bei einem Turnier ist das wichtig."
<p>
<i>Frage:</i> "Was hat Ihnen zum Qualifikationsabschluss besonders an Ihrer Mannschaft gefallen?"
<p>
<i>Löw:</i> "Man hat gesehen, dass die Mannschaft nach wie vor hungrig ist. Sie will jedes Spiel gewinnen. Dafür gebührt ihr ein Riesenkompliment. Zudem spürt man bei den Spielern, dass sie nie nachlassen und sich immer weiter verbessern wollen."
<p>
<i>Frage:</i> "Können Sie beschreiben, in welchen Bereichen sich Ihre Mannschaft nach der WM in Südafrika weiterentwickelt hat?"
<p>
<i>Löw:</i> "Das sind ja oft nur Nuancen. Die Automatismen funktionieren besser, das Spiel ohne Ball hat sich weiter verbessert. Unsere Systematik und das Niveau sind sehr gut beziehungsweise hoch. Wir haben uns zudem nach dem Turnier unglaublich stabil gezeigt. Wir spielen schnell, sicher und zielstrebig und wir finden heute bessere Lösungen als noch im Sommer 2010."
<p>
<i>Frage:</i> "Wie groß ist der Kreis Ihrer EM-Kandidaten für Polen und die Ukraine?"
<p>
<i>Löw:</i> "25, 30 Spieler, es ist immer schwierig, sich da auf eine genaue Zahl festzulegen. Ich weiß nur, dass die Nominierung im nächsten Jahr relativ einfach für mich wird, sofern die Spieler ihre Form halten. Ich habe mich vor den letzten Turnieren schwerer getan, weil ich mir über manche Qualitäten nicht so sicher war. Sicher wird es aber auch vor dieser EM einige Härtefälle geben. Mal sehen, was bis zur Nominierung noch alles passiert. Mein Gefühl, alle Positionen doppelt zu besetzen, ist aber gut, denn wir haben Alternativen geschaffen. Dass junge Spieler auf die ein bisschen älteren Jungen Druck machen, ist aber weiterhin das Ziel."
<p>
<i>Frage:</i> "Was erwarten Sie von Ihren Kandidaten in den kommenden Monaten?"
<p>
<i>Löw:</i> "Ich erwarte, dass alle die Konzentration hochhalten und in ihren Vereinen weiter seriös arbeiten. Gerade wenn man nicht mehr so viele Länderspiele bis zum Turnierstart hat, muss entsprechend im Verein gerabeitet werden. Man kann nicht in eine gute EM-Form kommen, wenn man erst im April anfängt."
<p>
<i>Frage:</i> "Deutschland zählt nach seinen starken Vorstellungen in der Qualifikation zu den Topfavoriten bei der EM. Wie schätzen Sie Ihre Mannschaft im Vergleich zu Welt- und Europameister Spanien ein?"
<p>
<i>Löw:</i> "Nachdem ich mich in dieser Woche schon von dem Begriff Stammspieler verabschiedet habe, verabschiede ich mich auch von dem Duell Deutschland-Spanien. Dieses Spiel muss es bei dem Turnier ja gar nicht geben, auch wenn alle nur von diesem Duell reden. Die Niederlande, England, Portugal, Frankreich, das sind alles Mannschaften, die zum Favoritenkreis zählen. Spanien und wir werden nicht alleine die Hauptrollen bei der EM spielen. Wir müssen auch einige andere Hürden überspringen und nicht nur Spanien."
<p>
<I>12 OCtober 2011
<br>
Originally on <a href="" target="_blank">dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once moved on or removed from that site.
</I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-19274830930036863652015-12-04T05:51:00.001-08:002015-12-04T05:51:16.428-08:00Sieger-Pulli von Joachim Löw kommt ins DFB-Fussballmuseum, 10.10.2011
Der bei der WM 2010 in Südafrika als Glücksbringer berühmt gewordene blaue Kaschmir-Pullover von Bundestrainer Joachim Löw wird seine Heimat im DFB-Fußballmuseum finden. Nach der Weltmeisterschaft hatte die GALERIA Kaufhof GmbH das Kleidungsstück mit Symbolcharakter für 1 Mio. Euro zugunsten der Hilfsorganisation "Ein Herz für Kinder" ersteigert.
<p>
Einen Tag vor dem EM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Belgien überreichte Lovro Mandac, Vorsitzender der Geschäftsführung des Warenhausunternehmens, den WM-Siegerpulli Manuel Neukirchner für das entstehende DFB-Fußballmuseum.
<p>
Lovro Mandac sagte bei der Übergabe in Anwesenheit von Bundestrainer Joachim Löw in Düsseldorf: "Obwohl mit der Europameisterschaft 2012 schon wieder das nächste wichtige Ereignis bevorsteht, erinnern sich die Fans noch gerne an die spannenden Spiele während der WM 2010. Der blaue Pullover hat als wichtiger Talisman ein Stück Fußball-Geschichte geschrieben. Deshalb kommt er nach Hause – ins DFB-Fußballmuseum nach Dortmund. Wir haben uns dafür entschieden, den Glücksbringer als Dauerleihgabe dem neuen Museum zur Verfügung zu stellen, denn auf diese Weise kann jeder Fußball-Fan noch einmal in WM-Euphorie schwelgen und sich auf die nächsten wichtigen Turniere einstellen."
<p>
"Mit dem blauen Pullover des Bundestrainers erhält das DFB-Museum ein tolles Exponat", freut sich Manuel Neukirchner, Geschäftsführer der Stiftung DFB Fußballmuseum: "Der Pulli erzählt einen Teil der Geschichte rund um die begeisternden Spiele unserer Mannschaft bei der WM in Südafrika. Das gute Stück wird daher in unserer multimedialen und erlebnisorientierten Ausstellungsdramaturgie sofort Erinnerungen wecken und die WM 2010 lebendig werden lassen."
<p>
Joachim Löw trug den Pullover in Südafrika bei den erfolgreichen WM-Vorrundenspielen gegen Australien und Ghana sowie bei den begeisternden Begegnungen gegen England (Achtelfinale) und Argentinien (Viertelfinale) und wurde zum Talisman für die deutsche Nationalelf. Einzig bei der Niederlage im Vorrundenspiel gegen Serbien hatte Löw statt des Pullis eine Strickjacke getragen, bei der Halbfinal-Niederlage gegen Spanien endete die Siegesserie mit dem blauen Pullover, der Kultstatus erlangte. "Ich wünsche mir, dass der Pullover im Museum einen würdigen Platz findet und gut behütet wird. Vielleicht kann ich bei den nächsten Turnieren dann nochmal auf ihn als Glücksbringer zurückgreifen", sagte Bundestrainer Joachim Löw mit einem Schmunzeln.
<p>
Zu sehen ist der Löw-Pulli voraussichtlich ab 2014. Der Spatenstich für den Neubau des DFB-Fußballmuseums auf der rund 6.000 Quadratmeter großen Grundstücksfläche soll nach der Planungs- und Genehmigungsphase im Jahr 2012 erfolgen. Für die Gebäudefertigstellung sind bei optimalem Bauverlauf 24 Monate vorgesehen.
<p>
<I>10 October 2011<br>
Originally on <a href="http://www.dfb.de/news/detail/sieger-pulli-von-joachim-loew-kommt-ins-dfb-fussballmuseum-29501/" target="_blank">dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once moved on or removed from that site.</I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-40702481004127744022015-07-26T04:34:00.002-07:002015-07-26T04:36:49.611-07:00Joachim Löw: "Ein super Abschluss der beiden Landerspiele", 07.09.2006Nach dem EM-Qualifikationsspiel in San Marino hat sich Bundestrainer Joachim Löw im Interview zum 13:0 (6:0)-Sieg der deutschen Nationalmannschaft geäußert.
<p>
<i>Frage:</i> Joachim Löw, mit dem 13:0 gegen San Marino haben Sie mit Ihrem Team den höchsten Sieg der Nachkriegsgeschichte und zudem einen perfekten Start in die EM-Qualifikation gefeiert. Wie lautet Ihr Fazit?
<p>
<i>Joachim Löw:</i> Wer jetzt nicht zufrieden ist, der ist selber schuld. Ob 11, 12, oder 13:0, das spielte am Ende keine Rolle mehr. Man hat gespürt, dass die Spieler mit sehr viel Spaß und Freude bei der Nationalmannschaft sind. Das 13:0 gegen San Marino war nach dem Erfolg gegen Irland ein super Abschluss der beiden Länderspiele.
<p>
<i>Frage</i>: Wie haben Sie Ihre Mannschaft auf dieses besondere Spiel vorbereitet? Oftmals unterschätzt man als Favorit ja die so genannten Fußball-Zwerge...
<p>
<i>Löw:</i> Wenn man diese Partien nicht voll konzentriert angeht, dann sind diese vermeintlich leichten Spiele manchmal mitunter auch die schwierigsten. Es ist schwer, in so einem Ambiente einen emotionalen Höhepunkt abzurufen. Die Mannschaft hat das aber klasse umgesetzt.<p>
<i>Frage:</i> Lukas Podolski hat vier Treffer beigesteuert und scheint auch ansonsten auf dem Weg zu alter Stärke. Wie beurteilen Sie die Leistung Ihres Angreifers?
<p>
<i>Löw:</i> Wenn ein Spieler wie Lukas Podolski vier Tore schießt, dann ist so ein Spiel natürlich besonders wertvoll. Das war gut für sein Selbstvertrauen. Vor allem für die Spieler, die in ihren Vereinen zuletzt im zweiten Glied standen, war das eine wichtige Partie. Auch für Thomas Hitzlsperger ist es toll, in nur 30 Minuten zwei Tore zu machen. So etwas bringt die Spieler ein Stück weit voran.<p>
<i>Frage:</i> Michael Ballack fehlt dagegen noch ein Stück zur alten Stärke. Warum haben Sie ihn bereits nach 45 Minuten ausgewechselt?
<p>
<i>Löw:</i> Ballack hatte leichte Probleme im Oberschenkel. Kurz vor der Pause hat der Muskel zugemacht, da war es besser ihn rauszunehmen, denn wir wollten kein Risiko eingehen. Miro Klose haben wir auch ganz bewusst rausgenommen. Er hat vor, während und nach der WM unheimlich viele Spiele gemacht und ein unglaubliches Pensum absolviert. Leider konnte man heute nur drei Spieler rausnehmen, sonst hätte ich noch mehr getauscht.
<p>
<i>Frage:</i> Mit dem Sieg gegen San Marino haben Sie die Tabellenführung in Ihrer EM-Qualifikationsgruppe erobert. Nach dem Test gegen Georgien in Rostock wartet dann die Slowakei auf die deutsche Nationalmannschaft...
<p>
<i>Löw:</i> Die Slowakei ist natürlich ein ganz anderer Prüfstein. Aber ehrlich gesagt, habe ich mir noch kein genaues Bild über die anderen Gruppengegner gemacht. Aber dass die Slowaken so deutlich gegen die Tschechen verloren haben, überrascht mich schon. Denn sie haben sehr gute Einzelspieler. Man darf sie trotz dieser Niederlage auf keinen Fall unterschätzen.
<p>
Originally on <a href="http://www.dfb.de/news/detail/joachim-loew-ein-super-abschluss-der-beiden-laenderspiele-8583/" target="_blank">dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once moved on or removed from that site.wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-22038031214610088772015-07-03T10:02:00.000-07:002015-07-03T10:02:03.591-07:00Löw: "Qualität zählt mehr als Erfahrung", 05.04.2011Bundestrainer Joachim Löw spricht im Interview der Woche mit Eurosport über den Verlauf der EM-Qualifikation, Schönspielerei und einen Titel mit der Nationalelf. Zudem verrät der 51-Jährige, was Teams wie Borussia Dortmund auszeichnet und warum Vereine nicht immer den Trainer wechseln sollten.
<p>
Das Interview führte Hans Finger
<p>
Die EM-Qualifikation ist für die deutsche Nationalmannschaft bisher perfekt gelaufen. Fünf Siege, 15 Punkte - haben Sie das so erwartet?
<p>
Joachim Löw: Es war sicherlich eingeplant, dass wir die Spiele gegen Kasachstan und Aserbaidschan gewinnen. Am Anfang der Qualifikation war ich schon positiv angetan, weil wir eine lange WM hatten. Die Spieler waren bis zum Schluss dabei und hatten eine ziemlich kurze Pause und eine ganz kurze Vorbereitungszeit. Dann haben wir in Belgien gespielt und dann gegen die Türkei - das waren schon Spiele, wo ich mir gedacht habe: Vielleicht erreichen wir einmal nicht unseren Standard. Aber dann hat die Mannschaft das klasse gemacht und überzeugende Siege errungen. Diese Konstanz hat mich überrascht.
<p>
Apropos Konstanz, Sie haben jüngst Ihren Vertrag als Bundestrainer bis 2014 verlängert. Ist das eine Bestätigung für das Potenzial, das Sie im deutschen Fußball mittelfristig sehen?
<p>
Löw: Auf dem Weg, den wir seit einigen Jahren gemacht haben, vor allem 2009 und 2010 mit der WM, habe ich große Entwicklungssprünge gesehen. Das ist für mich als Trainer eine Befriedigung und Bestätigung für unsere Arbeit. Ich denke, dass wir mit unserer jungen Mannschaft die nächsten zwei, drei Jahre große Möglichkeiten haben. Die Perspektiven sind sehr gut. Wir können uns noch weiterentwickeln - diesen Weg möchte ich gerne begleiten.
<p>
Inwiefern sind Sie bestrebt, Spiele nicht nur zu gewinnen, sondern dabei auch noch schön zu spielen?
<p>
Löw: Die wichtigste Maxime für mich als Trainer war besser zu spielen als der Gegner. Und Punkt zwei: natürlich zu gewinnen. Ich möchte keine Mannschaft haben, die nur auf Teufel komm raus Spiele gewinnt, aber bei der Spielstil und Spielkultur nicht stimmen. Ich möchte eine Mannschaft, die dominant ist und besser Fußball spielen kann als der Gegner. Darauf arbeiten wir hin. Natürlich sind auch Ergebnisse wichtig, daran wird man gemessen. Aber ich möchte auch eine Mannschaft, die gut spielt.
<p>
Die Nationalmannschaft wird immer jünger. Ist die Erfahrung mittlerweile nicht mehr so wichtig?<p>
Löw: Zuerst ist es keine Frage des Alters, sondern der Qualität. Als Trainer wird man die Mannschaft immer so zusammensetzen, dass man das Gefühl hat: Diese Spieler passen am besten zusammen. In den letzten Jahren habe ich aber auch die Erfahrung gemacht, dass die Qualität über der Erfahrung steht. Das hat man bei der WM 2010 gesehen. Müller, Khedira, Neuer, Özil - die hatten überhaupt keine Turniererfahrung und alle wenig Länderspiele - aber sie haben trotzdem überragend gespielt.<p>
Dann dürfte es Sie freuen, dass die Trainer in der Bundesliga vermehrt auf junge Kräfte setzen.<p>
Löw: Ja, das sehe ich positiv. Nehmen wir einfach mal den Dortmunder Jürgen Klopp, der fünf, sechs, sieben, acht junge Spieler einbaut, sie ins kalte Wasser schmeißt, ihnen auch das Vertrauen gibt. Das brauchen die.
<p>
Ist die Bundesliga dabei, England und Spanien den Rang abzulaufen?<p>
Löw: Wir sind schon noch ein Stück hinterher, das muss man so deutlich sagen. In diesem Jahr hat mit Schalke nur eine deutsche Mannschaft das Viertelfinale in einem europäischen Wettbewerb erreicht - England und Spanien schicken mehrere Teams ins Rennen. Das spricht jetzt nicht für die Bundesliga.<p>
Sie sprechen Dortmund an. Die Mannschaft führt souverän die Tabelle der Bundesliga an. Was ist ihr größter Pluspunkt?<p>
Löw: In erster Linie der Trainer, er hat die Mannschaft ja zusammengestellt und geformt. Bei Dortmund sehe ich eine sich wiederholende Spielweise, eine klare Handschrift. Ich weiß, wie Dortmund spielt und ich sehe, dass sich Dinge wiederholen, Automatismen vorhanden sind - das macht diese Mannschaft so stark. Darüber hinaus sind die Spieler körperlich in einer sehr guten Verfassung. Sie können jedes Spiel 90 Minuten hohes Tempo gehen und richtig Druck machen.<p>
90 Minuten hohes Tempo, Druck machen - Sie leben mit der Nationalelf gewissermaßen das vor, was in vielen Bundesliga-Mannschaften praktiziert wird.<p>
Löw: Gewisse Dinge, die wir mit der WM 2006 begonnen haben, zum Beispiel Fitnesscoaches und Sportpsychologen einzusetzen, die im individuellen Bereich mit den Spielern arbeiten, haben sich in den Vereinen festgesetzt, da gab es ja große Widerstände. Wir sehen, dass das der richtige Weg ist. Mit der WM 2010 ist die Denkweise gefestigt worden, eigene, junge Spieler einzubauen und diese Plätze nicht durch mittelmäßige und durchschnittliche Ausländer zu besetzen.<p>
In den vergangenen Wochen haben andere Schlagzeilen die Bundesliga bestimmt. Wie beurteilen Sie die ganzen Trainerwechsel?<p>
Löw: Die Bundesliga hat sicherlich kein positives Bild abgegeben. Was da passiert ist, war schon kurios. Da sorgt auch in den Vereinen und vor allem bei den Spielern für viel Unruhe und manchmal Nervosität. Einige Nationalspieler sind ja auch betroffen. Man muss das zwar von Fall zu Fall betrachten, aber Konstanz und Kontinuität bei Trainern in Vereinen mit einer klaren Philosophie ist auf Dauer immer erfolgreicher als ständige Wechsel.
<p>
Ist dann für Sie der große Titel in der Nationalmannschaft nicht bald mal fällig?<p>
Löw: Sagen wir es so: Wir sind titelreifer als 2006 oder 2008. Das ist aber eine Momentaufnahme. Vielleicht sieht in eineinhalb Jahren vieles anders aus. Das hängt immer davon ab, wie sich Spieler entwickeln oder ob sich wichtige Spieler verletzen. Bei einem Turnier weiß man natürlich auch, dass unvorhersehbare Dinge passieren können, zum Beispiel ein Elfmeterschießen. Da geht es knapp zu, das haben wir alles selber erlebt. Wir sind auf einem guten Weg und gehören zu den Nationen, die einen modernen Fußball spielen, der vertikal ist, der schnell ist und der Fußballkultur beinhaltet. Das Maß aller Dinge ist allerdings Spanien.
<p>
<I>5 April 2011<br>
Originally on <a href="https://de.eurosport.yahoo.com/05042011/73/euro-2012-qualifikation-loew-qualitaet-zaehlt-erfahrung.html" target="_blank">Eurosport</a>. Uploaded here to prevent loss once moved on or removed from that site.</I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-49744299385560058082015-05-26T10:20:00.001-07:002015-05-26T10:20:58.010-07:00Das aktuelle Interview mit Joachim Löw zum Vorläufigen em Kader, 16.05.2008Unmittelbar nach der Bekanntgabe des vorläufigen EM-Kaders hat Bundestrainer Joachim Löw die Antworten der zahlreichen Journalisten beantwortet. Im aktuellen Interview spricht Löw über den Kader und die Neulinge im Team.
<p>
<i>Frage:u</i> Joachim Löw, hat Ihnen die Auswahl des Kaders für die Europameisterschaft schlaflose Nächte bereitet?
<p>
<i>Joachim Löw:</i> Ich habe nicht unruhig geschlafen, aber natürlich haben wir uns sehr viele Gedanken gemacht. Wir haben im Trainerstab in den vergangenen zwei Jahren ein Drehbuch geschrieben, es hat viele Diskussionen gegeben. Wir haben uns sehr intensiv und akribisch damit beschäftigt. Wir sind von diesem Kader voll überzeugt.
<p>
<i>Frage:</i> Wie schwer ist es Ihnen gefallen, Spieler wie Timo Hildebrand zu informieren, dass ihr Traum von der EM geplatzt ist?
<p>
<i>Löw:</i> Absagen gehören dazu. Das ist nicht einfach. Ich wünsche den Spielern die Kraft, um gut damit umzugehen. Wir wissen, dass diese Entscheidung allen an die Nieren geht und alle schmerzlich enttäuscht sind, auch Timo.
<p>
<i>Frage:</i> Bedeutet die Entscheidung für Robert Enke und Rene Adler, dass die Nationalmannschafts-Karriere von Timo Hildebrand beendet ist?
<p>
<i>Löw:</i> Was dies für die Zukunft bedeutet, möchte ich offen lassen. Aber nach der EM hat jeder seine Perspektiven.
<p>
<i>Frage:</i> Was hat den Ausschlag für 26 Spieler gegeben?
<p>
<i>Löw:</i> Wir haben darüber auch intern diskutiert, aber wir wollen alle Ressourcen ausschöpfen, wir wollen den Konkurrenzkampf. Wir haben jetzt den Luxus, die Spieler über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Da wollen wir alle Möglichkeiten nutzen, um den ein oder anderen noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
<p>
<i>Frage:</i> Dazu gehört sicher auch Marko Marin, den Sie überraschend berufen haben. Was hat den Ausschlag für den jungen Gladbacher gegeben, war auch der Ausfall von Bernd Schneider entscheidend?
<p>
<i>Löw:</i> Mit dem Ausfall von Bernd hat das weniger zu tun. Wir haben ihn eine ganze Weile beobachtet, und er hat uns überzeugt. Er hat herausragende Qualitäten in Eins-gegen-Eins-Situationen. Solche Spielertypen gibt es nicht allzu viele. Sicher ist es für ihn ein Sprung ins kalte Wasser. Er ist noch jung und muss noch lernen. Aber er hat etwas Besonderes. Ich hoffe, dass er die Frechheit auf dem Platz auch bei uns beibehält.
<p>
<i>Frage:</i> Haben Sie schon die drei Streichkandidaten im Kopf?
<p>
<i>Löw:</i> Sicher weiß der Großteil, dass er dabei ist, wenn die Vorbereitung vernünftig läuft. Es gibt auch bestimmte Gedankenspiele, aber ich habe noch keine Spieler im Kopf, die wir wieder nach Hause schicken. Wir haben noch viele Einheiten, um das zu entscheiden.
<p>
<i>Frage:</i> Befürchten Sie durch die Streichungen nicht eine gewisse Unruhe?
<p>
<i>Löw:</i> Nein. Am 28. Mai endet dieses Casting. Die Spieler wissen dann, dass es nicht an ihrer Qualität gelegen hat. Sie werden damit umgehen können. Sie müssen mit diesem Druck leben.
<p>
<I>16 May 2008<br>
Originally on <A href="http://www.dfb.de/news/detail/das-aktuelle-interview-mit-joachim-loew-zum-vorlaeufigen-em-kader-14344/p/2/" target="_blank">dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once moved from or removed on that site.</I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-68915953227671269022015-05-26T08:33:00.000-07:002015-05-26T08:33:10.278-07:00Löw: "Eine Millimeter-Entscheidung", 28.05.2008Nach der Bekanntgabe des endgültigen Kaders der Nationalmannschaft für die EURO 2008 in Österreich und der Schweiz (7. - 29. Juni) stellte sich Bundestrainer Joachim Löw zum aktuellen Gespräch:
<p>
<i>Frage:</i> Joachim Löw, was hat den Ausschlag gegeben, Jermaine Jones, Patrick Helmes und Marko Marin aus dem EM-Kader zu streichen?
<p>
<i>Joachim Löw:</i> Die Entscheidung ist unserem Trainerteam sehr schwer gefallen. Es war eine Millimeter-Entscheidung, denn jeder der drei Spieler hätte es verdient gehabt, dem EM-Kader anzugehören. Dies ist keine Entscheidung gegen ihre Qualität, sie haben in dem Trainingslager auf Mallorca einen hervorragenden Eindruck hinterlassen.
<p>
<i>Frage:</i> Haben die drei Spieler eine Zukunft im DFB-Team?
<p>
<i>Löw:</i> Patrick Helmes, Jermaine Jones und Marko Marin haben gute Perspektiven, nach der EM wieder im Kreis der Nationalmannschaft dabei zu sein und eine gute Rolle zu spielen.
<p>
<i>Frage:</i> Wie ordnen Sie die Leistung der Mannschaft beim 2:2 gegen Weißrussland ein?
<p>
<i>Löw:</i> Sorgen nicht, aber zufrieden kann man natürlich nicht sein. Wir haben in den letzten 30 Minuten eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben. Das ist schon enttäuschend.
<p>
<i>Frage:</i> Welche Gründe gab es für das 2:2 in der zweiten Halbzeit?
<p>
<i>Löw:</i> Es hat die Konzentration gefehlt. Wir haben in den vergangenen Tagen sehr, sehr hart trainiert. Man hat gespürt, dass einige einen Rucksack auf dem Rücken hatten und müde waren. Es hat die Frische gefehlt. Man hat auch gesehen, dass wir erst kurz mit dem Ball trainiert haben.
<p>
<i>Frage:</i> Wie haben Sie die Leistung von Torwart Jens Lehmann gesehen?
<p>
<i>Löw:</i> Man spürt, dass er Spiele braucht. Er wird am Samstag gegen Serbien auf jeden Fall im Tor stehen. Wir vertrauen ihm weiter.
<p>
<i>Frage:</i> Und wie steht es mit der Abwehr generell?
<p>
<i>Löw:</i> Wir haben die Organisation nicht so hinbekommen. Wir haben aber auch nach vorne viele Fehler gemacht. Wir müssen uns in allen Bereichen verbessern.
<p>
<i>Frage:</i> Was erwarten Sie für den EM-Auftakt am 8. Juni gegen Polen?
<p>
<i>Löw:</i> Wir werden in den nächsten Tagen intensiv mit dem Ball und an taktischen Dingen arbeiten. Wir müssen dies festigen. In zwölf Tagen werden aber alle besser in Form sein. Das kann ich versprechen.
<p>
<I>28 May 2008<br>
Originally on the <A href="http://www.dfb.de/news/detail/loew-eine-millimeter-entscheidung-14493/p/2/" target="_blank">dfb.de</a> website. Uploaded here to prevent loss once moved on or removed from that site.wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-81357748516994436362015-05-24T13:43:00.001-07:002015-05-24T13:43:19.728-07:00Joachim Löw: "Die Konzentration hat gefehlt", 27.05.2012Beim 3:5 in der Schweiz hat Joachim Löw zwar Defizite ausgemacht, Sorgen macht sich der Bundestrainer aber keine. "Wir haben noch zwei Wochen Zeit. Ab Montag beginnt die Vorbereitung auf die EM", sagte Löw und sprach auch über die Rückkehr der Bayern-Spieler, Miroslav Klose und das Debüt von Marc-André ter Stegen.
<p>
<i>Frage:</i> Das Spiel gegen die Schweiz ist sicherlich nicht nach Ihren Vorstellungen verlaufen. Wie bewerten Sie den Auftritt der deutschen Mannschaft?
<p>
J<i>oachim Löw:</i> Das Ergebnis ist ärgerlich, das hätten wir nicht gedacht. Darüber kann man sich natürlich nicht freuen. Wir haben viel zu viele Fehler in unserem Spiel gemacht. Es gibt nun einiges aufzuarbeiten, denn es sind sehr viele Dinge passiert, die muss man noch mal in Ruhe vor sich ablaufen lassen und dann analysieren.
<p>
<i>Frage:</i> Haben Sie eine Erklärung, warum Ihre Mannschaft so untergegangen ist?
<p>
<i>Löw:</i> Das ist natürlich eine gefährliche Phase in der Vorbereitung, denn nach vielen intensiven Einheiten hat die Konzentration gefehlt. Das soll jetzt aber nicht als Ausrede gelten. Die Schweizer waren einfach frischer, beweglicher und konzentrierter. Wir wollten einige Dinge sehen, das hat aber nicht funktioniert.
<p>
<i>Frage:</i> Muss Ihnen nicht vor allem die Abwehrleistung kurz vor dem EM-Start Angst und Bange machen?
<p>
<i>Löw:</i> Unser Defensivverhalten war nicht gerade berauschend. Deshalb darf man aber nicht nur den Abwehrspielern einen Vorwurf machen. Grundsätzlich mache ich mir aber keine Sorgen, denn wir haben noch zwei Wochen Zeit. Die Abstimmung wird besser werden - ich habe keine Bedenken. Die Bayern steigen am Montag ins Training ein. Einige Spieler haben gefehlt, die unser Spiel prägen. Mit den Bayern-Spielern gehen wir zur Normalität über. Ab Montag beginnt die Vorbereitung auf die EM.
<p>
<i>Frage:</i> Wie gehen Sie denn mit den Bayern um, die erst am Samstagabend im Quartier eingetroffen sind?
<p>
<i>Löw:</i> Ich werde mit keinem Spieler über das verlorene Spiel (Champions-League-Finale, d. Red.) sprechen. Ich habe keine Bedenken, dass da etwas hängen bleibt.
<p>
<i>Frage:</i> Müssen sie Marc-André ter Stegen, der bei seiner Premiere zwischen den Pfosten der Nationalmannschaft fünf Gegentore kassierte, besonders trösten?
<p>
<i>Löw:</i> Er darf jetzt den Kopf nicht hängen lassen. Er hat eine Riesensaison gespielt, hat unglaubliche Anlagen. Bei den ersten zwei Toren wurde er ganz kalt erwischt, sieht dann in der ein oder anderen Situation unglücklich aus. Da kann man diskutieren, ob er einen Schritt weiter vorne stehen muss. Ich mache ihm aber keine Vorwürfe. Er ist ein großartiger Torhüter mit vielen guten Qualitäten. Er wird seinen Weg machen. Jetzt ist er ein bisschen geknickt, aber wir werden ihn wieder aufbauen. Ich bin überzeugt, dass er das wegstecken wird.
<p>
<i>Frage:</i> Wie ordnen Sie die Leistungen von Torjäger Miroslav Klose und Abwehrspieler Per Mertesacker ein?
<p>
<i>Löw:</i> Man hat gesehen, dass beiden noch die Wettkampfpraxis fehlt. Deshalb war das Spiel sehr wichtig für sie. Sie werden noch das eine oder andere Spiel brauchen, um wieder ihre Normalform zu erreichen. Vor allem bei Miro hat man gesehen, dass er die eine oder andere Torchance, bei der er normalerweise sehr sicher ist, ausgelassen hat.
<p>
<i>Frage:</i> Am Dienstag müssen Sie Ihr endgültiges EM-Aufgebot benennen, zuvor werden noch vier Spieler gestrichen. Wird das Spiel gegen die Schweiz Ihre Entscheidung beeinflussen?
<p>
<i>Löw:</i> Das war gegen die Schweiz kein individuelles Schaulaufen. Ich wollte sehen, was der Einzelne dem Team bringen kann. Einzelne Spieler aufgrund einer Situation, eines Spiels, eines Kurzeinsatzes zu bewerten, wäre völlig falsch. Für manche war das Trainingslager eine große Chance für die Zukunft. Ich kann mir gut vorstellen, dass das eine gute Schule war. Für manche wird es sicher hart, wenn sie nicht mit zur EM fahren. Aber es war gut, dass sie dabei waren.
<p>
<I>27 May 2012<br>
Originally on <a href="http://www.dfb.de/news/detail/joachim-loew-die-konzentration-hat-gefehlt-33834/p/1/" target="_blank">dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once removed from or moved on that site.</I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-30113377323657792842015-03-15T10:58:00.000-07:002015-03-15T10:58:16.228-07:00Löw: "Unser ehrgeiz ist ungebrochen", 28.10.2012Bundestrainer Joachim Löw blickt trotz der jüngsten Kritik an der Nationalmannschaft und seiner Person mit großer Zuversicht auf die WM 2014 in Brasilien. "Wenn wir noch ein bisschen cleverer werden, sind wir eine unheimlich starke Mannschaft und haben 2014 alle Chancen, ganz klar", sagte Löw im ZDF im Aktuellen Sportstudio und betonte: "Unser Ehrgeiz ist ungebrochen, und wir setzen alles daran, das zu schaffen in Brasilien."
<p>
Löw kündigte Konsequenzen aus dem bitteren 4:4 nach 4:0-Führung gegen Schweden in der WM-Qualifikation an. "Das Spiel hat aufgedeckt, wo wir unsere Probleme haben. Wir sind noch nicht resistent gegen Unwägbarkeiten", sagte Löw: "Wir werden jetzt auch verstärkt unser defensives Potenzial abrufen müssen."
<p>
Der Mannschaft fehle "ein bisschen die Balance", sagte der Bundestrainer. "Defensiv stabil zu sein, ohne die Offensive zu vernachlässigen - das können nur die herausragenden Mannschaften. Wir müssen das schaffen, uns da weiter zu verbessern."
<p>
Löw räumte ein, dass das A-Team auf den Außenverteidiger-Positionen und im Sturmzentrum "ein paar Probleme" habe. Man habe sich deshalb mit DFB-Sportdirektor Robin Dutt und den Junioren-Trainern Gedanken gemacht, sagte Löw, "was wir in den U-Mannschaften machen können und auch mal in den Leistungszentren vorschlagen." Es liefen "schon Maßnahmen, diese Positionen für die Zukunft zu stärken".
<p>
An der grundsätzlich offensiven Ausrichtung der Nationalmannschaft soll sich aber auch in Zukunft nichts ändern. "Zu dieser Philosophie stehe ich, zu dieser Angriffsphilosophie gibt es keine Alternative. Die Kraft nach vorne wollen wir behalten", sagte Löw.
<p>
Der Bundestrainer hatte ursprünglich am vergangenen Samstag im Sportstudio auftreten sollen. Er musste seinen Besuch wegen eines grippalen Infekts aber zunächst absagen.
<p>
<I>28 October 2012<br>
Originally on <a href="" target="_blank">dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once moved on or removed from that site.wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-37827979593204241312015-03-15T10:54:00.000-07:002015-03-15T10:54:12.091-07:00Joachim Löw: "Daraus lerne auch ich", 22.10.2012Joachim Löw hat sich mit ein paar Tagen Abstand und nach auskurierter Grippe zum 4:4 in der WM-Qualifikation gegen Schweden geäußert. Im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) nimmt der Bundestrainer zur Debatte um die Führungsspieler, zu eigenen Fehlern und zu seiner Motivation Stellung.
<p>
<i>Frage:</i> Joachim Löw, können Sie die Sorgen und Zweifel nach dem 4:4 gegen Schweden mit einigem Abstand nachempfinden?
<p>
<i>Joachim Löw:</i> Diese Debatten kann ich natürlich nachempfinden. Auch bei uns saß der Stachel tief. Wir konnten uns auch nicht vorstellen, dass wir nach so einem grandiosen Spiel einen 4:0-Vorsprung noch aus der Hand geben. Wir waren alle fassungslos.
<p>
<i>Frage:</i> Haben Sie die Enttäuschung schon einigermaßen verarbeitet?
<p>
<i>Löw:</i> Der Stachel sitzt jetzt nicht mehr so tief, weil wir natürlich darüber gesprochen haben und Lösungen finden müssen. Die Erkenntnis ist: Dieses unglaubliche Offensivpotenzial führt fast zwangsläufig auch zu Schwächen. Und diese Schwächen sind nicht erst jetzt, sondern schon im gesamten Jahr in Erscheinung getreten.
<p>
<i>Frage:</i> Sie haben nach dem EM-Aus von kleineren Korrekturen gesprochen, die nötig seien. Sehen Sie inzwischen Bedarf für größere Veränderungen?
<p>
<i>Löw:</i> Die aktuelle Situation hilft uns, die Weichen jetzt nochmals richtig zu stellen. Insofern hat es vielleicht auch etwas Positives. Das ist mir lieber, als wenn wir im Herbst 2013 feststellen müssen, dass wir in so eine negative Situation rutschen.
<p>
<i>Frage:</i> Was kann die Mannschaft aus so einem Spiel wie in Berlin mitnehmen?
<p>
<i>Löw:</i> Grundsätzlich wird die Mannschaft an so einer Situation auch wachsen. Lektionen, die auf dem Platz so eindringlich sind, daraus kann man auch wachsen. Das wird uns jetzt nicht mehr so passieren, da bin ich mir sicher. Bei der EM war es festzustellen, dass wir bis auf das Italien-Spiel eine gute Balance hatten. Gegen Österreich haben wir schon defensive Schwächen gehabt und mit Glück gewonnen. In diesem Maße wie in den letzten 30 Minuten gegen Schweden sind sie noch nicht zutage getreten.
<p>
<i>Frage:</i> Sehen Sie einen Rückschritt in der Entwicklung?
<p>
<i>Löw:</i> In einer Entwicklungsphase gibt es immer mal Rückschläge. Absolut. Wir haben ein unglaubliches Kreativ- und Offensivpotenzial wie vielleicht seit Jahrzehnten nicht mehr. Auf der einen Seite sollten wir darüber glücklich sein und es als große Chance begreifen, dass wir unsere gesamte Philosophie nach diesen Spielern ausrichten können. Aber diese Gegentore und Defensivschwächen kann auch ich nicht akzeptieren - und will ich auch nicht akzeptieren.
<p>
<i>Frage:</i> Was werden Sie ändern?
<p>
<i>Löw:</i> In den vergangenen beiden Jahre haben wir große Schritte gemacht im fußballerischen Bereich. Es hat zwar nicht zur Perfektion und zu einem Titel gereicht, aber man hat gesehen, dass wir fußballerisch mit den Besten mithalten können. Das halte ich schon für sehr positiv. Wichtig wird sein, dass wir an unserem Defensivverhalten weiter arbeiten.
<p>
<i>Frage:</i> Hat sich Ihr Vertrauen in die Spieler verändert?
<p>
<i>Löw:</i> Ich stehe zu dieser Generation mit all den Stärken und Schwächen, die wir im Moment haben. Das Potenzial ist hervorragend. Wie wir 60 Minuten gegen Schweden gespielt haben, das hat mich schon sehr zufrieden gestellt. Aber wir müssen natürlich auch an den Schwächen arbeiten, keine Frage. Es gab verletzungsbedingte Ausfälle von Spielern, die uns in so einem Spiel sicher gut getan hätten. Sami Khedira war verletzt, Mats Hummels, die beiden Benders. Es kommen junge Spieler nach, die gut sind, die sich gut entwickeln. Aber personell gesehen, haben wir alle Möglichkeiten und können uns das auch für die Zukunft ein Stück weit offen lassen.
<p>
<i>Frage:</i> Wie stellen Sie sich Veränderungen vor?
<p>
<i>Löw:</i> Da erwarte ich - da muss ich mir auch an die eigene Nase fassen -, dass wir an Lösungen arbeiten, dass wir nicht mehr in solche Situationen kommen. Vielleicht müssen wir einen Automatismus entwickeln: Was ist zu tun, wenn wir ein Spiel dominieren und dann einen Anschlusstreffer kassieren? Da haben wir in den letzten Spielen in der Tat gewisse Schwächen gezeigt. Wir haben den Gegner das eine oder andere Mal völlig unnötig wieder ins Spiel gebracht, obwohl wir so dominant waren.
<p>
<i>Frage:</i> Wie können solche Automatismen aussehen?
<p>
<i>Löw:</i> Wenn das Spiel zu kippen droht, dann müssen wir von außen, aber auch von innen Schlüsselpunkte hart einfordern: hinter den Ball, Grundordnung nicht verlassen, einzelne Aktionen wieder gewinnen, die Zweikämpfe wieder gewinnen - und das zum richtigen Zeitpunkt. Das müssen wir lernen.
<p>
<i>Frage:</i> Was hat im Rückblick gegen Schweden nicht funktioniert?
<p>
<i>Löw:</i> Unser Spiel ist aus den Fugen geraten, weil wir nur noch lange Bälle gespielt haben. Wir haben zum Torhüter zurückgespielt, wir hatten keine Ballsicherheit mehr. So hat es begonnen. Unsere Spieler haben sich im Gefühl des sicheren Sieges so eine zugespitzte Situation nicht mehr vorstellen können. Wir haben auch nicht geglaubt, dass sich Schweden noch in diesem Maße wehrt. Und dann haben wir zu untauglichen Mitteln gegriffen, um das Ruder noch herumzureißen. Wenn man aus so einer Euphorie kommt und eine sportliche Katastrophe verhindern will, dann muss man auch mal die einfachen Dinge wieder tun, die uns stark machen.
<p>
<i>Frage:</i> Auch an Sie gab es den Vorwurf, nicht reagiert zu haben. Können Sie das nachvollziehen?
<p>
<i>Löw:</i> Natürlich, absolut. Ich konnte auch nicht glauben, dass das Spiel kippt. Ich hätte in der Schlussphase mit einer Auswechslung ein Signal an die Mannschaft senden und noch etwas stoppen können. So etwas habe ich in 20 Jahren auch noch nicht erlebt. Daraus lerne auch ich. Mein Plan war zuerst, ballsichere Spieler zu bringen, um wieder die richtige spielerische Qualität zu haben und für Entlastung zu sorgen. Ich wollte die Schweden vom eigenen Tor weghalten. Aber das ist nicht aufgegangen. Also wäre es besser gewesen, den einen oder anderen Spieler für die Defensive einzuwechseln, der die Räume zumachen kann. Das ist natürlich auch der Vorwurf an mich.
<p>
<i>Frage:</i> Wie sehen Sie die Diskussionen um Ihre Führungsspieler?
<p>
<i>Löw:</i> Wir haben genügend Spieler, die eine Dominanz ausstrahlen. Das hat man in der Vergangenheit gesehen, das hat man auch jetzt wieder gesehen, in Irland und 60 Minuten gegen Schweden. Wir haben Spieler, die im Zweifelsfall auch gut dagegenhalten können. In der Situation haben sie das weniger umgesetzt. Das war mir schon bewusst. Daran gilt es, mit diesen Spielern auch zu arbeiten - dass wir genau dann, wenn die spielerische Ausrichtung nicht mehr so stimmt, auch ein positives, aggressives, dominantes Auftreten unter Druck zeigen. Man darf sich dann nicht so zurückziehen. Wir hätten diesem Druck standhalten können. Wir alle. Das war in diesen 30 Minuten nicht der Fall.
<p>
<i>Frage:</i> Nervt Sie diese Diskussion?
<p>
<i>Löw:</i> Diese Debatte über Führungsspieler und flache Hierarchien gibt es ja jetzt schon länger. Wenn man definiert, was einen Führungsspieler auszeichnet, dann wird man sehen, dass wir gute Führungsspieler haben. Da gehört ein großes Können und eine Akzeptanz bei den Mitspielern dazu. Das haben unsere Führungsspieler. Wenn man meint, dass uns derjenige fehlt, der dazwischenhaut, auf Freund und Feind einschlägt, um etwas zu bewegen - den haben wir nicht. Darüber bin ich aber auch nicht böse, weil solche Spielertypen auch mal viel kaputt machen können. Da ist dann der Schaden größer. Aber klar, wir müssen daran arbeiten, dass wir uns in bestimmten Situationen genau so verhalten wie in den ersten 60 Minuten. Aber ich vertraue diesen Spielern auch, weil sie dieses Können haben und auch die Akzeptanz bei den Mitspielern.
<p>
<i>Frage:</i> Werden Sie Ihren Führungsstil ändern?
<p>
<i>Löw:</i> Wir haben unsere Forderungen und Erwartungen immer deutlich genannt. Die Spieler wissen, was wir Trainer erwarten. Ich denke, den Weg kann man klar erkennen, sonst kann man auch nicht gegen Irland 90 und gegen Schweden 60 Minuten diesen Fußball spielen. Unser Umgang mit den Spielern ist von Respekt geprägt. Ich halte nichts von einem Ton wie auf dem Kasernenhof. Das entspricht auch nicht meiner Persönlichkeit. Ich will die Spieler mit einbeziehen. Wir setzen auf Kommunikation, natürlich geben aber wir die Richtung vor. Das haben wir die letzten Jahre auch kompromisslos gemacht, wenn es um die sportlichen Dinge ging. Daher bin ich von unserem Weg weiterhin überzeugt, den wir weiter gehen werden, ohne blind für Verbesserungen zu sein. Festzuhalten bleibt: Diese Mannschaft hat sich trotz allem hervorragend entwickelt.
<p>
<i>Frage:</i> Wie ist es um Ihre Kraft und Motivation bestellt?
<p>
<i>Löw:</i> Was die Kraft betrifft, ist es so, dass sich ein Trainer nach einem Turnier mit der Enttäuschung aus einer Niederlage und einer emotionalen Vollbelastung von zwei Monaten natürlich immer fragt: Was gibt es an neuen Impulsen, an neuen Ideen? Das ist eine unglaublich spannende Aufgabe mit diesen hervorragenden Spielern mit charakterlicher Klasse. Deswegen freue ich mich wahnsinnig, dass ich mit solchen Spielern arbeiten kann.
<p>
<i>Frage:</i> Nationalteammanager Oliver Bierhoff hat gemeint, dass sich auch die Teamführung hinterfragen müsse.
<p>
<i>Löw:</i> Das machen wir ja ständig. Unseren Entscheidungen gehen immer intensive Diskussionen voraus. Das hat nichts mit einem schlechten Spiel zu tun. Wir hinterfragen uns ständig, nach jedem Spiel. Wir machen Workshops, in denen wir ganz kontrovers diskutieren und uns hinterfragen. Mit manchen Dingen, die so dargestellt werden, bin ich nicht immer einverstanden. Dann heißt es: Ist der Bundestrainer beratungsresistent oder kann er keine Fehler zugeben? Wer mich kennt, weiß, dass ich zu meinen Fehlern stehe oder zu einer nicht aufgegangenen Strategie.
<p>
<i>Frage:</i> Wie gehen Sie mit den vielen Ratschlägen von außen um?
<p>
<i>Löw:</i> Selbst wenn die Vorschläge in eine völlig andere Richtung gehen, dann setzen wir uns auch damit intern auseinander und besprechen diese Ratschläge in unserem Trainerteam. Wir gehen nicht über alles hinweg. Ich finde es gut, wenn man es mir persönlich sagt und nicht über die Medien, aber selbst dann setzen wir uns mit manchen Dingen auseinander, greifen sie auf und prüfen sie selbstkritisch. Natürlich sind wir nicht frei Selbstkritik. Ist dieser Weg richtig? Was und wo können wir noch verbessern? Wir alle sind nicht fehlerfrei. Das wissen die Spieler, das wissen die Trainer. Ich persönlich bin immer gesprächsbereit.
<p>
<i>Frage:</i> Am 14. November steigt in Amsterdam das Länderspiel gegen die Niederlande. Wie sehen Sie den Stellenwert?
<p>
<i>Löw:</i> Erst mal ist es wichtig, dass die Mannschaft - auch mit den Spielern, die verletzt waren - zum Abschluss des Jahres zusammenkommt und man über das abgelaufene Jahr und das kommende spricht. Man muss natürlich auch noch einmal das 4:4 analysieren. Es muss auch das Bestreben sein, in diesem Prestigeduell ein gutes Spiel zu absolvieren, so wie es gegen Irland und 60 Minuten gegen Schweden war.
<p>
<I>22 October 2012<br>
Originally on to <a href="http://www.dfb.de/news/detail/joachim-loew-daraus-lerne-auch-ich-37670/" target="_blank">dfb.de</A>. Uploaded here to prevent loss once moved on or removed from that site.</I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-63884440748974011012014-12-31T08:07:00.000-08:002014-12-31T08:07:18.894-08:00Bundestrainer Joachim Löw: "Eine gute Basis für die Zukunft", 08.10.2006<B>8 October 2006</B>
<p>
Nach dem 2:0 (1:0) der deutschen Nationalmannschaft im Testspiel in Rostock gegen Georgien stand Bundestrainer Joachim Löw Rede und Antwort.<p>
<i>Frage:</i> Joachim Löw, wie beurteilen Sie das 2:0 gegen Georgien?
<p>
<i>Joachim Löw:</i> Es war ein unterhaltsames Spiel. Die vielen jungen Spieler haben beherzt und engagiert gespielt. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Aber wir haben vor allem in der ersten Hälfte doch einige Fehler gemacht. Wir müssen einige Dinge besprechen.
<p>
<i>Frage:</i> Was genau hat Ihnen nicht gefallen?
<p>
<i>Löw:</i> Wir wollten früh stören. Das hat nicht immer geklappt. Die Abstimmung hat gefehlt. Wir hatten Glück, dass die Null weiterhin Bestand hat.
<p>
<i>Frage:</i> Hat das Spiel als Test seinen Zweck erfüllt?
<p>
<i>Löw:</i> Das Spiel stand unter dem Aspekt Chance und Verantwortung. Es war eine Chance für die, die das erste Mal dabei waren und die, die bei der WM nicht so zum Zug gekommen waren. Die etablierten Spieler hatten wiederum eine besondere Verantwortung. Ballack, Schweinsteiger, aber auch Arne Friedrich haben mitgeholfen, die junge Mannschaft zu führen. Das hat gut geklappt.
<p>
<i>Frage:</i> Wie waren Sie mit Ihren Debütanten zufrieden?
<p>
<i>Löw:</i> Sie haben ein gutes Spiel gemacht. Piotr Trochowski war sehr gut, er hat vor allem am Anfang Akzente gesetzt. Clemens Fritz hat sich gesteigert, ist immer besser in die Zweikämpfe gekommen. Jan Schlaudraff hat angedeutet, was er kann. Alexander Madlung war etwas zu kurz im Spiel.
<p>
<i>Frage:</i> Wie bewerten Sie die Rote Karte gegen Lukas Podolski?
<p>
<i>Löw:</i> Das ist im Affekt passiert. Aber so etwas kann man nicht gutheißen. So etwas darf nicht passieren. Darüber werden wir intern sprechen. Zum Glück ist er in der EM-Qualifikation nicht gesperrt.
<p>
<i>Frage:</i> Ihre Bilanz als Bundestrainer ist nach wie vor makellos. Interessiert Sie die Statistik?
<p>
<i>Löw:</i> Das stimmt mich glücklich und zeigt, dass die Mannschaft in der Lage ist, nicht nur bei einem Turnier guten Fußball zu spielen, sondern auch unmittelbar danach Offensiv- und Spaßfußball zu zeigen. Das spricht auch für eine tolle Mannschaftsleistung und ist eine gute Basis für die Zukunft.
<p>
<i>Frage:</i> Was muss sich in der Slowakei ändern?
<p>
<i>Löw:</i> Da werden einige Spieler wie Klose, Schneider, Frings oder Lahm zurückkommen. Sie haben neue Energie getankt. Es ist jetzt wichtig, dass wir komplett trainieren. Es waren gegen Georgien schon viele Dinge gut. Wir haben versucht, nach vorne zu spielen. Aber defensiv müssen wir an der Abstimmung arbeiten.
<p>
<I>Previously on <a href="http://www.dfb.de/news/detail/bundestrainer-joachim-loew-eine-gute-basis-fuer-die-zukunft-5524/" target="_blank">dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once moved on or removed from that site.</I>
wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-9453568666576048962014-10-01T03:53:00.002-07:002014-10-01T03:57:29.744-07:00"Wir haben die richtige Balance refunden.", 13.10.2012<B>An interview from 13 October 2012</B>
<p>
Die Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist nach dem überzeugenden 6:1-Auswärtssieg in Dublin gegen Irland in der Qualifikationsgruppe C für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien weiterhin ohne Punktverlust. Bundestrainer Joachim Löw vermittelte nach dem Spiel seinen Eindruck vom Auftritt des Teams und bezog Stellung zu der Unruhe vor dem Spiel, zu Aushilfskapitän Bastian Schweinsteiger und dem kritisch beäugten Marcel Schmelzer.
<p>
<i>Frage:</i> Joachim Löw, wie bewerten Sie den beeindruckenden 6:1-Erfolg in Irland?
<p>
<i>Joachim Löw:</i> Die Mannschaft ist von Beginn an konzentriert zu Werke gegangen. Wir hatten eine gute Präsenz, eine gute Organisation, wir waren gut eingestellt auf die vielen langen Bälle, die die Iren spielen. Wir haben die richtige Balance gefunden zwischen einem temporeichen Spiel und einer enormen Ballsicherheit. Wir haben den Ball schnell laufen lassen, aber auch geduldig warten können bis sich eine Chance auftut. Das Ergebnis war auch in dieser Höhe in Ordnung.
<p>
<i>Frage:</i> Wie wichtig war der Sieg nach der jüngsten Kritik?
<p>
<i>Löw:</i> Es war ein wichtiger Sieg, weil wir in Irland schon sehr lange nicht mehr gewonnen haben. Die Mannschaft hat diese Präsenz, diese Ausstrahlung und diese Körpersprache auf den Platz gebracht und gezeigt, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen.
<p>
<i>Frage:</i> War das die richtige Antwort auf die Unruhe im Vorfeld des Spiels?
<p>
<i>Löw:</i> Wir waren in Österreich nicht in der Verfassung, da muss man mit einigen Themen leben und sie akzeptieren. Intern hat man nicht gespürt, dass diese Themen im Mittelpunkt stehen und Gesprächsstoff waren.
<p>
<i>Frage:</i> Wie sind Sie mit diesen Themen intern umgegangen?
<p>
<i>Löw:</i> Ich habe von der Mannschaft eingefordert, dass wir uns gut vorbereiten wollen, ein gute Leistung zeigen wollen und uns nicht ablenken lassen wollen von irgendwelchen Dingen, die von außen an uns rangetragen wurden. Man hat gespürt, dass wir wieder einen besseren Rhythmus haben, einzelne Spieler mehr Dynamik, mehr Tempo. Die Woche war sehr konzentriert.
<p>
<i>Frage:</i> Wie hat Ihnen die Rückkehr von Bastian Schweinsteiger gefallen?
<p>
<i>Löw:</i> Er war im Mittelfeld sehr wichtig, es war ein gutes Gefühl, er hat dem Spiel Struktur gegeben. Aber die ganze Achse war sehr stabil und hat defensiv gut zusammengehalten.
<p>
<i>Frage:</i> Sie hatten vor dem Spiel sehr kritisch über Marcel Schmelzer gesprochen. Hat er Ihre Erwartungen erfüllt?
<p>
<i>Löw:</i> Marcel hat gut gespielt, er hat absolut seine Aufgabe erfüllt. Ich bin da etwas falsch verstanden worden. Ich habe gesagt, dass wir ihm weiterhin vertrauen - und das zurecht. Er hat gute Fähigkeiten. Manchmal dauert es eben etwas länger, den Sprung international ganz nach oben zu schaffen und stabil zu sein. Ich habe auch noch mal mit ihm gesprochen. Das Spiel von ihm war gut wie von der gesamten Defensive.
<p>
<i>Frage:</i> Mit welchen Erwartungen gehen Sie in das Spiel gegen Schweden am Dienstag?
<p>
<i>Löw:</i> Die Schweden sind in der Lage, einen guten Kominationsfußball zu zeigen. Sie operieren nicht nur mit langen Bällen. Das gibt ein anderes Spiel. Aber wenn wir diese Präsenz, diese Organisation in der Defensive, diese Konsequenz, unser gewohntes Passspiel zeigen, werden wir wieder gute Chancen haben. Wenn wir das Spiel gewinnen können, wäre das ein guter Abschluss des Pflichtspieljahres.
<p>
<I>13 October 2012<br>
Previously on <a href="http://www.dfb.de/news/detail/wir-haben-die-richtige-balance-gefunden-37405/p/2/" target="_blank">dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss of link when moved on that site.wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-17125656032071388292014-04-20T03:34:00.001-07:002014-04-20T03:34:54.769-07:00Joachim Löw: "Rekorde kommen und gehen, Titel bleiben", 31.10.2011Gegen Belgien begann die EM-Qualifikation, gegen Belgien endete sie - jeweils standesgemäß mit einem Sieg. Und dazwischen? Acht weitere Erfolge, macht 30 Punkte aus zehn Spielen, Rekord. Das deutsche Team hat Historisches geleistet und seine Rolle als einer der Mitfavoriten für die EM 2012 in Polen und der Ukraine gefestigt.
<p>
Verantwortlich für diese Erfolge ist Joachim Löw. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke redet der Bundestrainer über die Entwicklung seiner Mannschaft, die nächsten Schritte im EM-Fahrplan und seine Definition von Erfolg.
<p>
<i>DFB.de:</i> Herr Löw, Gratulation zum Rekord. Zehn Siege, zehn Spiele, was bedeutet Ihnen diese Bestmarke?
<p>
<i>Joachim Löw:</i> Nichts. Natürlich ist es mir lieber, man verbindet meinen Namen mit Siegen als mit Niederlagen. Aber ob runde Geburtstage oder irgendwelche Jubiläen – ich habe zu solchen statistischen Daten keinen Bezug. Rein sportlich hat diese Rekordmarke natürlich trotzdem einen gewissen Stellenwert. Einmal haben wir uns damit bei unseren Gegnern im Blick auf die EURO 2012 sicher noch mehr Respekt verschafft. Und außerdem ist die Serie gut für das Selbstbewusstsein unserer Spieler.
<p>
<i>DFB.de:</i> Zehn Spiele in der EM-Qualifikation: In welchem dieser Spiele hat Ihnen Ihre Mannschaft am besten gefallen?
<p>
<i>Löw:</i> Das kann ich so nicht sagen. Wir haben insgesamt eine starke, ja souveräne EM-Qualifikation gespielt. Das Wichtigste war vielleicht, dass wir nach Südafrika so schnell den Schritt vom Turnierrhythmus, mit einem längeren gemeinsamen Aufenthalt, zum Qualifikationsrhythmus, mit sporadischen Treffen für einzelne Spiele, geschafft haben. Wichtig als Weichenstellung für den positiven Verlauf der EM-Qualifikation waren der gelungene Start in Brüssel und der überzeugende Erfolg gegen die Türkei in Berlin.
<p>
<i>DFB.de:</i> Wen haben Sie vor Beginn der Qualifikation als größte Konkurrenten gesehen?
<p>
<i>Löw:</i> Die Türkei, Belgien und Österreich. Von den Siegen gegen diese Teams hatte jeder etwas Besonderes. Auch beim Abschluss der Qualifikation hat mich meine Mannschaft beeindruckt. Ohne gewinnen zu müssen in Istanbul und zuletzt in Düsseldorf, die beiden Begegnungen hochkonzentriert anzugehen und insgesamt ungefährdet erfolgreich zu bestreiten, zeugt von Qualität. Ein starker Auftritt war außerdem der Sieg gegen Österreich in Gelsenkirchen, mit dem wir frühzeitig das EM-Ticket lösen konnten. In guter Erinnerung habe ich auch den Sieg in Wien und den anschließenden Erfolg in Baku gegen Aserbaidschan, als das Team nach einer langen Saison noch einmal die letzten Kräfte mobilisiert hat.
<p>
<i>DFB.de:</i> Gibt es einen oder mehrere Spieler in Ihrer Mannschaft, der Sie im Laufe der Qualifikation am meisten überrascht haben?
<p>
<i>Löw:</i> Entscheidend ist, dass wir uns nach der positiven WM 2010 als Team weiterentwickelt haben. Spielerisch, kämpferisch, taktisch. Ein wesentlicher Aspekt in den vergangenen Monaten war, dass wir erneut junge Spieler eingebaut und damit den positiven Konkurrenzkampf nochmals erhöht haben. Wer Großes erreichen will, muss alle Positionen doppelt mit starken Leuten besetzen können. Und wir können das.
<p>
<i>DFB.de:</i> Sie haben kürzlich erklärt, dass es praktisch keine Stammspieler mehr gebe. Von diesem Begriff im herkömmlichen Sinne solle man sich verabschieden, mit elf Stammspielern könne man heutzutage angesichts der Belastung der Spieler keine Saison oder kein großes Turnier mehr bestreiten. Gerade die beiden letzten Länderspiele haben das wieder gezeigt, oder?
<p>
<i>Löw:</i> Erst war Mesut Özil verletzt und Toni Kroos krank, dann waren Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski und Jérôme Boateng angeschlagen. Oder im Sturm: Gegen Österreich in Gelsenkirchen fehlte Mario Gomez, dann zweimal Miro Klose. Wo früher geklagt wurde, dass wir keine Alternativen haben, können wir heute schnell reagieren und variieren.
<p>
<i>DFB.de:</i> Ihre Beispiele zielen auf Mittelfeld und Angriff. Gilt dies genauso für die Abwehr?
<p>
<i>Löw:</i> Ja. In allen Mannschaftsteilen ist es wichtig für mich, Variationsmöglichkeiten zu haben. Ungeachtet dessen, gibt es bei uns selbstverständlich Führungsspieler, die bei ihren Kollegen durch die Art und Weise ihres Auftretens hohen Respekt genießen. Allen voran Kapitän Philipp Lahm und sein Stellvertreter Bastian Schweinsteiger, aber auch Miro Klose und Per Mertesacker. Erfreulich ist, dass auch hier weitere Ansprechpartner für die Jüngeren nachrücken. Manuel Neuer als unsere Nummer eins, Mesut Özil und Sami Khedira oder Mario Gomez sind ebenso wie Lukas Podolski mittlerweile ebenfalls wichtige Ansprechpartner für Talente und Kräfte wie Mario Götze oder André Schürrle.
<p>
<i>DFB.de:</i> Sie haben gesagt, dass Sie überrascht waren, dass die Abstände in der deutschen EM-Qualifikationsgruppe so groß waren. Waren Sie auch überrascht, wie gut Ihr Team ist? Oder darüber, welche Schwierigkeiten die anderen Mannschaften hatten, ihr Potenzial zu zeigen?
<p>
<i>Löw:</i> Wir haben davon profitiert, dass sich unsere Gegner gegenseitig die Punkte abgenommen haben. Zudem haben wir in jedem Spiel so viel geleistet, dass wir verdient als Sieger vom Platz gegangen sind. Die Mischung und Einstellung in unserem Team stimmen einfach. Ich freue mich, wenn ich von den Spielern höre, dass sie sehr gerne bei uns sind und dass ihnen die Tage bei der Nationalmannschaft immer viel Spaß machen.
<p>
<i>DFB.de:</i> Welche Nation hat Sie innerhalb der EM-Qualifikation am meisten überrascht?
<p>
<i>Löw:</i> Große Überraschungen sind ausgeblieben. Von den etablierten Fußballnationen haben sich alle durchgesetzt. Überraschend ist für mich lediglich, dass Portugal in die Play-off-Spiele muss. Ansonsten hat die EM-Qualifikation bestätigt, dass Spanien, die Niederlande und wir am konstantesten auf hohem Niveau spielen.
<p>
<i>DFB.de:</i> Können Sie sich überhaupt noch erinnern, wann Sie das letzte Mal so richtig enttäuscht von Ihrer Mannschaft waren?
<p>
<i>Löw:</i> Es gibt in den Spielen immer wieder Situationen oder Phasen, mit denen ich nicht zufrieden bin. Dann kann ich am Spielfeldrand durchaus auch emotional werden. Das war auch in Istanbul und Düsseldorf oder zuvor in Gelsenkirchen so. Aber im Fußball passieren Fehler, das gehört dazu. Wir analysieren diese Situationen und sprechen sie klar an, damit die Mannschaft aus ihren Fehlern lernt. Aber noch mal: Die EM-Qualifikation ist super gelaufen, und alle im Kader haben bewiesen, dass sie gewillt sind, sich weiterzuentwickeln und ständig an sich zu arbeiten. Für mich als Trainer ist diese Konstellation ideal.
<p>
<i>DFB.de:</i> Das deutsche Team ist für Millionen Fans und viele Experten der erklärte Titelfavorit. Wie gehen Sie mit diesem Druck um, und was würde Ihnen der Titel bei der EURO persönlich bedeuten?
<p>
<i>Löw:</i> Unendlich viel. Rekorde kommen und gehen, Titel bleiben. Ist doch klar, dass wir damit in die Geschichtsbücher eingehen würden. Doch soweit sind wir noch lange nicht. Schon nach den Siegen gegen Brasilien und Österreich habe ich mehrfach darauf hingewiesen, dass Selbstzufriedenheit oder Überheblichkeit nicht angebracht sind. Sicher sind Spanien, die Niederlande und wir die Favoriten. Doch ich habe es nach dem Belgien-Spiel ja deutlich gesagt: Ich möchte jetzt nicht nur auf den Welt-und Europameister oder den Vizeweltmeister schauen, auch andere etablierte Fußballnationen wie England, Frankreich und Italien gehören zum Kandidatenkreis. Ein Turnier ist nie ein Selbstläufer. Es gibt viele Unwägbarkeiten: Eine Standardsituation oder eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung – und du bist ausgeschieden. Trotzdem bleibt unser großer Traum, am 1. Juli 2012 nach dem Finale in Kiew den EM-Pokal in Händen zu halten.
<p>
<i>DFB.de:</i> Welchen Stellenwert hätte dies für Sie im Vergleich zu einem WM-Titel?
<p>
<i>Löw:</i> Eine Europameisterschaft ist in vielen Bereichen schwieriger als eine Weltmeisterschaft. Von den Top 12 der UEFA-Rangliste haben sich zehn für die Endrunde qualifiziert, und die beiden restlichen können über die Play-offs noch das Ticket lösen. Außerdem gibt es bei einer EM mit 16 Teams, die sich alle von ihrer Leistungsstärke her nicht so riesig unterscheiden, keine Gelegenheit zum Einspielen – es geht vom ersten Spiel an um alles. Außerdem ist die WM jetzt nicht das Thema, wir konzentrieren uns voll auf auf die EURO 2012 und darauf, dass Deutschland nach 16 Jahren wieder einen Titel gewinnt.
<p>
<i>DFB.de:</i> Mit Oliver Bierhoff und Andreas Köpke gehören zwei Europameister von 1996 zu Ihrem Trainerteam. Was erzählen die beiden von der EM in England?
<p>
<i>Löw:</i> Nicht viel. Es bringt doch nichts, zurückzuschauen und in Nostalgie zu schwelgen. Hansi Flick, Andreas Köpke, Oliver Bierhoff und ich sind ein Team, das in der Gegenwart lebt und für die Zukunft arbeitet. So haben wir in den vergangenen Jahren einiges bewegt und erreicht. Aber es muss ständig weitergehen, unsere Ziele waren und sind klar definiert: Wir wollten eine Veränderung der Fußballkultur im deutschen Team. Das haben wir geschafft. Und mit attraktivem Fußball wollen wir nun den EM-Titel gewinnen.
<p>
<i>DFB.de:</i> Wie sehen die nächsten Schritte auf dem Weg dorthin aus?
<p>
<i>Löw:</i> Jetzt warten wir die EM-Auslosung am 2. Dezember in Kiew ab, damit wir alles Weitere, unter anderem auch die Verpflichtung der letzten beiden Länderspielgegner, im Detail planen können. Wichtig ist, dass Oliver Bierhoff und das Büro Nationalmannschaft bei der Buchung unserer EM-Vorbereitungsquartiere auf Sardinien und in Südfrankreich ganze Arbeit geleistet haben. So können wir uns optimal vorbereiten.
<p>
<i>DFB.de:</i> Wie viel Prozent am Erfolg eines Turniers macht eine gelungene Vorbereitung aus?
<p>
<i>Löw:</i> Es ist schwer, dies zu beziffern. Aber klar ist, dass nur eine gelungene Vorbereitung zum Titel führt. Eine unserer Stärken war immer, dass es uns gelungen ist, uns in den Wochen der EM-Vorbereitung noch einmal entscheidend zu steigern und die taktischen Feinheiten für das Turnier einzustudieren. Da müssen alle Spieler topfit sein. Wichtig ist ihr Leistungsstand im Mai 2012 und nicht, was sie im Herbst 2011 gebracht haben.
<p>
<i>DFB.de:</i> Wie schwer wird diesmal die Nominierung des EM-Kaders?
<p>
<i>Löw:</i> Das wird diesmal ganz einfach. Früher habe ich mir oft viele Gedanken gemacht, weil ich bei einigen Positionen nicht vollends überzeugt war. Für die EM 2012 haben wir dieses Problem nicht. Wir haben einen großen Kreis von etwa 30 Spielern, die unsere Ansprüche und Vorstellungen erfüllen. Deshalb wird es einige Härtefälle geben. Und mir fällt es dann auch schwer, diesen Spielern die schlechten Nachrichten zu überbringen.
<p>
<i>DFB.de:</i> Aber um die Qualität in Ihrem Kader machen Sie sich keine Sorgen?
<p>
<i>Löw:</i> Nein, das Reservoir an guten Fußballern ist groß. Und vielleicht kommen bis zur EM sogar noch neue Spieler hinzu. Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten die Bundesliga und die Champions League weiterhin intensiv beobachten. Insbesondere für die jungen Spieler von Meister Dortmund sind die Auftritte in der Königsklasse eine gute Chance, weiter internationale Erfahrung zu sammeln und sich zu profilieren.
<p>
<i>DFB.de:</i> Für die Nationalmannschaft geht es im November weiter mit den Länderspielen gegen die Ukraine und die Niederlande. Aus welchen Gründen wurden gerade diese Gegner ausgesucht? Und was erwarten Sie in diesen Partien von Ihrer Mannschaft?
<p>
<i>Löw:</i> Wir wollen ein erfolgreiches Jahr positiv abschließen. Ebenso wie das Aufeinandertreffen mit Frankreich im Februar 2012 in Bremen sind diese Begegnungen Test-, aber keine Freundschaftsspiele. Dennoch werde ich sicher einigen jungen Spielern eine Chance geben. Es ist wichtig, dass wir nach unserem Spiel in Danzig gegen Polen auch einmal in Kiew zu Gast sind, um damit Erfahrungen im Lande beider Gastgeber gesammelt zu haben. Über die Aufeinandertreffen mit den Niederländern und den Franzosen muss man gar nicht viel sagen. Das sind zwei spielstarke Gegner und von jeher prestigeträchtige Nachbarschaftsduelle. Ich bin sicher, dass die Zuschauer ihren Stadionbesuch nicht bereuen und in Hamburg und Bremen zwei interessante Spiele erleben werden.
<p>
<I>
31 October 2014<br>
Originally on <a href="http://www.dfb.de/news/de/d-nationalmannschaft/joachim-loew-rekorde-kommen-und-gehen-titel-bleiben/29720.html" target="_blank">dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once moved on or removed from that site.
</I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-38473519184998902732014-03-11T04:59:00.001-07:002014-03-11T04:59:27.458-07:00Joachim Löw: "Wir werden eine gute WM spielen", 04.03.2010"Wir haben es gegen einen starken Gegner nicht geschafft, Druck aufzubauen und Chancen herauszuspielen", meinte Joachim Löw nach dem 0:1 gegen Argentinien. Dennoch ist sich der Bundestrainer sicher: "Wir werden eine gute WM spielen."
<p>
<i>Frage:</i> Joachim Löw, wie bewerten Sie den letzten Auftritt Ihrer Mannschaft vor der Nominierung des WM-Kaders?
<p>
<i>Joachim Löw:</i> Das Spiel war von Taktik geprägt. Unsere Defensivleistung war ordentlich. Wir haben nicht viel zugelassen. Wir haben es gegen einen starken Gegner aber nicht geschafft, Druck aufzubauen und Chancen herauszuspielen. Argentinien ist nie in Verlegenheit gekommen.
<p>
<i>Frage:</i> Warum konnte Ihr Team keinen Druck aufbauen?
<p>
<i>Löw:</i> Argentinien stand gut, war ballsicher und hat unser Spiel gut gestört. Uns ist es nicht gelungen, die Bälle in den Rücken der Abwehr zu spielen. Es gab keine Anspielstationen. Wir haben zu häufig quer gespielt, sind zu lange mit dem Ball gelaufen. Wir haben zu wenig Mut und Entschlossenheit gezeigt. Erst mit Cacau wurde es etwas lebendiger. Er hatte Zug zum Tor und Mut.
<p>
<i>Frage:</i> Welche Erkenntnisse können Sie aus so einem Spiel ziehen?
<p>
<i>Löw:</i> Natürlich gibt es Erkenntnisse. Die müssen wir in der Vorbereitung aufarbeiten. Wir müssen wieder mehr Druck entwickeln, mutiger spielen und den Gegner zu Fehlern zwingen. Wir haben gegen Argentinien ein paar Fehler zu viel gemacht. Das wird auf diesem Niveau brutal bestraft.
<p>
<i>Frage:</i> Wie hat Ihnen die Variante mit Bastian Schweinsteiger im zentralen defensiven Mittelfeld neben Michael Ballack gefallen?"
<p>
<i>Löw:</i> "Ich möchte im Mittelfeld ballsichere und fußballerisch gute Spieler. Sie können zusammenspielen, es fehlt nur die Detailarbeit. Das muss gut abgestimmt sein.
<p>
<i>Frage:</i> Es war die letzte Partie, bevor Sie das WM-Aufgebot benennen. Inwieweit steht Ihr Gerüst?
<p>
<i>Löw:</i> Das Gerüst steht. Es wird weitgehend aus den Spielern bestehen, die schon bei der EM und WM dabei waren. Bei Einigen kommt es nun darauf an, was sie in der Liga zeigen. Wenn Spieler bis Anfang Mai starke Leistungen zeigen, dann ist das sicher ein Vorteil.
<p>
<i>Frage:</i> "Sehen Sie noch viele Baustellen vor der WM?"
<p>
<i>Löw:</i> Natürlich gibt es noch die ein oder andere Baustelle in jedem Mannschaftsteil. Wir müssen in den vier Wochen vor der WM konsequent arbeiten, wir müssen die Detailabstimmung verbessern. Wir müssen unser mutiges und schnelles Spiel wiederfinden. In diesem Spiel konnten wir leider nicht unsere Leistung abrufen. Aber wir werden eine gute WM spielen.
<p>
<i>Löw:</i> Sie haben ihre Sache ordentlich gemacht. Man hat gesehen, dass sie Potenzial haben. Thomas Müller kann auf der rechten Seite dauerhaft eine Alternative werden.
<p>
<i>Frage:</i> Geben Sie Rene Adler eine Mitschuld am 0:1?
<p>
<i>Löw:</i> Rene Adler kam weit aus seinem Tor heraus. Das war richtig. Das haben die Argentinier klasse gemacht. Da kommt ein Pass, dann sind sie weg. Das hat drei Sekunden gedauert.
<p>
<i>Frage:</i> Sie haben Lukas Podolski und Miroslav Klose von Beginn an aufgeboten. Könnte dies mit Blick auf die WM nicht ein Problem geben?
<p>
<i>Löw:</i> Es ist vor der WM wichtig, dass sie sehr intensiv trainieren, wenn sie, wie im Fall von Miro, nicht regelmäßig spielen. Sie müssen jede Möglichkeit nutzen. Aber ich bin nach wie vor von ihnen überzeugt. Sie spielen eine wichtige Rolle. Wir werden alles tun, damit sie bei der WM in guter Form sind.
<p>
<I>4 March 2010<br>
Previously on <a href="http://www.dfb.de/news/de/d-nationalmannschaft/joachim-loew-wir-werden-eine-gute-wm-spielen/22058.html" target="_blank">dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once removed from or moved on original site.</I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-58925806513166003062014-02-24T10:41:00.000-08:002014-02-24T10:41:14.917-08:00Joachim Löw: "Ich habe eine klare Dominanz gesehen, 12.11.2011Nach dem turbulenten 3:3 (1:3) in der Ukraine war Bundestrainer Joachim Löw insgesamt zufrieden. Seine Mannschaft habe zwar Fehler gemacht, aber dennoch eine klare Dominanz gezeigt, sagte der Bundestrainer im Interview.
<p>
<i>Frage:</i> "Joachim Löw, wie bewerten Sie das turbulente 3:3 in der Ukraine?
<p>
<i>Löw:</i> Ich denke, wir haben ein Spiel gesehen, in dem sehr viel drin war. Viele Tore, viele Offensivaktionen. Es spricht für eine gute Moral unserer Mannschaft, dass wir das Spiel nach dem 1:3-Rückstand noch umgebogen haben. Natürlich haben wir Fehler gemacht, die zu Toren geführt haben. Dennoch habe ich eine klare Dominanz unserer Mannschaft gesehen. Ich wusste wirklich nicht, warum wir zur Halbzeit mit zwei Toren zurückgelegen haben.
<p>
<i>Frage:</i> Ihre Mannschaft hatte zunächst große Probleme mit der Umstellung des Systems mit einer Dreierabwehrkette...
<p>
<i>Löw:</i> "Insgesamt war ich sehr zufrieden, auch wenn ich einer der wenigen bin. Zwei der drei Tore sind nach Eckbällen für uns gefallen, da waren alle Abwehrspieler vorne. Das dritte Tor war ein Schuss aus 30 Metern in den Winkel. Da haben wir andere Fehler in der Zuordnung gemacht, das darf uns natürlich nicht passieren. Das hatte aber nichts mit der Dreierkette zu tun. Hummels, Badstuber und Boateng haben das in vielen Situationen sehr gut gemacht. Fehler sind passiert, aber nicht in der Dreierkette.
<p>
<i>Frage:</i> "Das Zauber-Duo Mesut Özil/Mario Götze kam auch nicht richtig zur Entfaltung. Wie haben Sie die Leistung der beiden gesehen?
<p>
<i>Löw:</i> "Man hat auf dem Platz schon gemerkt, dass wir dank Özil und Götze unheimlich ballsicher waren. Dass wir die Chancen rausgespielt haben, hat gezeigt, dass die beiden ein absoluter Gewinn für uns sind. Und da beide derzeit stark belastet sind, habe ich sie dann rausgenommen. Beide haben absolut zufriedenstellend gespielt.
<p>
<i>Frage:</i> "Können Sie sich vorstellen, auch gegen die Niederlande dieses System mit drei Abwehrspielern auszuprobieren?
<p>
<i>Löw:</i> "Wir haben ein Hauptsystem, das über viele Monate auch sehr gut funktioniert hat. Aber wir wollen uns weiterentwickeln und bei der EM unberechenbar und flexibel sein. Vor einigen Wochen wollte ich 4-4-2 spielen, aber durch die Verletzung von Miroslav Klose ist bei uns diese Idee gereift. Eine gute Mannschaft muss in der Lage sein, verschiedene Systeme zu spielen. Beim Spiel gegen Holland werden wir nicht mit Dreierkette spielen. Wir werden sehen, ob wir mit zwei Spitzen spielen können. Das hängt davon ab, ob Miroslav Klose am Sonntag wieder trainieren kann.
<p>
<i>Frage:</i> "Wie haben Sie das Debüt von Ron-Robert Zieler gesehen, der nach drei Gegentoren in der ersten Halbzeit nach der Pause das Remis rettete?
<p>
<i>Löw:</i> Ron-Robert Zieler war nach den drei Gegentoren zur Halbzeit sehr enttäuscht, weil er keinen Ball gehalten hatte. Als wir dann in der zweiten Halbzeit alles nach vorne geworfen haben, hat er zwei Tore verhindert. Das hat er klasse gemacht. Deshalb war das absolut zufriedenstellend.
<p>
<i>Frage:</i> Stärkster Feldspieler war Toni Kroos. Wie bewerten Sie seinen Auftritt in Kiew?
<p>
<i>Löw:</i> Toni Kroos war wirklich überragend, bei ihm sind alle Fäden zusammengelaufen. Er war stets anspielbar und hat die Mannschaft nach vorne mitgezogen.
<p>
<I>12 November 2011<br>
Originally on <a href="http://www.dfb.de/news/de/d-nationalmannschaft/joachim-loew-ich-habe-eine-klare-dominanz-gesehen/30003.html" target="_blank">dfb.de</A>. Uploaded here to prevent loss once removed from or moved on that site.</I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-43362738667442603162014-02-24T10:06:00.000-08:002014-02-24T10:06:13.841-08:00Löw: "Ich finde es gut, wenn wir auf Schwierigkeiten stoßen", 07.09.2011Das 2:2 im Länderspiel in Danzig gegen Gastgeber Polen lieferte Joachim Löw weitere wichtige Erkenntnisse auf dem Weg zur EURO 2012 in Polen und der Ukraine. Im Gespräch nach dem Spiel gab der Bundestrainer Einblick in seine Bilanz und die war insgesamt durchaus positiv.
<p>
<i>Frage:</i> Herr Löw, nach der Gala gegen Österreich tat sich Ihre Mannschaft gegen Polen äußerst schwer. Wie erklären Sie den enormen Leistungsunterschied innerhalb weniger Tage?
<p>
<i>Joachim Löw:</i> Es war gegen Polen für die Mannschaft nicht so einfach. Insgesamt gab es zur Startformation von Freitag sieben Veränderungen. Ich habe bewusst einige Veränderungen vorgenommen, was sich natürlich auf den Spielfluss ausgewirkt hat. Die Abwehr war auch neu formiert. Deshalb war der Spielfluss nicht so wie gegen Österreich, die Automatismen haben nicht so funktioniert.
<p>
<i>Frage:</i> Dennoch ist es doch Ihr Bestreben, dass alle Positionen doppelt und gleichwertig besetzt sind. Auch der zweite Anzug soll passen.
<p>
<i>Löw:</i> Zunächst einmal bin ich absolut dankbar für solche Spiele wie heute. Denn es war ein guter Test für uns, der uns in unseren Erkenntnissen weiterbringt. Ich bin auch dankbar, dass wir nicht alle Spiele so bestreiten wie gegen Österreich. Denn ich finde es gut, wenn wir wie gegen Polen auf Schwierigkeiten stoßen. Daraus kann unsere junge Mannschaft viel lernen. Dann werden wir auch darauf vorbereitet sein, wenn es bei einem Turnier mal welche gibt.
<p>
<i>Frage:</i> Was waren Ihre Erkenntnisse?
<p>
<i>Löw:</i> Man hat gesehen, dass Deutschland nach den zuletzt guten Ergebnissen wieder gejagt wird. Polen wurde einerseits enorm von seinen Fans unterstützt, zudem ist die Mannschaft sehr engagiert und teilweise auch sehr rustikal aufgetreten. Aber auch da müssen wir lernen, solche Widerstände zu brechen. Es ist aber klar, dass es nicht immer so glatt laufen kann wie gegen Österreich.
<p>
<i>Frage:</i> Was muss sich spielerisch konkret noch verbessern?
<p>
<i>Löw:</i> Das Spiel ohne Ball. Die, die nicht in Ballbesitz sind, müssen sich mehr am Spielaufbau beteiligen, das ist enorm wichtig. Denn dann kann man offensiv spielen und bekommt relativ wenig Konter. In manchen Spielen machen wir das noch nicht so gut, aber in vielen Spielen machen wir es gut. Wir machen noch einige kleinere Fehler, die den Unterschied ausmachen können. Daran müssen wir arbeiten.
<p>
<i>
Frage:</i> Die Abwehr wirkte wie schon gegen Österreich nicht sattelfest. Ist die Defensive Ihre größte Baustelle auf dem Weg zur EM?
<p>
<i>Löw:</i> Das sehe ich nicht so. In der Qualifikation haben wir die wenigsten Gegentore überhaupt, was ja für unsere Abwehr spricht. Und die Gegentore gegen Polen laste ich nicht der Abwehr an, die Fehler sind woanders gemacht worden. Sicher haben unsere Innenverteidiger auch den einen oder anderen Fehler gemacht, aber grundsätzlich mache ich mir da keine Sorgen.
<p>
<i>Frage:</i> Steht Ihr grober EM-Kader schon fest, oder kann man noch mit einigen Überraschungen rechnen?
<p>
<i>Löw:</i> Ich sehe ich nicht viele Spieler, die wir nicht auf unserem Zettel haben. Es sind noch einige Junge da, die mir gefallen. Aber die müssen sich erst mal in der Bundesliga durchsetzen. Ansonsten haben wir alle auf dem Zettel, die schon mal dabei waren.
<p>
<p>
<I>7 September 2011<br>
Originally on <a href="
http://www.dfb.de/news/de/d-nationalmannschaft/loew-ich-finde-es-gut-wenn-wir-auf-schwierigkeiten-stossen/29047.html" target="_blank">dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once removed from or moved on that site.</I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-76489018669255449532014-01-09T11:59:00.001-08:002014-01-09T11:59:27.911-08:00Der Bundestrainer schreibt auf team.dfb.de, 10.08.2011Liebe Zuschauer,
<p>
für unsere Nationalmannschaft beginnt die neue Saison gleich mit einem äußerst interessanten Länderspiel. Der fünfmalige Weltmeister ist zu Gast im neuen Stuttgarter Stadion – der Start in die EM-Saison und die internationale Premiere der modernisierten Mercedes-Benz Arena können eigentlich nicht attraktiver sein.
<p>
Natürlich freuen wir uns alle sehr auf diese Begegnung. Die Brasilianer sind von jeher der Inbegriff der Spielkultur, selbst wenn ihr letzter WM-Titelgewinn nunmehr schon neun Jahre zurückliegt. Ich erinnere mich noch sehr gut an diesen Abend, als die damals von Teamchef Rudi Völler betreute DFB-Auswahl in Yokohama nach einer starken Leistung unglücklich0:2 verlor. Danach sind die Brasilianer bei der WM 2006 und 2010 jeweils im Viertelfinale ausgeschieden, aber an ihrem guten Ruf in der Fußball-Welt hat das nichts geändert.
<p>
Deshalb wird unser Team sicher mit großem Ehrgeiz in die Partie gehen. Es ist zugleich der letzte Test vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich am 2.September in Gelsenkirchen, wo wir mit einem Sieg die letzten fehlenden Punkte holen wollen, um das Ticket für das Turnier im kommenden Sommer in Polen und der Ukraine zu sichern.
<p>
Ob Trainer, Manager oder Spieler – alle schauen bei uns optimistisch den kommenden Monaten entgegen. Die positive Entwicklung der Mannschaft ist unverkennbar, doch das wird uns nicht zur Überheblichkeit verleiten. Wir wollen unseren Weg konsequent weitergehen, ohne uns selbst zu überschätzen, und wissen, dass wir beiden Aufeinandertreffen mit den Topteams nur dann eine Chance haben, wenn wir unsere optimale Leistung abrufen. Ob es gegen Welt- und Europameister Spanien geht, der im internationalen Fußball derzeit das Maß aller Dinge ist, oder eben heute gegen Brasilien.
<p>
Das große Saisonziel ist klar: Wir wollen attraktiven Fußball spielen und erstmals seit 1996 bei der EM wieder einen Titel gewinnen. Das ist unser Anspruch und sicher auch die Erwartung unserer Fans, jedoch wahrlich kein Selbstläufer. Denn wie bei jedem Turnier gibt es etwa ein halbes Dutzend Mannschaften, die den Favoritenkreis bilden, von denen jeder am Ende auf dem Siegertreppchen stehen kann.
<p>
Vor uns liegen daher ereignisreiche und spannende Wochen mit viel Arbeit, um dann in Polen und der Ukraine den spektakulären Coup realisieren zu können.
<p>
Herzlichst
<p>
Joachim Löw
<p>
<I>
10 August 2011<br>
Originally on <a href="http://team.dfb.de/de/news/loew-editorial/page/3970.html?1312996245" target="_blank">team.dfb.de</a>, uploaded here to prevent loss once moved on or removed from that site. </I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-61859413855535442272014-01-09T08:20:00.001-08:002014-01-09T08:20:39.625-08:00Löw: "Konkurrenzkampf ist noch nicht vorbei", 30.05.2012Seit acht Jahren arbeitet Joachim Löw mittlerweile für den DFB. Er hat drei große Turniere miterlebt, das erste als Assistent von Jürgen Klinsmann, zwei davon in Verantwortung als Bundestrainer, zwei dritte und ein zweiter Platz stehen in seiner Bilanz. Bei der EM in Polen und der Ukraine will sich das Team nun den Traum vom ersten Titelgewinn erfüllen.
<p>
Mit dem Spiel am Donnerstag (ab 20.30 Uhr, live in der ARD) gegen Israel gehen die Trainingslager zu Ende, nach Stationen auf Sardinien und in Südfrankreich kehrt die DFB-Auswahl nach Deutschland zurück. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Steffen Lüdeke zieht Löw eine Bilanz der Vorbereitung und spricht über die Entwicklung der Mannschaft seit der WM 2010.
<p>
<i>DFB.de:</i> Herr Löw, wie fällt Ihr Fazit nach den beiden Trainingslagern auf Sardinien und in Südfrankreich aus?
<p>
<i>Joachim Löw:</i> Wir haben die Zeit optimal genutzt. Sowohl auf Sardinien als auch in Südfrankreich haben wir unter perfekten Bedingungen intensiv arbeiten können. Wir wussten vorher, dass wir die Mannschaft nicht die gesamte Zeit beisammen haben würden. Darauf haben wir uns eingestellt und in der Trainingssteuerung entsprechend reagiert. Es hatte sogar Vorteile, dass die Gruppe zu Beginn recht klein war. Für die Weiterentwicklung einzelner Spieler war es gut, dass wir uns ganz gezielt und individuell um sie kümmern konnten. Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Die Mannschaft hat sich vorbildlich verhalten, alle waren sehr professionell. Wir haben geschafft, was wir schaffen wollten: Wir haben den Grundstein für die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine gelegt.
<p>
<i>DFB.de:</i> Wenn Sie die aktuelle Vorbereitung mit der aus dem Jahr 2010 vor der WM in Südafrika vergleichen – welche Gemein samkeiten erkennen Sie, welche Unterschiede gibt es?
<p>
<i>Löw:</i> Es gab durchaus neue Dinge, die wir dieses Mal haben einfließen lassen. Neue Übungen, neue Reize, neue Methoden. Und wir haben neue Spieler dabei. Rein fußballerisch gesehen, von der Taktik her, geht es in der Trainingsarbeit nur noch um Nuancen. Wir haben 2010 an allen Bereichen unseres Spiels gearbeitet, wir haben jetzt an unserem Spiel gearbeitet. Schnelles Umschalten, gute Organisation, defensiv und offensiv. Die Themen sind gleich, nur das Niveau ist noch einmal anders, höher.
<p>
<i>DFB.de:</i> Die Trainingslager sind vorbei, wie werden die Tage in Polen im Team-Basecamp in der Nähe von Danzig vor dem Spiel gegen Portugal genutzt?
<p>
<i>Löw:</i> Es wird wichtig sein, dass wir in der Woche vor dem Spiel gegen Portugal in allen und zwischen den Mannschaftsteilen noch einmal an der Feinabstimmung arbeiten. Das muss noch besser werden, noch perfekter sozusagen. Aber im Vergleich zur WM in Südafrika beziehungsweise dem Vorfeld des Turniers haben wir mittlerweile eine größere spielerische Sicherheit. Wenn wir die Leistung abrufen, die wir in den vergangenen zwei Jahren oft gezeigt haben, dann sind wir sehr, sehr gefährlich.
<p>
<i>DFB.de:</i> Gab es auch in dieser Vorbereitung, ähnlich wie im Jahr 2010, Augenblicke im Training, in denen Sie sich mit Ihrem Assistenten Hansi Flick angeschaut und gedacht haben: „Das könnte richtig gut werden“?
<p>
<i>Löw:</i> 2010 haben wir uns über die immense Steigerung im Vergleich zur EM 2008 gewundert. Wir waren vom Tempo und von der Qualität sehr angetan, es gab einige Augen blicke, die beeindruckend waren. Heute gibt es diese Momente auch, sie sind aber individueller. Wir haben hier junge Spieler dabei, die zu Aktionen in der Lage sind, die uns absolut begeistern. In puncto Tempo, in puncto Selbst bewusstsein, in puncto Selbstverständlichkeit. Es ist erstaunlich, welche spielerische Intelligenz unsere jungen Spieler haben. Es erfreut uns immer wieder, dies zu sehen. Es gab einige Trainingseinheiten, in denen das Niveau extrem hoch war.
<p>
<i>DFB.de:</i> Sie haben die Spieler des FC Bayern jetzt ein paar Tage beobachten können. Ist die Niederlage im Finale der Champions League gegen den FC Chelsea vollständig aus den Köpfen?
<p>
<i>Löw:</i> Ja. Ihnen haben die paar Tage Abstand sehr gut getan. Die Spieler haben neue Kraft gefunden, neue Motivation. Das neue Ziel hat sich in ihren Köpfen festgesetzt und alle negativen Gedanken überlagert. Sie wollen die Saison unbedingt positiv abschließen, sie wollen diesen großen Erfolg. Ich bin mir sicher, dass sie alles für den Titel tun werden. Ich kenne Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm jetzt schon seit einigen Jahren. Ich weiß, wie professionell und erfolgsbezogen sie sind. Sie sind in der Lage, den Schalter wieder umzulegen. Alle Bayern-Spieler können das.
<p>
<i>DFB.de:</i> Am Donnerstagabend spielt Ihre Mannschaft gegen Israel. Wie wichtig ist es, dass das Team mit einem positiven Erlebnis die Reise zum Turnier antritt?
<p>
<i>Löw:</i> Vor der WM 2010 haben wir in Frankfurt gegen Bosnien- Herzegowina 3:1 gewonnen. Wir haben damals gut gespielt, waren vor allem in der zweiten Halbzeit sehr stark. Uns hat dieses Spiel für die letzte Woche vor dem Turnierstart noch einmal Selbstvertrauen gegeben, das uns zusätzlich beflügelt hat. Dies erwarte ich mir auch von dem Spiel gegen Israel, die Mannschaft soll sich selbst das Signal geben, dass wir startbereit sind. Außerdem wollen wir uns mit einer guten Leistung aus Deutschland und von unseren tollen Fans verabschieden.
<p>
<i>DFB.de:</i> Ist das Spiel auch wichtig, um noch einmal taktische Dinge auszuprobieren. Oder um neue Erkenntnisse bezüglich personeller Entscheidungen zu gewinnen?
<p>
<i>Löw:</i> Schon. Für uns geht es in jedem Spiel darum, an den Feinheiten zu arbeiten und die Abstimmung zu verbessern. Es kann auch sein, dass ich im Laufe des Spiels noch einmal einige Spieler einwechsle und teste. Der Konkurrenzkampf ist noch nicht vorbei.
<p>
<I>
30 May 2012<br>
Originally on <a href="http://www.dfb.de/index.php?id=511739&tx_dfbnews_pi1[showUid]=33924&&tx_dfbnews_pi1[article_page]=1&tx_dfbnews_pi1[sword]=Joachim%20L%C3%B6w&tx_dfbnews_pi4[cat]=168&type=0" target="_blank">dfb.de</a>, uploaded here to prevent loss once moved on or removed from original site.</i>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-49515336907794725212014-01-09T07:57:00.001-08:002014-01-09T07:59:20.971-08:00Löw: "Schweizer sind für uns ein sehr guter Gegner", 25.05.2012Am Samstag spielt die deutsche Nationalmannschaft in Basel gegen die Schweiz, hinter ihr liegen dann 21 Trainingseinheiten und zwei Wochen EM-Vorbereitung. Vor dem Spiel hat Bundestrainer Joachim Löw über seine Eindrücke aus den Trainingslagern auf Sardinien und in Südfrankreich gesprochen.
<p>
Joachim Löw über
<p>
<i>das Spiel gegen die Schweiz:</i>
<p>
Das Spiel gegen die Schweiz kommt zum richtigen Zeitpunkt. Die Schweizer sind für uns ein sehr guter Gegner, sie sind fußballerisch das kleine Holland. Sie spielen sehr geordnet, sehr diszipliniert und sind sehr systemtreu. Sie sind sehr schwer auszuspielen. Die Schweizer Spieler lernen dies sehr früh, dort spielen von der Jugend bis zu den Senioren alle Auswahlmannschaften das gleiche System. Wir werden also auf einen Gegner treffen, der uns viel abverlangen wird.
<p>
<i>die Aufstellung gegen die Schweiz:</i>
<p>
Ich habe heute mit Andi Köpke und Hansi Flick zusammengesessen, wir haben überlegt, in welche Richtung es gehen kann. Welche Spieler sind 90 Minuten einsetzbar, welche ein bisschen weniger? Ich will jetzt noch das Abschlusstraining abwarten. Heute Abend werde ich die Entscheidung der Mannschaft mitteilen. Bei den Torhütern gibt es eine Tendenz. Bei Julian Draxler wird es wahrscheinlich so sein, dass er zu einem Einsatz kommt. Nicht unbedingt von Anfang an, aber ich glaube, dass er im Laufe des Spiels eine Chance bekommt. Er macht im Training einen sehr guten Eindruck, er ist leichtfüßig, schnell, beweglich. Er ist fußballerisch sehr gut, ich hoffe, dass er das auch auf den Platz bringt. Die Abwehr stellt sich fast von allein auf. Mats Hummels und Per Mertesacker in der Innenverteidigung, rechts Benni Höwedes, links Marcel Schmelzer. Wir müssen abwarten, ob Miroslav Klose einsatzfähig sein wird, er musste hier ja mal eineinhalb Tage pausieren. Wir dürfen bei ihm kein Risiko eingehen, aber natürlich wäre es gut, wenn er von Beginn an spielen könnte. Er braucht Spielpraxis. Bei Mesut Özil und Sami Khedira glaube ich, dass es keine 90 Minuten seien werden. Vielleicht 45 oder 60 oder 70, aber auf keinen Fall die volle Spielzeit, denn die beiden hatten sehr viele Einsätze in dieser Saison.
<p>
<i>die Entscheidung für den endgültigen Kader:</i>
<p>
Mir wird die Streichung, die erfolgen muss, ein bisschen zu negativ gesehen. Denn die Spieler, die hier sind, haben bei uns die Chance, auf dem allerhöchsten Niveau unter den allerbesten Trainingsbedingungen zu trainieren und zwei Wochen lang bei uns im Fokus zu stehen. Hier wird der eine oder andere junge Spieler vorbereitet auf das, was in Zukunft kommt. Vielleicht nach der EM, vielleicht auch mit Blick auf die nächste WM. Sie wissen, was die Trainer wollen, sie wissen, was die Trainer planen. Die Spieler, die hier dabei sind, haben alle die Möglichkeit, auch in Zukunft bei der deutschen Nationalmannschaft dabei zu sein. Sie alle haben ein unglaublich gutes Niveau. In dem Moment, wo die Entscheidung fällt und mitgeteilt wird, spielt eine gewisse Emotionalität eine Rolle, das ist klar. Natürlich tut es auch mir weh, die Spieler enttäuschen zu müssen. Ich sehe ja, dass hier jeder einzelne zwei Wochen lange mit großem Engagement um die EM-Plätze kämpft.
<p>
<i>die Perspektive der Bayern-Spieler:</i>
<p>
Es ist jetzt and er Zeit, dass für die Bayern-Spieler Normalität einkehrt. Ich habe mit fast allen Spielern gesprochen, dabei habe ich bei aller Enttäuschung über die Niederlage gegen Chelsea vor allem ihre Vorfreude auf die Nationalmannschaft gespürt. Alle haben von neuen Zielen, von einer neuen Motivation gesprochen. Unsere Gruppe, die gesamte Mannschaft, wir alle freuen uns sehr darüber, dass die Bayern endlich zu uns kommen. Jeder Spieler ist in der Lage, nach ein paar Tagen eine Enttäuschung wegzustecken und nach vorne zu schauen. Das muss er auch. Wir können ja nicht bei der Uefa beantragen, dass die EM eine Woche später angepfiffen wird. Die Spieler werden sich hier relativ schnell einfinden. Und dann geht es ab Montag in vollem Rhythmus weiter.
<p>
<i>die Position von Philipp Lahm:</i>
<p>
Ich lasse das noch offen. Ich sehe Marcel Schmelzer in einer sehr guten Verfassung. Ich kann mir aber auch vorstellen, mit Philipp Lahm links und mit Benni Höwedes oder Jerome Boateng rechts zu spielen. Auch Sven Bender ist ein Spieler, der durch seine Laufstärke und durch seine Bissigkeit diese Position ausfüllen könnte. Ich werde noch mal mit Philipp sprechen und auch die anderen nochmals beobachten. Mal sehen, wie sich die Außenverteidiger beim Spiel gegen die Schweiz in Szene setzen.
<p>
<i>die Trainingsschwerpunkte in den kommenden zwei Wochen:</i>
<p>
Am Montag steigen die Bayern-Spieler ins Training ein, dann ist der Kader endlich komplett. Dann stehen mannschaftstaktische Dinge im Vordergrund. In der Offensive, in der Defensive. Schnelles Umschalten, gute Staffelung in der Defensive, gute, kompakte Linien. Feinabstimmung in allen Mannschafsteilen. All die Themen, die wir auch schon bislang immer mal wieder gemacht haben, werden jetzt ganz besonders in den Mittelpunkt rücken.
<p>
<i>die politische Situation in der Ukraine:</i>
<p>
Wir die Spieler vor dem Turnier noch einmal grundsätzlich über die Verhältnisse und die Situation in der Ukraine und Polen informieren. Wir stehen natürlich ganz klar für die Menschenrechte und andere Werte. Und wir haben immer gesagt, dass die Spieler ihre Meinung äußern können, wenn sie dies wollen. Wir werden in die Ukraine ohne Vorurteile und Vorbehalte reisen. Wir wollen uns der Bevölkerung gegenüber offen und freundlich zeigen. Wir müssen nur eines bedenken, und dass werde ich den Spielern auch noch einmal mitteilen: Wir werden unseren Fokus ganz klar auf das Sportliche richten.
<p>
<i>die Teamfähigkeit seiner Spieler:</i>
<p>
Alle Spieler, die hier sind, verfügen über eine ausgeprägte Teamfähigkeit. Wenn mir ein Spieler zu egoistisch erscheint würde, dann hätte er bei mir sehr wenig Chancen. Sei er noch so gut. Nur ein funktionierendes Team kann erfolgreich sein und nicht eine Mannschaft aus Individualisten, die tun und lassen, was sie wollen. Alle Spieler, die hier sind, können sich einordnen. Sie sind alle im Umgang untereinander und auch im Umgang mit unserem Team hinter dem Team freundlich, höflich und respektvoll.
<p>
<i>die Rolle von Marco Reus:</i>
<p>
Ich kann mir gut vorstellen, ihn relativ weit vorne zu sehen. Marco Reus ist ein Spieler, der verschiedene Positionen spielen kann. Er kann links im Mittelfeld spielen, rechts, er kann auch hinter den Spitzen spielen. Aber ich habe ihm auch gesagt, dass wir auf der Position hinter den Spitzen mit Mesut Özil, Mario Götze und Toni Kroos Leute haben, die dort „ihre“ Position haben. Wenn wir mal in Rückstand liegen, kann ich mir Marco auch ganz vorne vorstellen. Er hat dann gute Möglichkeiten, mit seinen schnellen Bewegungen, mit seinem Tordrang und seinem fußballerischen Können. Wenn der Raum eng ist und wir gegen große, athletische Innenverteidiger spielen, kann ich mir ihn ganz vorne vorstellen. Marco läuft auch gut quer, in die Schnittstellen hinein. Er hat dafür ein Näschen. Vielleicht wird das schon gegen die Schweiz zu sehen sein.
<p>
<i>die Form von Bastian Schweinsteiger:</i>
<p>
Bastian war längere Zeit verletzt. Ähnlich wie bei Miro und bei Per werden wir auch bei Bastian schauen, wie wir ganz individuell mit ihm arbeiten können. Im körperlichen Bereich muss er möglicherweise ein paar Prozente zulegen, wir werden da noch einmal an ein paar Schrauben drehen. Sein Standing innerhalb der Mannschaft ist kein anderes als vor einem halben Jahr. Seit 2010 ist er eine absolute Führungspersönlichkeit.
<p>
<i>die Stärken von Ilkay Gündogan:</i>
<p>
Er wird morgen die Chance erhalten, zu spielen. Gündogan ist ein guter Fußballer, er spielt die Bälle gut nach vorne. Er ist stark am Ball. Er ist kaum vom Ball zu trennen. Er ist der kleine Schweinsteiger.
<p>
<i>die Arbeit von Urs Siegenthaler:</i>
<p>
Unmittelbar nach der Auslosung haben wir festgelegt, dass Urs jeden Gegner mindestens zwei Mal sehen muss. Ich verlasse mich zu 100 Prozent auf ihn. Er weiß ganz genau, wie ich denke. Und ich weiß ganz genau, wie er ein Spiel sieht, wie er es analysiert. Seine Analysen haben uns häufig sehr viel in der Beurteilung eines Gegners gebracht. Bei einzelnen Spielern, aber auch der gesamten Spielweise. Das ist auch für unsere Spieler wichtig. Sie bekommen so einen Eindruck, welches System gespielt wird, welche Stärken und Schwächen der Gegner hat. Auch in die Trainingsarbeit fließen seine Erkenntnisse mit ein. Ich möchte keinen Bericht über 50 Seiten von Urs. Ich will nicht wissen, ob ein Spieler 1,82 groß ist, er 84 Kilo hat und ein Linksfuß ist. Das interessiert mich im Grunde nicht. Manchmal arbeiten wir mit Einzelprofilen. Geht Ronaldo häufiger links oder rechts vorbei? Aber im Grunde will ich von Urs ein oder zwei Stärken und ein oder zwei Schwächen von jedem Gegner wissen. Das teilen wir dann der Mannschaft mit.
<p>
<i>die Trainingsleistung von Tim Wiese, Ron Robert Zieler und Marc ter Stegen:</i>
<p>
Ich sehe sie im Training nicht in jeder Minute. Ich verlasse mich da auf Andi, der die separaten Einheiten mit den Torhütern macht. Aber wir machen auch häufig die kleinen Spielformen, bei denen die Torhüter permanent im Brennpunkt sind. Wenn sie mich fragen, wie ich das bewerte? Überragend, von allen dreien.
<p>
<i>die Form von Miro Klose:</i>
<p>
Ich hatte Bedenken. Er war verletzt und hat nicht gespielt. Als ich ihn dann im Training erlebt habe, sind meine Sorgen immer kleiner und kleiner und kleiner geworden. Weil der Miro im Training auffallend gut und schnell und dynamisch ist. Er macht insgesamt einen sehr guten Eindruck.<p>
<I>
25 May 2012<br>
Originally on <a href="http://www.dfb.de/index.php?id=511739&tx_dfbnews_pi1[showUid]=33793&tx_dfbnews_pi1[article_page]=1&&tx_dfbnews_pi4[cat]=168&type=0" target="_blank">dfb.de</a>, uploaded here to prevent loss once moved on or removed from that page.wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-3792117300401702882014-01-09T07:21:00.000-08:002014-01-09T07:21:12.358-08:00Löw über Regeneration, Sardinien und Trainingslager, 16.05.2012Regeneration, Sardinien, Trainingslager. Das Team wächst, die Dortmunder sind angekommen. Und Bundestrainer Joachim Löw ist zufrieden. Heute hat er zum ersten Mal mit den Journalisten gesprochen.
<p>
Joachim Löw über:
<p>
<i>die Spieler von Borussia Dortmund:</i>
<p>
Ich hatte heute Morgen die Gelegenheit, mit allen Dortmunder Spielern zu sprechen. Sie waren ein bisschen müde, von den ganzen Feierlichkeiten. Aber sie freuen sich alle, dass sie so langsam wieder ins Training einsteigen können. Keiner von ihnen hat Blessuren oder Verletzungen, so dass alle jetzt, zwar in unterschiedlicher Intensität, aber doch ins Training einsteigen können. Marcel Schmelzer hat sehr viel gespielt, Mario Götze und Sven Bender waren in den vergangenen Wochen und Monaten gelegentlich angeschlagen und aus dem Trainings-Rhythmus raus. Wir müssen die Trainingsinhalte individuell gestalten. Natürlich waren alle Spieler voller Freude über den Double-Gewinn und voller Selbstbewusstsein. Sie sind in freudiger Vorstimmung auf die EM.
<p>
<i>die Vorbereitung auf Sardinien:</i>
<p>
Die Spieler, die hier sind, haben optimale Bedingungen. Besser kann es gar nicht sein. Sie haben unglaublich gut und unglaublich intensiv gearbeitet. Spieler wie Per Mertesacker oder Miroslav Klose und einige andere, die angeschlagen sind, können in dieser Woche auf Sardinien wahnsinnige Fortschritte machen. Per hat mir schon gesagt, dass er das Wort Regenerationstrainingslager nicht mehr hören möchte, das wäre falsch. Er würde es besser finden, wenn wir sagen Trainingslager Nummer eins und Nummer zwei. Das zeigt schon, dass die Spieler hier sehr viel gearbeitet haben. Jetzt kommen nach und nach Spieler dazu, das ist nicht einfach, weil alle in einem unterschiedlichen Fitness-Zustand sind. Wir müssen uns viele Gedanken darüber machen, wie wir mit diesen Spielern umgehen. Wir müssen sensibel bleiben und abschätzen, was sie brauchen. Wir sind flexibel und auf alle Eventualitäten eingestellt. Wichtig ist, dass die, die da sind, konzentriert arbeiten. Das ist der Fall. Ich bin überzeugt davon, dass unsere Mannschaft gut vorbereitet in das Turnier gehen wird.
<p>
<i>die Entwicklung von Marco Reus:</i>
<p>
Marco hat in diesem Jahr wirklich sehr gut gespielt. Er hat eine sehr positive Entwicklung gemacht. Bei der Nationalmannschaft musste er einige Male aufgrund von Verletzungen absagen. Für ihn ist die prophylaktische Arbeit wichtig. In der Nationalmannschaft ist er noch dabei, sich seine ersten Sporen zu verdienen. Die EM ist sein erstes Turnier. Er war einer der Spieler der Saison. Ich habe ihn zuletzt gesehen beim Spiel in Mainz. Seine Effizienz war hervorragend, zwei Tore eine super Vorlage. Ein Spieler wie Marco ist auf verschiedenen Positionen einsetzbar. Er kann auf der Seite spielen, er kann aus dem offensiven Mittelfeld agieren. Ich kann mir auch gut vorstellen, ihn ganz vorne zu sehen. Wir müssen ihn im Training auch mal im Sturm testen. Wenn der Gegner sehr tief steht und Marco ganz vorne spielt, ist er auch aus unserem Kombinationsspiel heraus in der letzten Linie anspielbar. Er kann sich schnell drehen, er ist wendig, beweglich und abschlussstark. Von daher kann ich mir gut vorstellen, dass Marco Reus gegen eine defensive Mannschaft auch mal ganz vorne spielt. Das ist jedenfalls eine Überlegung wert. Ich bin mir relativ sicher, dass er das ganz gut erfüllen könnte.
<p>
<i>den Zustand von Lukas Podolski nach dem Abstieg mit Köln:</i>
<p>
Als er hier herkam, war er körperlich leicht lädiert. Er hatte eine Muskelverhärtung, deswegen habe ich mit ihm vereinbart, dass er in dieser Woche eine ganz spezielle Trainingsbehandlung bekommt. Weg vom Ball. Drei, vier Tage völlig individuelles Training, aber hochintensiv. Wir müssen auch zusehen, dass er den Kopf frei bekommt von der Situation in Köln. Es war wahnsinnig schwierig. Nicht nur der Abstieg, sondern das ganze Jahr hinweg. Die vielen Dinge, die dort vorgefallen sind, haben ihm ein Stück weit zugesetzt. Das haben wir hier am Anfang gemerkt. So langsam sehe ich seinen Seelenzustand wieder etwas zufriedener, er taut auf, er lacht wieder mehr, er ist auf dem Weg, der alte Lukas zu sein. Ich erwarte von ihm, dass er das, was er in den guten Spielen gezeigt hat, wieder zeigt. Da war er einer der Spieler, der fähig war, in die Tiefe zu gehen, in die Schnittstellen der Abwehr zu gehen. In vollem Tempo Wege ohne Ball zu machen. Bei der Nationalmannschaft war das immer die Stärke von Lukas. Er hat viele Tore gemacht, er hat viele Tore vorbereitet. Wir brauchen wie bei der WM 2010 einen starken Podolski.
<p>
<i>die Fitness von Miroslav Klose und Per Mertesacker:</i>
<p>
Per fehlt die Spielpraxis. Er braucht viele Einheiten auf dem Platz, er muss herangeführt werden. An Zweikampfverhalten und daran, Situationen richtig zu lösen. Aber ich habe Per selten so gesehen im physischen Training, im Konditionstraining, im Ausdauertrainer. Er ist unglaublich ehrgeizig und hat sich in der Beweglichkeit und im koordinativen Bereich eindeutig verbessert. Per hat insgesamt eine sehr gute Basis. Er war ja auch schon zuvor das eine oder andere Mal verletzt. In Bremen war es so, dass er dringend gebraucht worden ist und er nach ein, zwei Wochen Training mit der Mannschaft sofort wieder in den Wettkampf eingestiegen ist. Er hatte dann oft ein paar Wochen später wieder einen Rückfall und hat sich durchgeschleppt. In der Verletzungs-Zeit bei Arsenal hat er enorm viel im Reha-Bereich gearbeitet. Das hat ihm sehr gut getan. Zum jetzigen Zeitpunkt ist er sehr dynamisch, er ist körperlich sehr ausgewogen trainiert.
<p>
Miro kenne ich schon sehr lange, ich kann ihn sehr gut einschätzen. Deswegen machen wir jetzt einen Wochenplan, den er selber ein Stück weit mitgestaltet. Er weiß ganz genau, was er braucht. Wir machen eine Mischung: spielerisches Fußballtraining auf dem Platz und individuelle Einheiten im Fitnesscenter für den Köper. Miro braucht Schnelligkeit, Miro braucht Ausdauer, Miro braucht Kraftreize. Das müssen wir alles in eine Woche packen. Viele Einheiten, ein großer Umfang. Und dann sehen wir in einer Woche, wo er steht und wie er das ganze Training verkraftet hat.
<p>
<i>das Finale der Champions League:</i>
<p>
Mir ist vor allem wichtig, dass die Spieler ohne Verletzungen aus diesem Spiel herausgehen. Ich traue den Bayern den Titel zu. Sie haben in dieser Saison, gerade in der Endphase, und vor allem gegen Real Madrid, großartige Spiele gezeigt. Die Bayern werden am Wochenende richtig heißlaufen, sie spielen im heimischen Stadion, rein gefühlsmäßig sage ich, dass sie das schaffen werden. Die Niederlage gegen Dortmund war schmerzlich für die Bayern, aber sie werden das gut wegstecken. Wenn sie das Finale nicht gewinnen sollten, dann wird die Enttäuschung bei den Spielern an den ersten Tagen groß sein. Man muss ihnen dann eine um den einen oder anderen Tag längere Pause zugestehen. Aber ich bin sicher, dass wir es in jedem Fall schaffen, alle Spieler wieder auf den hohen Motivationslevel zu bringen, den wir brauchen.
<p>
<i>den Konkurrenzkampf um die Plätze im endgültigen Kader:</i>
<p>
Der Konkurrenzkampf baut sich langsam auf. Prognosen darüber, wer gesetzt sein wird und wer die Mannschaft möglicherweise verlassen könnte, sind jetzt aber viel zu früh. Es stehen ja noch etliche Trainingseinheiten und Spiele an. Es gibt jetzt noch keine Notwendigkeit, zu irgendwelchen Spekulationen. Die Positionen müssen größtenteils doppelt besetzt sein und ich muss mich fragen, welche personellen Lösungen für den gesamten Kader sinnvoll sind. Dass es denjenigen weh tut, die dann nach drei Wochen mit der gesamten Mannschaft und nach harter Arbeit mit großer Motivation trotzdem nach Hause fahren müssen, das ist auch klar. Dennoch kann es diesen Spielern für die Zukunft auch gut tun. Es gab in der Vergangenheit Spieler, die sehr davon profitiert haben, dass sie mal drei Wochen mit der Nationalmannschaft trainiert haben. Auch im Hinblick auf kommende Turniere. Die Argentinier haben beispielsweise häufig die gesamte U21-Mannschaft in der Vorbereitung dabei. Weil sie sagen, dass das die Spieler sind, die bei der nächsten WM entscheidende Rollen ausfüllen sollen.
<p>
<i>seinen Eindruck von Julian Draxler:</i>
<p>
Er macht es sehr gut. Wie haben bisher relativ wenig fußballspezifische Dinge gemacht. Technisch und in anderen Bereichen ist er absolut voll und normal belastbar. Er hält bei allen Trainingseinheiten ohne Probleme mit. Er ist in jungen Jahren schon gut ausgebildet, auch technisch. Natürlich werden wir in Südfrankreich weitere Eindrücke sammeln, vor allem fußballspezifisch. Ich habe ihn in der Bundesliga einige Male gesehen. Man konnte in diesem Jahr nicht erwarten, dass er konstant sein höchstes Niveau abruft. Aber einige Spiele haben mich überzeigt, ich habe gesehen, dass er ein 1:1-Spieler ist, er nimmt Tempo auf, wenn er die Möglichkeit hat, er hat Zug zum Tor, er hat Zug nach vorne. Das gefällt mir.
<p>
<i>Parallelen zwischen dem Spiel von Borussia Dortmund und dem Spiel der Nationalmannschaft:</i>
<p>
Wir arbeiten jetzt schon seit ein paar Jahren an unseren Ideen und unseren Vorstellungen vom Spiel. Wer uns beobachtet, weiß, dass unsere Spielweise nicht meilenweit von der der Dortmunder entfernt ist. Schnelles Umschalten, blitzartige Angriffe Richtung Tor. Das, was Dortmund in der Bundesliga macht, ist bemerkenswert, keine Frage. Sie kommen nach Ballgewinn immer sehr schnell zum Torabschluss. Das trifft seit längerer Zeit vollumfänglich auch auf die Nationalmannschaft zu. Was uns unterscheidet, ist das Spiel aus der Abwehr heraus, das in Dortmund eher von langen hohen Bällen geprägt ist. Wir wollen unser Spiel ein bisschen anders aufbauen, aber ansonsten sind die Spielweisen schon ähnlich.
<p>
<i>Mesut Özil und Sami Khedira:</i>
<p>
Sie waren nach dem Aus in der Champions League natürlich ein wenig niedergeschlagen. Aber sie haben in der Liga Maßstäbe gesetzt. Spanischer Meister vor dem FC Barcelona, das bedeutet schon was. Beide Spieler haben sich bei Real durchgesetzt. In unseren Analysen vor der EM haben wir festgestellt, dass Mesut Özil und Sami Khedira läuferisch riesige Fortschritte gemacht haben. Özil ist ohne Ball wahnsinnig gut, Khedira ist läuferisch sehr präsent. Beide sind körperlich in einer guten Verfassung.
<p>
<i>das Relegationsspiel zwischen Hertha BSC und Fortuna Düsseldorf:</i>
<p>
Zunächst mal Gratulation an Düsseldorf zum Bundesliga-Aufstieg. Dass, was am Ende des Spiels passiert ist, verurteile ich aufs Äußerste. Trainer, Spieler und Vereinsverantwortliche gehen in die Kabine, das Spiel endet 2:2 und alle fragen sich, ob man wirklich aufgestiegen ist oder ob es noch ein Nachspiel gibt. Ich finde es ungeheuerlich, dass eine Minderheit von Fans vor Spielende den Platz stürmt. Es geht um so viel, es geht um den Aufstieg in die Bundesliga, es geht um Existenz, es geht um die Zukunft und es geht um diesen großen Erfolg. Die Fans müssen warten, bis das Spiel abgepfiffen ist, dann können Sie ihrer Freude freien Lauf lassen.<p>
<I>
16 May 2012<br>
Originally on <a href="http://www.dfb.de/index.php?id=511739&tx_dfbnews_pi1[showUid]=33520&tx_dfbnews_pi4[cat]=168&utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter" target="_blank">dfb.de</a>, uploaded here to prevent loss once removed on or removed from that site.</I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-76820822006658571052014-01-02T06:52:00.000-08:002014-01-02T06:52:54.093-08:00Löw: "Wichtig für das Turnier ist es, dass wir nicht der Musik hinterherlaufen", 10.06.2012Nach dem Auftaktsieg über Portugal bei der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine äußert sich der Bundestrainer zum Spiel. Joachim Löw lobt die Defensive, sieht im Spiel nach vorne aber noch Steigerungspotenzial und erklärt, warum Mats Hummels und Mario Gomez den Vorzug vor Per Mertesacker und Miroslav Klose erhalten haben.
<p>
<i>Frage:</i> Herr Löw, wie bewerten Sie den gelungenen EM-Auftakt Ihrer Mannschaft?
<p>
<i>Joachim Löw:</i> Der Start in eine EM ist wie ein Formel-1-Rennen, nur ohne eine Warm-up-Runde. Es geht sofort in die Vollen, man muss sofort da sein, ohne dass man sich vernünftig warmmachen kann. Gegen Portugal ging es für uns nach der etwas holprigen Vorbereitung in erster Linie um das Ergebnis, um die drei Punkte. Wichtig für das Turnier ist es, dass wir nicht der Musik hinterherlaufen müssen.
<p>
<i>Frage:</i> Warum konnte Ihre Mannschaft noch nicht die von Ihnen erhoffte Sicherheit ausstrahlen?
<i><p>
Löw:</i> Nach dem Ergebnis zwischen den Niederlanden und Dänemark waren beide Mannschaften etwas angespannt, denn der Verlierer hätte dann gleich eine K.o.-Situation vor sich gehabt. Dshalb ging es auch darum, ein Gegentor unbedingt zu vermeiden. Keiner wollte in Rückstand geraten. Zudem gehört Portugal zu den besten Mannschaften in Europa, das haben sie auch gegen uns gezeigt. Das Spiel war insgesamt sehr vom Taktischen geprägt, beide Teams haben gut verteidigt.
<p>
<i>Frage:</i> Was hat Ihnen am Spiel Ihrer Mannschaft besonders gut gefallen?
<p>
<i>Löw:</i> Wir haben in der Defensive viel kompakter gestanden als zuletzt in den Testspielen, wir waren insgesamt sehr wachsam. Die Innenverteidigung stand sehr sicher, auch Jerome Boateng und Philipp Lahm auf den Außenpositionen haben ihre Sache sehr gut gemacht. Boateng hat Cristiano Ronaldo weitestgehend im Griff gehabt. Aber alle Abwehrspieler waren sehr präsent in den Zweikämpfen.
<p>
<i>Frage:</i> Was hat Ihnen nicht so gefallen?
<p>
<i>Löw:</i> Wir hätten einige Angriffe besser durchspielen können, aber das wird noch kommen. Wir müssen insgesamt noch zielstrebiger werden und uns noch mehr Chancen herausarbeiten. Da bin ich aber zuversichtlich, denn für uns hat das Turnier jetzt richtig begonnen. Der Sieg wird uns auch Sicherheit in unserem Spiel nach vorne geben.
<p>
<i>Frage:</i> Sie haben mit zwei Personalentscheidungen überrascht. Warum haben Sie sich im Sturm für Mario Gomez und in der Innenverteidigung für Mats Hummels entschieden?
<p>
<i>Löw:</i> Die Entscheidung zugunsten von Gomez stand schon zwei, drei Tage fest. Darüber hatte ich auch mit Miroslav Klose gesprochen. Ihm fehlten zuletzt noch einige Prozent, obwohl er ähnlich wie Mertesacker im Training sehr gut gearbeitet hat und jetzt wieder voll auf der Höhe ist. Aber Gomez hat das ganze Jahr gespielt und sehr viele Tore gemacht. Und seine Klasse hat er auch gegen Portugal bewiesen. Eine Chance, ein Tor - das spricht für seine besondere Qualität. Hummels hat den Vorzug erhalten, weil er mit Rückenwind und Spielpraxis aus der Saison kam. Per fehlte zuletzt die Wettkampfpraxis.
<p>
<i>Frage:</i> Ist der Eindruck richtig, dass Sie Gomez kurz vor seinem Treffer eigentlich schon gegen Klose auswechseln wollten?
<p>
<i>Löw:</i> Ja, das stimmt. Das war so die Zeit zwischen der 70. und 75. Minute, wo man als Trainer was machen will. Mario hatte viel Laufarbeit verrichtet, hatte Pepe ständig unter Druck gesetzt. Er schien mir etwas müde. Wir wollten ihn in der Tat zwei Minuten vor seinem Tor auswechseln. Ich muss mit dem vierten Schiedsrichter noch mal hart ins Gericht gehen. Aber er hat so lange gebraucht, das anzuzeigen. Mario hat dann das Tor gemacht, so dass wir noch ein bisschen gewartet haben.
<p>
<i>Frage:</i> Wie hat Ihnen Bastian Schweinsteiger gefallen?
<i>Löw:</i> Bastian ist sehr wichtig für die Mannschaft. Er war von Beginn an der Organisator und war gemeinsam mit Sami Khedira sehr präsent im Mittelfeld. Man darf nicht vergessen, dass er in der Endphase der Saison sehr viel gespielt hat, zuletzt sogar noch 120 Minuten im Finale der Champions League.
<p>
<i>Frage:</i> Am Mittwoch steht das zweite Gruppenspiel gegen den Erzrivalen Niederlande auf dem Programm. Was hat sich nach der 0:1-Niederlage der Niederländer gegen Dänemark an der Ausgangslage geändert?
<p>
<i>Löw:</i> Mir wäre es lieber gewesen, wenn dieses Spiel unentschieden geendet hätte. Die Niederlande stehen jetzt mit dem Rücken zur Wand, sie müssen voll auf Sieg spielen. Das macht die Partie nochmal ein Stück brisanter und für uns noch schwieriger als ohnehin schon erwartet.
<p>
<I>
10 June 2012<br>
Originally on <a href="http://www.dfb.de/index.php?id=511739&tx_dfbnews_pi1[showUid]=34279&&tx_dfbnews_pi1[article_page]=1&tx_dfbnews_pi1[sword]=Joachim%20L%C3%B6w&tx_dfbnews_pi4[cat]=168&type=0" target="_blank">tv.dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once removed from or moved on that site.</I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-29292228565816427442014-01-02T06:38:00.001-08:002014-01-02T06:38:33.550-08:00Joachim Löw: "Defensivarbeit ist noch nicht perkekt", 01.03.2012Nach dem Spiel gegen Frankreich stellte sich Bundestrainer Joachim Löw den Journalisten.
<p>
<i>Frage:</i> Herr Löw, Ihre Mannschaft ist mit einer Niederlage in das EM-Jahr gestartet. Welche Erkenntnisse haben Sie beim 1:2 gegen Frankreich gewonnen?
<p>
<i>Joachim Löw:</i> In erster Linie, dass wir in der Defensive nicht stabil waren. Da müssen wir mit Blick auf die EM noch einiges tun. Wir haben nicht mit der größten Konsequenz und Intensität nach hinten gearbeitet. Da waren viel zu viele Räume vorhanden, da ist einiges auseinandergebrochen. Offensiv können wir auf einem sehr hohen Niveau spielen. Die Defensivarbeit ist aber noch nicht perfekt, das war schon in einigen Spielen des vergangenen Jahres nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Da bedarf es noch vieler Trainingseinheiten.
<p>
<i>Frage:</i> Ihre Mannschaft wurde im vergangenen Jahr zumeist gefeiert, zum Jahresauftakt gab es wieder mal ein paar Pfiffe...
<p>
<i>Löw:</i> Das werde ich nicht überbewerten. Mit unseren guten Ergebnissen und Leistungen haben wir zuletzt unsere Fans verwöhnt und damit auch die Euphorie natürlich auch angeheizt. Gegen Frankreich lief es dann nicht so gut, aber damit kann ich leben.
<p>
<i>Frage:</i> Ist Deutschland nach so einer Niederlage zunächst einmal die Favoritenrolle für die EM los?
<p>
<i>Löw:</i> Das hängt doch nicht von einem Spiel ab. Ich habe immer wieder betont, dass es bei der EM nicht nur einen Favoriten gibt. Spanien, Italien und Frankreich gehören dazu, und wir natürlich auch. Bei so einem Turnier entscheiden dann Nuancen darüber, wie weit man kommt. Deshalb dürfen wir auch auf einem hohen Niveau nicht zufrieden sein.
<p>
<i>Frage:</i> Kann es möglicherweise sogar hilfreich sein, dass die Euphorie ein bisschen gedämpft wurde?
<p>
<i>Löw:</i> Ich weiß nicht, ob sie gedämpft wird oder nachher wieder da ist, wenn die EM losgeht. Ganz ehrlich interessiert mich das auch nicht so besonders. Es ist doch klar, dass Deutschland immer als großer Favorit in ein Turnier geht. Manchmal schwappt die Euphorie zu sehr rüber, manchmal brechen gleich alle Dämme, wenn es mal nicht so gut läuft.
<p>
<i>Frage:</i> Sie machen sich also nach dieser Niederlage keine großen Sorgen?
<p>
<i>Löw:</i> Nein, denn unabhängig vom Ergebnis habe ich gewusst, woran wir bis zur EM noch arbeiten müssen. Ich weiß, dass wir eine gute Basis haben. Wir haben mit vielen, vielen guten Spielen die Erwartungshaltung angehoben. Aber im März sind schon viele Dinge passiert bei uns in den letzten Jahren. Was im März passiert, ist für den Trainer nicht so ausschlaggebend. Wir müssen eine gute Vorbereitung haben und dann beim Turnier topfit sein. Dann müssen alle Spieler auf einem Topniveau sein.
<p>
<i>Frage:</i> Wie sieht Ihr Arbeitspensum in den kommenden Wochen bis zum Saisonschluss aus?
<p>
<i>Löw:</i> Sicherlich werden meine Mitarbeiter und ich auch weiterhin Spiele in der Bundesliga beobachten, obwohl wir dort unsere Kandidaten in- und auswendig kennen. Wir werden deshalb auch im Ausland unterwegs sein. Ich werde sicherlich noch mal nach Madrid, Rom und London reisen und vielleicht auch das eine oder andere Ligaspiel in Portugal oder in Holland besuchen.
<p>
<I>
1 March 2012<br>
Originally on <a href="http://team.dfb.de/de/news/loew-zum-spiel/page/5020.html?1330594605" target="_blank">team.dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once removed from or moved on that site.</I>wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5708339707895987209.post-47776326716682904582014-01-02T06:04:00.000-08:002014-01-02T06:04:26.266-08:00Jogi Löw: "Wir werden unseren Spielstil nicht umstellen", 23.06.2013Die Generalprobe Confed Cup war auch für Fußball-Bundestrainer Joachim Löw ein Testlauf für die WM 2014 in Brasilien. Löw (53), sein Assistent Hansi Flick und Manager Oliver Bierhoff sammelten vor Ort Erfahrungen, um in zwölf Monaten gut gerüstet ins Turnier gehen zu können, bei dem die deutsche Mannschaft als Mitfavorit auf den Titel gilt. Im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) spricht Löw über die Proteste vor Ort, seine sportlichen Eindrücke und darüber, wie diese bei der WM seine taktische Ausrichtung beeinflussen könnten.
<p>
<i>Frage:</i> Joachim Löw, nach Ihrer Stippvisite beim Confed Cup: Was waren Ihre Eindrücke?
<p>
<i>Joachim Löw:</i> Ich bin begeistert von Brasilien, obwohl es hier organisatorisch die eine oder andere Schwierigkeit gegeben hat. Aber die Begeisterung der Leute, ihre große Freude am Fußball, ist etwas Wunderbares. Egal, wo man hinkommt: Die Stadien sind gefüllt, es herrscht eine unglaubliche Stimmung. Bei mir ist die Vorfreude auf die WM noch einmal extrem gestiegen.
<p>
<i>Frage:</i> Trotz der allgegenwärtigen Proteste?
<p>
<i>Löw:</i> Natürlich haben wir die Proteste über die Medien mitbekommen, direkt aber nur ein wenig in Fortaleza, als der Verkehr zum Stadion deshalb fast zusammengebrochen ist. Es ist schon verständlich, wenn die Leute für mehr Bildung und bessere Lebensbedingungen protestieren. Hierfür werden ja oft Großereignisse genutzt. Auch die brasilianische Mannschaft um Trainer Luiz Felipe Scolari hat mehr als Verständnis für die Demonstranten.
<p>
<i>Frage:</i> Sie werden die Frage der Quartierwahl auch unter diesem Gesichtspunkt betrachten. Sind Sie denn da schon weitergekommen?
<p>
<i>Löw:</i> Wir haben da einige Eindrücke gesammelt, werden die aber erst zu Hause auswerten und uns dann in Ruhe Gedanken machen, wo wir hingehen. Salvador da Bahia ist dabei eine von mehreren Optionen, aber wir haben auch noch zwei, drei andere wie etwa São Paulo oder Recife. Wir müssen uns da jetzt erst einmal die Vor- und Nachteile jedes Standortes vor Augen führen. Wann wir die Entscheidung dann fällen, steht noch nicht fest.
<p>
<i>Frage:</i> Speziell die Italiener klagten beim Confed Cup über die teilweise strapaziösen klimatischen Bedingungen. Sehen auch Sie darin ein Problem?
<p>
<i>Löw:</i> Für europäische Mannschaften ist das in der Tat ungewohnt, darauf muss man sich einstellen, auch taktisch. Die Brasilianer oder Mexikaner, die ja hier beim Confed Cup dabei sind, aber auch Mannschaften wie Argentinien oder Ecuador haben da sicher mehr Erfahrung. Aber ich mache mir da keine großen Sorgen, wir haben vor dem Turnier ja auch ein bisschen Eingewöhnungszeit vor Ort.
<p>
<i>Frage:</i> Worauf wird es dabei ankommen?
<p>
<i>Löw:</i> Gute körperliche Voraussetzungen sind entscheidend, das wird eine wesentliche Rolle spielen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man je nach Spielplan zu weiten Reisen gezwungen ist. Und die Spiele, die wir hier gesehen haben, hatten fast ausnahmslos ein gutes Niveau, gutes Tempo - da hat man gesehen, dass man nur spielerisch eine Chance hat. Wer glaubt, hier mit destruktivem Fußball etwas gewinnen zu können, der täuscht sich gewaltig.
<p>
<i>Frage:</i> Experten behaupten, auch mit Dauer-Pressing sei 2014 nichts zu gewinnen, weil es schlicht zu kraftraubend sei. Müssen Sie den Spielstil Ihrer Mannschaft an die Gegebenheiten anpassen?
<p>
<i>Löw:</i> Wir werden sicher nicht unseren Spielstil umstellen können, sondern wir müssen versuchen, ihn auf den Platz zu bringen. Das Spiel unserer Mannschaft zeichnet ein gutes Umschaltspiel aus, und, dass wir nach Ballbesitz schnell zum Torabschluss kommen - und zwar noch bevor der Gegner Zeit hat, sich neu zu formieren. Denn danach wird es schwieriger. Das ist im modernen Fußball essenziell - und darauf wird es 2014 in Brasilien ankommen. Deshalb können die hier herrschenden Verhältnisse vielleicht sogar ein Vorteil für uns sein.
<p>
23 June 2013<br>
Originally on <a href="http://www.dfb.de/news/de/d-confederations-cup/jogi-loew-wir-werden-unseren-spielstil-nicht-umstellen/44412.html" target5="_blank">dfb.de</a>. Uploaded here to prevent loss once removed from or moved on that site.wholelottaloewhttp://www.blogger.com/profile/05638937968597116164noreply@blogger.com0